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Snow White & the Huntsman (2012)

Eine Kritik von azurebluehaze (Bewertung des Films: 4 / 10)
eingetragen am 26.10.2012, seitdem 958 Mal gelesen



Zweifellos gehört Grimms Märchen von „Schneewittchen und die sieben Zwergen“ zu den populärsten Erzählung im Gesamtwerk der hessischen Märchensammler. Dank vieler Studien, welche sich mit dem Sinn von Märchen auseinandersetzten wissen wir auch, dass jene Geschichten damals nicht unbedingt für Kinder ersonnen wurden, vielmehr waren es hoch moralische Geschichten, die den Menschen als Verhaltensleitfaden dienen sollten.  Insofern ist es auch nicht überraschend, wenn sich Filmemacher immer mal wieder mit dem etwas ernsteren Subkontext der Geschichten auseinandersetzen. Gelungen anzuschauen in dem britischen Streifen „Die Zeit der Wölfe“ von Neil Jordan, der eine sehr freie Interpretation von „Rotkäppchen“ präsentierte, weniger gelungen in der 2010 entstandenen Rotkäppchen Variante „Red Riding Hood“. Auch bei „Schneewittchen“ gab es bereits 1997 eine ernstere Deutung, die so gar nichts mit der Kitschfassung aus dem Hause Disney zu tun hatte. Mit Sigourney Weaver als böse Stiefmutter, hatte man eine veritable Hexe zu bieten. Im Jahre 2012 sind es gleich zwei Regisseure, die sich an den Stoff wagten. Tarsem Singh machte mit seiner überdrehten Bollywood meets Hollywood Fassung den Anfang, ehe nur kurze Zeit später Rupert Sanders mit „Snow White and the Huntsman“ nachlegte. Sanders Version sollte wieder mehr die dramatischen Elemente der Geschichte betonen. Während bei Singh der Grundton eher lustig ist, ist er bei Sanders eher grimmig. Um das Ganze auch angemessen in Szene setzen zu können hat sich  das produzierende Studio das Alles auch ordentlich was kosten lassen. Schlappe 170 Millionen Dollar hat man sich den Spaß kosten lassen. Zum Vergleich, der erste „Herr der Ringe“ schlug mit gerademal 94 Millionen Dollar zu buche. Um auch nichts dem Zufall zu überlassen hat man auch vor und hinter der Kamera viele kreative Köpfe versammelt und damit auch die jungen Zuschauer angesprochen werden Poster Boy Chris Hemsworth als kantiger aber charmanter Huntsman besetzt und den blässlichen „Twilight“ Star Kristen Stewart als Schneewittchen besetzt. Um es gleich vorwegzunehmen, all das viele Geld hat nicht geholfen, aus der Idee auch einen brauchbaren Film zu machen. In weiten Teilen wirkt die Neuinterpretation wie am Reißbrett entstanden. Ersonnen von Menschen, die zumeist in sonnendurchfluteten Cafés in Kalifornien sitzen und lässig ihren Café Latte schlürfen. Das vorgegebene Rezept lautete wohl, eine ordentliche Portion „Herr der Ringe“ mit einer Prise „Twilight“ zu vermengen, das ganze abgerundet mit einer stylischen Ästhetik. Story technisch hangeln sich die drei Autoren am Grundgerüst des Märchens entlang, sprich guter Vater heiratet böse Stiefmutter, Stiefmutter ist eifersüchtig, Schneewittchen flieht in den Wald, trifft auf die Zwerge, verfällte durch einen bösen Zauber in einen todesähnlichen Schlaf, ehe sie vom Helden wieder wachgeküsst wird. Am Ende stirbt die böse Stiefmutter und Schneewittchen besteigt den Thron. Um zwei Kinostunden vollzubekommen wir das Alles noch mit einem pseudoepischen Unterton aufgemotzt in dem Schneewittchen zu einer Erlöserin hochstilisiert wird ähnlich der Aragorn Figur in Tolkiens „Herr der Ringe“. Damit der epische Ton auch besser zur Geltung kommt gibt es am Anfang und am Ende auch je eine Schlacht, die aber  nicht annähernd die Wucht des übermächtigen Vorbilds erreichen.  Größtes Problem des Films ist jedoch die eigenwillige Mischung zwischen grimmiger Abenteuerunterhaltung welche nicht selten ins Horrorhafte abgleitet und kitschiger Seifenoper Unterhaltung. Trotz des Marschalls Plans den sich die Produzenten auferlegten, mit dem sie glaubten einen sicheren Hit zu zaubern, muss man konsternieren, dass die eigentliche Zielgruppe mal komplett verfehlt wurde. Für Kinder definitiv zu gruselig und für junge Erwachsene teilweise deutlich zu albern. Schlechte Dialoge, planlose Schauspieler, eine seltsam unepische Musik tragen dann ihren Teil zu der vollkommen überflüssigen Neufassung bei. Die Entscheidung des deutschen Verleihs aus Schneewittchen das coolere Snow White  zu machen und den Jäger im Film immer wieder als Huntsman zu bezeichnen runden das unglückliche Gesamtbild dabei  nur ab. Schade um das viele Geld mit dem man sicherlich bessere Stoffe finanzieren hätt können. Das einzig nachvollziehbare bei diesem Desaster ist, dass Charlize Theron zu Gunsten der Hexe einen Part in Clint Eastwoods „J. Edgar“ ausschlug. Immerhin durfte sie hier mal so richtig vom Leder ziehen und obendrein gab es bei diesem Film mit Sicherheit deutlich mehr Kohle als bei Eastwood. Dank üppiger  Werbung spülte der Film weltweit übrigens genug Geld in die Kassen, so dass das Team tragischer Weise tatsächlich über eine Fortsetzung nachdenkt.

Bewertung 4 / 10


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