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Jail Force (1991)

Eine Kritik von Sauza (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 02.04.2022, seitdem 304 Mal gelesen



Vom unsteten Leben ihres Freundes Tommy (David Keith) hat die Endzwanzigerin Kristen (Kristen Cloke) langsam die Nase voll, denn der langhaarige Draufgänger ist durch einige Raubüberfälle schon oft mit dem Gesetz in Konflikt geraten. Damit gegen seine Bewährungsauflagen verstoßend erscheint Tommy eines Morgens bei ihr zum Frühstück und macht ihr einen Heiratsantrag, was die beiden zu einem örtlichen Juwelier führt. Doch der Schmuckhändler stößt sich an Tommys Äußerem und will ihm den ausgewählten, einige tausend Dollar teuren Ring eigentlich gar nicht verkaufen, weshalb der Ex-Sträfling flugs wieder in alte Muster verfällt und ihn sich mit Gewalt holt. In Kristens Pickup knapp der verfolgenden Polizei entkommen kann sich Tommy unterwegs zwar absetzen, seine Freundin allerdings wird geschnappt. Da sie als Zeugin trotzdem nicht gegen ihren untergetauchten Partner aussagen will, muß die attraktive Dunkelhaarige nun selbst ins Gefängnis.
Im örtlichen Frauenknast, der von Direktorin Mrs. Charles (Deborah May) und ihrer Entourage sowie einigen lüsternen Wärtern geleitet wird, besteht eine brutale Hackordnung, der sich die neu Hinzugekommene nicht unterordnen will und deswegen schon bald Probleme bekommt. Währenddessen packt auch Tommy das schlechte Gewissen, und als er in einer Kneipe zufällig einen merkwürdigen Typen kennenlernt und dieser später am Abend nach einem Streit mit ihm zu Tode kommt, ergibt sich die Gelegenheit: denn der Gesetzeshüter in Zivil sollte am nächsten Tag als neuer Direktor just jenes Frauengefängnis übernehmen, in dem Kristen einsitzt. So werden kurzerhand Klamotten und Rollen getauscht, und schon kurz darauf betritt der geschniegelte ex-Knacki - sauber rasiert mit Brille, Anzug und Krawatte - seinen neuen Arbeitsplatz...

Wer sich von Jail Force einen weiteren WIP-Streifen im Stile von Jess Francos berüchtigten Werken erwartet, wird von der 1992er US-Produktion enttäuscht sein, denn obwohl der Streifen zum Großteil hinter schwedischen Gardinen spielt, bedient dieses Gefängnisdrama in keiner Sekunde das Exploitation-Genre. Statt durch freizügige Ansichten oder gar Duschszenen wird der Knastalltag mittels Dialogen meist aus der Perspektive des Neuankömmlings Kristen vermittelt und unterläuft durch weitgehenden Verzicht selbst auf explizite Texte somit jede Einschränkung der US-Filmbehörde. Selbst Knast-Nymphomanin Joy (Charlie Spradling), eine der vielen typischen Gefängnis-Klischeefiguren des Films und zufälligerweise die Hübscheste des ganzen Streifens (noch vor Hauptdarstellerin Kirsten), beläßt es bei einem schulterfreien Top. Statt nackter Haut für ein Nischen-Publikum eröffnen einige gewollt humoristische Einschübe den im Original Caged Fear benannten Streifen somit auch für ein breiteres Publikum.

Gedreht in einem echten Gefängnis (statt wie so oft in Billigsdorfer-Produktionen in einer Turnhalle mit Baustellenzäunen) ist Jail Force, der in Punkto Klamotten, Frisuren, Sonnenbrillen und Autos bis hin zu Score und Schnitt im Look & Feel der frühen 80er Jahre daherkommt, also eher ein seichter Krimi, der ab Filmmitte, wenn der neue Direktor sein Reich inspiziert, trotz bis dato zweier Morde in Richtung Komödie abdreht. Bislang schon nicht vorhandene Spannung ist ab da natürlich endgültig kein Thema mehr, eher mag man raten, wie der smart auftretende Tommy sein Mädel aus dem Knast rausbekommt.

Positiv anzumerken ist immerhin, daß Jail Force eine komplette Geschichte erzählt, die zwar, wie in so vielen Drehbüchern, ein paar Zufälle zuviel enthält - wie beispielsweise einen designierten Gefängsnisdirektor, der am Vorabend seines Antritts in einer Kneipe fremden Typen einen ausgibt und sämtliche Dokumente zu seiner Person griffbereit im Auto mit sich führt, um den gravierendsten zu nennen - seine Story jedoch bis zum - erwartbaren - Ende fortführt und sich nicht in tausend Nebenstränge zersplittert.
Abstriche muß man dagegen bei einige Szenen machen, die einfach fehlen und entweder offenbar gar nicht erst gedreht wurden (z.B. der tödliche Autocrash bei der Verfolgungsjagd mit dem Gefängnisdirektor in spe) oder im Offline stattfinden (wie eine nur verbal angedeutete Vergewaltigung oder Kirstens Halsverletzung durch böse Mithäftlinge). Viele Begebenheiten sind darüberhinaus vollkommen unrealistisch (wie eine Schmuseszene in der Einzelzelle etc.) und bedienen nur die seinerzeitige Erwartungshaltung eines "Knast-Films".

Freunden leichter Krimi-Unterhaltung der 1980er sollte Jail Force dennoch einen Blick wert sein, WIP-Sammlern und ganz allgemein dem jüngeren Publikum der Gegenwart hat der Streifen jedoch weder inhaltlich noch bildlich irgendetwas zu bieten. 5 Punkte.


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