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You're Next (2011)

Eine Kritik von McClane (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 24.12.2014, seitdem 953 Mal gelesen



Geslashertes von der Mumblegore-Fraktion: Die Clique um Filmemacher wie Joe Swanberg, Adam Wingard und Ti West fabrizierte anno 2011 bereits „You’re Next“, der allerdings zwei Jahre bis zur regulären Kinoauswertung brauchte.
Ganz in klassischen Genrestil gibt es auch hier ein Vornewegopfer, der Nachbar der im späteren Filmverlauf belagerten Family, der beim romantischen Schäferstündchen nebst Geliebter dahingemetzelt wird, woraufhin im CD-Player der Quasi-Theme-Song der späteren Handlung auf Endlosschleife rotiert. Von den in Tiermasken gewandeten Angreifern erfährt man erst einmal wenig, nur soviel, dass diese wenig zimperlich sind.
Kurz darauf trifft sich die Nachbarsfamilie zum festlichen Essen, wobei man vor allem den Unidozenten Crispian (AJ Bowen) und seine Freundin Erin (Sharni Vinson) besser kennenlernt. Während das Paar halbwegs harmoniert, kann man das vom Rest der Verwandtschaft kaum sagen: Tochter Aimee (Amy Seimetz) bringt als Freund den verballerten, erfolglosen Underground-Regisseur Tariq (Ti West) mit, der jüngste Sohn Felix (Nicholas Tucci) und Freundin Zee (Wendy Glenn) ecken an, während der Teil der Familie, der auf Frieden aus ist, nur schwer zwischen den unterschiedlichen Lebensstilen und -vorstellungen vermitteln kann – wie im realen Leben also.

Doch noch am Dinnertisch knallen die vermummten Angreifer, die sich im Garten versteckten, ihr erstes Opfer um, nachdem sie bereits sämtliche Kommunikationswege der Eingeschlossenen gekappt haben. Für die werden die Festtage zum Überlebenskampf gegen die ausgesprochen gut trainierten Übelwichte…
Home Invasion trifft auf Slasherfilm, das Ganze serviert mit einem Augenzwinkern, aber keinem zu großen. So lässt sich „You’re Next“ fix zusammenfassen, der zwar nicht nur stumpf die Genreregeln befolgt, aber auch keine allzu großen Innovationen bietet. Dass Erin als potentielle Last Woman Standing in Selbstverteidigung geschult ist und einige Survivaltrainings hinter sich gebracht hat, gibt dem Ganzen zwar einen gewissen Twist, aber wehrhafte Final Girls gab es in der Horrorgeschichte schon genug (man denke an die karatekundige Dame aus „Nightmare on Elm Street 4“), weshalb das Ganze jetzt auch kein wirklich neuer Zug ist, nur eine Steigerung des Altbekannten.
Immerhin: „You’re Next“ geht angenehm ruppig zu Werke, hat deftige und teilweise recht spannende Mordszenen ebenso im Gepäck wie das eine oder andere schweißtreibende Versteckspiel, während die Sippe immer weiter dezimiert wird. Dabei geben allerdings meist erwartbar diejenigen den Löffel ab, von denen man es dann auch erwartet, wenngleich das immerhin das Finale mit einer netten Auflösung aufwartet, die man auch als erfahrener Horrorfan nicht unbedingt erwartet hat – nach der ersten großen Enthüllung ist das Motiv der Täter zwar unschwer zu erraten, der letzte Twist hat es aber durchaus in sich. Ebenso das stimmige Tiermaskendesign der Angreifer, deren breite Wahl der Waffen sorgt für Abwechslung im sonst eher messerlastigen Schlitzergenre und die Effektabteilung leistet auch saubere Arbeit, wodurch „You’re Next“ sein Publikum zufriedenstellend, wenn auch nur bedingt einfallsreich zu bedienen weiß.

Im letzten Drittel dreht das Ganze dann allerdings etwas sehr freudig für die feiernde Festival- und Gorehoundfraktion auf, leider auf Kosten der eigenen Kohärenz: Nach dem sonst verhältnismäßig realistischen, eher grimmigen Rest des Films will eine spätere, absolut splattrige Küchenszene nicht so recht passen, sondern wirkt einfach reingeschrieben um des coolen Gorefaktors willen, ebenso wie ein doofer Finalgag, der den Abspann einläutet, aber insgesamt auch nicht besonders stimmig wirkt. Das ist schade, denn der Tonfall zwischen derber, realistischer Härte und schwarzem Humor funktioniert meist überraschend gut (aber eben nicht immer); etwas unschön ist der oft unnötige Einsatz der Wackelkamera, die nicht für Unmittelbarkeit (wie etwa in der Bourne-Reihe), sondern für Übersichtsverlust sorgt.
Große Schauspielleistungen waren in artverwandten Slasher- und Home-Invasion-Filmen nie gefragt, doch die Besetzung von „You’re Next“ kann sich sehen lassen, vor allem Sharni Vinson als charismatische Kampfamazone. Vor allem ist das Casting aber durchaus geschickt: Barbara Crampton, Horrorfans bekannt aus Genreklassikern wie „Re-Animator“ und „From Beyond“ tritt als Mutter der Familie auf, Mumblegore-Regisseure wie Joe Swanberg und Ti West (letzterer in seiner selbstironischen Rolle als erfolgloser Underground-Regisseur) spielen mit, ebenso wie AJ Bowen, einer ihrer Stammschauspieler.

„You’re Next“ ist hübsch blutig, angenehm schwarzhumorig und doch nicht allzu albern, trotz einiger nicht ganz so stilisicherer Momente, ein grimmiger Home-Invasion-Film, aber eben auch nicht die große Innovation als die er teilweise abgefeiert wurde und spannender hat man derartige Szenarien auch schon mal gesehen. Nett ist das schon, aber kein ganz großes Highlight des Genres.


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