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S.W.A.T.: Firefight (2011)

Eine Kritik von McClane (Bewertung des Films: 4 / 10)
eingetragen am 26.04.2022, seitdem 59 Mal gelesen



Als sich Gabriel Macht die Karriere mit dem Megaflop „The Spirit“ ordentlich zerschossen hatte, nahm der aufstrebende Darsteller die Hauptrolle in dem Direct-to-Video-Sequel „S.W.A.T.: Firefight“ dankend an – er konnte ja nicht ahnen, dass er im gleichen Jahr mit „Suits“ eine absolute Hitserie landen würde.
Paul Cutler (Gabriel Macht) ist Teamleader beim S.W.A.T.-Team in Los Angeles und darf mit seinen Leuten ausnahmsweise mal nicht (wie sonst im Actionfilm üblich) im Zuge einer Übung beweisen, dass er der härteste Hund ist, sondern bei einem Feldeinsatz, bei dem Drogendealer aus einem kaum nachvollziehbaren Grund auf einer Teenagerparty Geiseln nehmen und der Gastgeber aus noch weniger nachvollziehbaren Gründen irgendwann selbst mit einer Knarre auf die Cops zielt. Cutlers Team regelt das Ganze professionell, aber dementsprechend actionarm, wenn es die Täter in Windeseile kaltstellt.
Zur Belohnung darf Cutler sein Wissen als Ausbilder weitergeben, auch wenn es nur in Detroit ist. Dem lokalen Polizeichef Hollander (Giancarlo Esposito) macht er schnell klar, dass das Ganze nur nach seinen Regeln läuft, danach bringt er das S.W.A.T.-Team auf Vordermann. Dort fungiert er auch als Einsatzleiter, als sie zu einer Geiselnahme gerufen werden, bei welcher Walter Hatch (Robert Patrick) seine Ex-Freundin Rose Walker (Kristanna Loken) bedroht. Hier läuft alles erst nach Plan, als man Hatch verhaftet, und dann gewaltig schief, als sich Rose selbst die Kugel gibt, weil die Polizisten sich doch tatsächlich an die Vorschriften halten und Hatch nicht einfach abknallen wollen.

Das wäre im Nachhinein vielleicht die bessere Alternative gewesen, denn der gibt dem S.W.A.T.-Team die Schuld am Tod seiner Ex. Dummerweise ist Hatch nicht nur ein Psychopath, sondern auch sehr gerissen und beginnt ein perfides Spiel mit Cutler…
„S.W.A.T.: Firefight“ ist mal wieder einer dieser Direct-to-Video-Ableger aus dem Hause Sony, der sich mit dem Kinovorbild das Thema und einige Storyelemente teilt, sonst allerdings vollkommen eigenständig ist. Und natürlich deutlich kostengünstiger. So muss hier zwar erfreulicherweise nicht der Ostblock Detroit doubeln, doch das, was man der Stadt zu sehen bekommt, sieht dann auch nicht so viel besser aus. Was auch an der Entscheidung von Regisseur Benny Boom und Kameramann Don Davis liegen mag ihren Film in hässlich-triste Grautöne zu packen, die „S.W.A.T.: Firefight“ besonders trostlos wirken lassen, ohne dass dies wie ein Stilmittel wirken würde. Gewolltes Stilmittel sind dagegen die wiederkehrenden Point-of-View-Shots, wenn geballert wird, was Erinnerungen an Ego-Shooter weckt, aber ohne sinniges Konzept oder klare Handschrift eingesetzt wird, was dieses Feature eher irritierend als dynamisch wirken lässt.

