Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 29.01.2011, seitdem 1629 Mal gelesen
Die Zutaten für einen soliden Kampfsportfilm umfassen selten innovativen Kniffe, sondern benötigen lediglich die Konzentration aufs Wesentliche: Einen Kämpfer mit Herz und ordentlich choreographierte Fights.
Trotz zahlreicher Klischees und einem unnötigen Weichspüler-Hintergrund kommt der König des Käfigs rasch zur Sache, nur die Musikuntermalung geht auf Dauer ein wenig auf den Geist.
Kämpfer Ringo Duran (Hector Echavarria) hat die besten Jahre als Kämpfer bereits hinter sich, doch die Schulden beim miesen Gauner Sergio veranlassen seinen Kumpel Link, ihn beim TV-Sender des Champs Pressure zum Ausscheidungsturnier antreten zu lassen.
Eine ausgekugelte Schulter und arglistige Gegner sind dabei nicht Ringos einzige Probleme…
Natürlich setzt man grundlegend auf den Underdog, den eher ruhigen Typen mit Kämpferherz und weichem Kern. Mit etwa vierzig Jahren ist der Kerl noch einigermaßen fit und übt ganz offensichtlich Anziehungskraft bei der rassigen Stripperin Kara aus, die - noch so ein Klischee - mal Krankenschwester gelernt hat, und beim Auskurieren und Nähen der Platzwunden hilft. Und wo wir gerade bei den Klischees sind: Ein väterlicher Trainer, ein auf den ersten Blick ganz fieser Gegner, geschmierte Fights und zwei streitende TV-Reporter (die zumindest für Augenzwinkern sorgen) gehören ebenso dazu wie die unausweichlichen Philosophien des Trainers, die man so oder so ähnlich aus etwaigen Genrebeiträgen kennt.
Man betritt also rasch vertrautes Terrain und einige Käfigkämpfe beinhalten ein paar deftige Schläge, bei denen munter das Blut durch die Arena spritzt und tropft. Ganz fiese Geschichten werden zwar vermieden, doch ohne vordergründig zu erscheinen, offenbaren die Auseinandersetzungen eine gesunde Härte.
Auf Ebene der Choreographie ist nicht allzu viel Akrobatik zu erwarten, meistens wird geboxt, ein wenig geringt und Elemente des Kickboxens sind vorhanden.
Die Kämpfer bringen allesamt Erfahrung und durchtrainierte Körper mit, entsprechend wirken ihre Moves glaubhaft, als auch die Schläge sauber platziert eingefangen werden.
Das Drumherum bildet ebenfalls ein einziges Klischee: Ein älterer Kämpfer, der seine letzte Chance nutzen muss, ein Gangster, der offenbar nicht nur die Cops schmiert, sondern im Hintergrund das Treiben eines TV-Senders bestimmt, dazu ein unscheinbarer Bubi, der sein Glück mit der flippigen Stripperin kaum fassen kann und natürlich ein wenig nackte Haut, wobei Jordan Madley als Love Interest Kara einen echten Hingucker darstellt.
Ein nettes Gefüge, bei dem wenig Raum zwischen Gut und Böse bleibt und plötzliche Wendungen entsprechend ausbleiben.
Einziges Manko ist bei dem durchaus temporeichen Treiben die Masse der Songs, die fast zu jeder Runde wechseln. Beatlastige Instrumentals werden da wesentlich angebrachter gewesen, als zweitklassige Bands zu puschen und mit der viel zu lauten Aussteuerung die brodelnde Kulisse der Arena zu übertönen.
Darstellerisch kann man innerhalb des Genres bekanntermaßen nicht viel erwarten, da die Kerle zwar mit gutem Körpereinsatz dabei sind, mimisch aber nicht selten unbeholfen oder holzig wirken, was sich am ehesten an unserer Hauptfigur abzeichnet, welche emotionale Momente kaum authentisch übermitteln kann.
Besser sind da Nicholas Campbell als Trainer und Al Sapienza als schmieriger Gangster.
Der Streifen ist vielleicht nicht gerade ein Höhepunkt an mitreißenden Szenen, doch er unterhält grundsolide mit passablen Fights, die im Vordergrund stehen und sympathischen Figuren, die größtenteils mit schlichter, aber auf den Punkt gebrachter Charakterzeichnung auskommen.
Also, kein Film für anspruchsvolle Gemüter, sondern für solche, die auf herrlich altmodische Art mit simpler Hau-Drauf-Action unterhalten werden können.
Knapp
7 von 10
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