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Joint Security Area (2000)

Eine Kritik von Arminowitsch (Bewertung des Films: 9 / 10)
eingetragen am 27.07.2003, seitdem 1684 Mal gelesen



Kräftemessen

Es ist Oktober, irgendwo an der Grenze zwischen dem kommunistischen Nord- und dem kapitalistischen Südkorea. Schüsse fallen in einem Wachhaus auf der Nordseite. Ein verletzter Südkoreaner humpelt hinaus. Sofort geht der Alarm los, ein Scharmützel bricht aus, die Situation eskaliert fast. Doch das Feuer wird eingestellt und man einigt sich, eine neutrale Kommission, gestellt von den neutralen Beobachterstaaten Schweden und Schweiz, die den angeblichen Entführungsfall eines Südkoreaners, der dann zum Schusswechsel und Mord an nordkoreanischen Wachen führte, zu untersuchen. Die Schweizerin Sophie Jean koreanischer Abstammung und ihr Kollege beginnen sogleich mit der Detektivarbeit und bringen Erstaunliches zu Tage...

Sehr schnell stellt sich heraus, dass beide Seiten weniger an der Aufklärung des Falles interessiert sind, sondern vielmehr daran, dass der Zwischenfall offiziell zu den Akten gelegt und vergessen werden kann, sodass das ständige Kräftemessen zwischen Nord und Süd weiter seinen Lauf nimmt. So beschäftigt sich "JSA" auch nicht viel mit der Arbeit der Kommissarin; also keine überzogenen Verschwörungs-Machtkampfs-Weltpolitik-Szenarien à la Tom Clancy, oder wie sie alle heißen. Der Hauptteil des Films wird durch Rückblenden erzählt, die präzise schildern, wie es zu dem "Unfall" kam und wer daran beteiligt war. Dabei kommt ans Licht, dass das Opfer aus Süd scheinbar mit den Nord-Wachen befreundet war.
Darin liegt auch die politische Brisanz des Streifens. Keine klischeebeladene, einseitige Kalter-Krieg-Inszenierung in Korea, sondern ein poetisches, starkes Plädoyer für Toleranz und Versöhnung. Es geht darum, wie absurd und teilweise sogar lächerlich die große Politik sein kann, mit all den Regelungen und Rivalitäten, dem Kräftemessen und der hochgezüchteten Feindschaft. Die Konsequenzen davon sind Thema des Films: Wie man penibelst die Grenzlinie beobachtet ("Pass auf, dein Schatten ist auf unserer Seite..."), wie man bei jeder Kleinigkeit sofort die Pistolen zieht, wie man ständig die Handlungen und Reaktionen des Anderen als Propagandamittel beschimpft und wie das Einmischen von außen (z.B. durch die USA) alles nur noch schlimmer macht. Aber auch, wie sich warscheinlich gerade deswegen Menschen beider Seiten zusammenfinden und aus ihrer Not heraus Freunde, Brüder werden und den absurden, unbegreiflichen politischen Bestimmungen trotzen.

So ehrlich, emotional und auch bitter konsequent erzählt "JSA" seine kleine Geschichte von der Freundschaft am Abgrund des Krieges, dass man die sicherlich schon desöfteren gehörte Aussage dahinter trotzdem akzeptiert und Primitivität des politischen Kräftemessens nur zu verurteilen vermag. Hinzu kommt jedoch noch ein weiterer Ansatz: Ist es deswegen richtig oder gerechtfertigt, sich als außenstehende Macht (die USA werden dabei angedeutet) einzumischen? Wem würde das etwas nützen?
So zivilisiert und aufgeklärt wir letztlich sind, so treten Situationen, wie die im Film geschilderte, weiterhin regelmäßig auf, ohne dass wir daraus lernen.
"Der Klügere gibt nach", das Sprichwort wäre vielleicht ein entscheidender Beitrag zur Lösung dessen - Wenn doch nur einer den Mut zur Klugheit hätte.. 9/10.


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