Was sicherlich auch an der chronischen Actionarmut des Films liegen mag. Der Schurke wird erst zur Halbzeitmarke ansatzweise aktiv und setzt zuerst auf Psychospielchen, sodass es vor allem die Trainingsszenen und eine Geiselnahme in einem Supermarkt sind, die in der Filmmitte noch für ein paar Schauwerte sorgen. Zum Ende hin dreht der Film dann etwas auf, wenn sich Cutler gegen Hatch und einen von dessen Kumpels behaupten muss, aber angesichts des geringen Figureninventars sind da jetzt auch keine großen Sprünge drin: Ein paar unspektakuläre Prügeleien, einige solide in Szene gesetzte Schießereien und zwei, drei nette Explosionen, alles routiniert gefilmt, aber letzten Endes nicht spektakulär genug für einen echten Direct-to-Video-Kracher. Immerhin hat „S.W.A.T.: Firefight“ den Mut große Teile von Cutlers Team im Finale über die Klinge springen zu lassen.
Das wäre freilich noch effektiver gewesen, wenn dies nicht nur aus egalen Pappkameraden bestehen würde. Viele der S.W.A.T.-Charaktere sind anwesend und nicht mehr, andere bekommen ein, zwei lumpige Charaktereigenschaften, beispielsweise das Großmaul, das aus dem Team fliegt, oder die Scharfschützin aus Cutlers Vergangenheit, aber vollwertige oder gar interessante Figuren werden dadurch trotzdem nicht aus ihnen. Da mag ein Teammitglied noch so sehr in Zeitlupe durchlöchert und von jemand anderem betrauert werden – vor dem Bildschirm passiert nichts Analoges dazu.

Reizvoll ist immerhin der perfide Schurke, auch wenn dieser viel zu spät und zu wenig aktiv wird. Hatchs Fähigkeiten werden auch gerne von der US-Regierung genutzt, die ihren Mordbuben aber nicht unter Kontrolle hat – die Gerard-Butler-Figur aus „Law Abiding Citizen“ könnte Drehbuchautor Reed Steiner als Vorbild für Hatch gedient haben, nur dass alle moralischen Ambivalenzen des Vorbildes futsch sind. Allerdings verschenkt Steiner jede Menge Potenzial, da viel nicht durchdacht ist. Beispielsweise kann er die fatale Geiselnahme nie so wirklich erklären, denn es wird zwar gesagt, dass die Waffe eigentlich Rose gehörte und diese psychische Probleme hatte, um zu begründen, warum Hatch wieder freikommt, aber das trägt eher zu den großen Fragezeichen bezüglich dieser Situation bei, die immerhin als Auslöser für den Plot fungiert. Zudem wählt „S.W.A.T.: Firefight“ den interessanten Ansatz, dass Hatch Cutler nicht bloß töten, sondern vorher demütigen will, arbeitet diesen aber auch etwas zu wenig aus.
Immerhin darf Robert Patrick dabei eine seiner bewährten Schurkenperformances an den Tag legen und den Film so aufwerten. Es ist keine seiner Glanzleistungen, aber auch ein lediglich routinierter Robert Patrick ist ein Gewinn für ein derartiges DtV-Vehikel. Auch Gabriel Macht hinterlässt einen positiven Eindruck als souveräner, leicht arroganter Held, in dem man bereits leichte Harvey-Spector-Züge erkennen kann – natürlich macht er auch Carly Pope in der Rolle der Polizeipsychologin klar. Giancarlo Esposito als Vorgesetzter ist leicht unterfordert, unter den Teammitgliedern können lediglich Shannon Kane und Kevin Phillips ein paar Akzente setzen und für die Zwei-Minuten-Rolle von Kristanna Loken hätte man auch jede andere engagieren können.

So sind die Schurkenfigur und deren Darsteller Robert Patrick ein Gewinn für diesen unterdurchschnittlichen, unansehnlich inszenierten und leider relativ actionarmen Direct-to-Video-Reißer, der mit selbst für B-Verhältnisse uninteressanten Nebenfiguren und diversen Logikschwächen zu kämpfen hat. „S.W.A.T.: Firefight“ ist leider nur ein biederes Routineprodukt, eher öde als wirklich schlecht.


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