Eine Kritik von Boooshido (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 26.02.2007, seitdem 919 Mal gelesen
TAI-CHI
Junbao (Jet Li) und Tianbao (Chin Siu Ho) wachsen seit ihrer Kindheit gemeinsam in einem Shaolin-Kloster auf. Dort werden beide zu hervorragenden Kung Fu-Kämpfern ausgebildet. Nun verhält es sich so dass sie wegen Tianbao immer öfters Ärger mit den anderen Mönchen bekommen und irgendwann deswegen auch das Kloster verlassen müssen. Da sie zu verschieden in ihren Ansichten sind, Tianbao will Macht, Geld und vor allem Respekt, während Junbao wohl eher der wahre Mönch ist und lieber ein Leben nach deren Grundsätzen leben würde, trennen sich ihre Wege.
Lange Rede, kurzer Sinn Tianbau schließt sich der kaiserlichen Armee, unter der Führung vom Eunuchen Jin, an und schafft es binnen kurzer Zeit zu einem von vielen gefürchteten Soldaten zu werden. Junbao hingegen wählt den weiseren Weg, was im Klartext bedeutet dass er sich einer Rebellengruppe anschließen tut um gegen des Kaisers Unterdrückung vorzugehen. Das die Wahl ihrer jeweiligen Wege sie automatisch zu Todfeinden erklärt müssen beide, wie auch der Zuschauer, bitter Erfahren, denn obwohl Anfangs nicht für möglich gehalten, verrät Tianbao nach einem heimlichen Treffen die Rebellengruppe und somit auch seinen ehemals besten Freund Junbao!
Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, es ist Jet Li!
Das Jet Li (Once Upon A Time In China usw.) und Michelle Yeoh (Police Story III) in einem Film zusammen auftreten ist ja schon ein Traum und das dann solch ein geiler Film herausgekommen ist bestätigt ihres, wie auch das Können von Regisseur Yuen Woo Ping.
Beide Hauptdarsteller liefern hier eine überzeugende Show und konnten erneut beweisen das sie zu den ganz großen im Bereich Martial Arts gehör(t)en. Da auch hier die Kampfchoreographien hauptsächlich Unterstützung durch Drahtseile fanden, sind die Kämpfe auf der einen Seite zwar sehr ästhetisch, auf der anderen jedoch mehr als unrealistisch. Auf jeden Fall sind die Actionsequenzen sehr schnell im Ablauf und erzeugen dabei eine ganz eigene Dynamik. Doch glaube ich eh das die Leute die sich kein Ding für solche Filme interessieren, sowieso schon im Vorfeld passen werden. Für alle anderen eröffnen sich, vor allem zum Schluss hin, teils epischste Kampf-Orgien, die ganz sicher überzeugen können. Da Regisseur Yuen Woo Ping ein Meister beim kreieren von Kampfsequenzen ist, hat er auch hier wieder so manchen guten Einfall eingebracht, weshalb die vielen Fights auch sehr abwechslungsreich ausfielen. Alles in allem sehr solide und schnörkellos gefilmt (natürlich kann das geschulte Auge die Drahtseile hin und wieder sehen, aber kommt dies auf Grund der besagten Geschwindigkeit eher selten vor).
Da dies ein HK-Film ist dürfen natürlich auch diverse Comedy-Einschübe nicht fehlen. Das man nicht über jeden Gag lachen kann ist man ja schon gewohnt, aber manchmal ist das ganze einfach zu albern. Bei "Tai-Chi" durchläuft Jet Li’s Charakter mehrere Phasen und als er von seinem besten Freund verraten wird macht ihn das halb Wahnsinnig, weshalb seine lustigen Entgleisungen vielleicht gar nicht so fehl am Platz sind. Jedoch sind diese Momente spätestens dann wieder vergessen, wenn er in den Kampf gegen das Böse, sprich Tian Bao, sowie das ganze ausbeutende Kaiserreich, zieht und seinen Körper zur lebenden Waffe werden lässt. Mit oder ohne Schwert, er und natürlich Michelle Yeoh werden ihren Gegnern ganz gehörig in den Hintern treten, auch wenn sich das ganze, sagen wir mal, 10 Meter über dem Erdboden abspielt.
Auch Erwähnung finden sollte der für diese Art Film typische Score, trägt er doch mit seinen traditionell klassisch gehaltenen Stücken ungemein zur situationsbedingten Atmosphäre bei.
TAI-CHI ist zwar kein Meisterstück wie z.B. "Once Upon A Time In China" und sicher nicht das beste was Jet Li, im Laufe seiner Karriere, zu bieten hatte, aber immerhin beste Unterhaltung und vor allem für die Genre-Fans genau die richtige Filmkost.
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