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Nackt über Leichen (1969)

Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 17.03.2014, seitdem 785 Mal gelesen



Vor seiner Splatter-Phase war Lucio Fulci in mehreren Genres unterwegs und drehte einige Western und Komödien, bis er schließlich in den Achtzigern größere Popularität erlangte.
Mit seinem frühen Giallo, der einige Ähnlichkeiten zu Hitchcocks "Vertigo" aufweist, liefert er einen optisch ansprechenden, inhaltlich jedoch lahmen Krimi ab.

Die Ehe von Dr. George Dumurrier (Jean Sorel) und seiner Frau Susan (Marisa Mell) besteht nur noch aus Hass, doch dann verstirbt Susan relativ unerwartet und hinterlässt dem Arzt eine recht hohe Versicherungssumme. Kurz darauf lernt George in einem Stripclub Monica kennen, die seiner Frau bis auf wenige Details wie aus dem Gesicht geschnitten gleicht. Versucht ihn jemand um das Erbe zu betrügen und ist George Teil eines groß angelegten Komplotts...?

Wer lediglich Fulcis Schlachtplatten und Zombieschinken kennt, wird sich über die gut durchdachte Optik wundern. Zwar bedient er sich bereits einiger Nahaufnahmen von Augen, doch Blickwinkel durch eine dünne Bettdecke, einen Arzneischrank oder durch ein Geländer erscheinen eher untypisch, während Stilmittel wie Split-Screen, Schattenspiele und länger anhaltende Luftaufnahmen zur Atmosphäre beitragen und den Schauplatz San Francisco in ein zwielichtiges Licht rücken.

Die Figurenzeichnungen fallen indes passabel aus, sie nehmen jedoch bereits ein wenig von den späteren Wendungen vorweg, da einige Charaktere etwas zu offensichtlich handeln, während andere bewusst im Hintergrund agieren. Leider setzt Fulci zwischenzeitlich zu sehr auf die erotische Komponente, denn obgleich sämtliche Nacktszenen sehr ästhetisch eingefangen sind, driften diese zu sehr von der eigentlichen Handlung ab und nehmen schlicht zuviel Raum ein. So untermauert ein Strip auf einem Motorrad zwar die Atmosphäre zwischen Verführung und Täuschung, doch storytechnisch tritt der Stoff bis zum letzten Drittel sehr häufig auf der Stelle.

Obwohl der Score von Riz Ortolani zwischen Swing und Jazz stets das Bodenständige des Schauplatzes San Fransisco betont, driftet die Handlung kurzfristig ein wenig ins Mystische ab und man ist sich bezüglich der Doppelgängerin gar nicht mehr so sicher, was da in Sachen Intrige oder Einbildung überhaupt vor sich geht, bis die letzte Viertelstunde schließlich enthüllt, was von Anfang an planmäßig abgelaufen ist. Das Ganze erscheint zwar ein wenig überkonstruiert, doch immerhin schüren die letzten Minuten ein wenig Suspense.

Denn ansonsten dümpelt die Chose recht ereignislos vor sich hin und setzt primär auf eine ausgefeilte Optik, anstatt mit spannenden Momenten oder gar Gewalteinsätzen zu punkten, denn von letzterem ist rein gar nichts zu sehen. Darstellerisch gehen die Vorstellungen in Ordnung, am ehesten überzeugt Marisa Mell in ihrer Doppelrolle als verbitterte Ehefrau und verführerischer Vamp.
Wer sich im Genre des Giallo einigermaßen heimisch fühlt, wird den Streifen möglicherweise als kleine Perle des Altmeisters ansehen, wer indes einen spannenden und auf den Punkt erzählten Krimi erwartet, bekommt hingegen eher Schnarchware präsentiert, welche allenfalls durch seine finalen Wendungen ein wenig punkten kann.
Knapp
5 von 10


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