Eine Kritik von Kiste (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 03.01.2013, seitdem 509 Mal gelesen
Als am 22. November 1963 der US-Präsident John F. Kennedy bei einem Attentat in Dallas ermordet wird, ist ein Täter schnell gefunden: Lee Harvey Oswald. Doch schon zwei Tage später, bevor er aussagen kann, wird er von Nachtklubbesitzer Jack Ruby erschossen. Der Fall wird zu den Akten gelegt. Nur Staatsanwalt Jim Garrison, aufrechter Streiter für die Wahrheit, sieht Widersprüche und ermittelt weiter. Dabei stößt er nicht nur auf Widerstände, er zieht auch eine Spur dews Todes hinter sich her.
Mit seiner JFK Version legte Oliver Stone einen großangelegten Polithriller aufs Parkett. Sorgsam recherchiert und aufwendig produziert was Sets und Zeitcolorit betrifft, zeigt er eine teils fiktive teils realitische Darstellung der damaligen Ereignisse, besonders diejenigen, die sich nach dem Tod des reformfreudigen Präsidenten abpielen. Betrachtet wird das ganze aus Sicht des Bezirksstaatsanwaltes von New Orleans Jim Garrison (dem in Louisiana wohl grad langweilig war), der versucht den Fall neu aufzurollen und die Wahrheit vor Gericht zu bringen.
Die Folgenden Untersuchungen werden wirklich en Detail präsentiert. Nach einer kurzen Einführung über Kennedys Werdegang mit Originalaufnahmen, beginnt Garrison alsbald Foulplay zu wittern und erhebliche Zweifel an den offiziellen Berichten zu sehen und findet auch schnell gravierende Unstimmigkeiten im Abschlußbericht der Marney Kommision. Besonders am vermeintlichen Täter Lee Harvey Oswald gibt es erhebliche Zweifel ebenso wie an der Tatsache das dieser als Einzeltäter agiert haben soll. Nach und nach tauchen weitere Rätsel auf und spätestens als wichtige Zeugen ermordet werden, oder auf ungeklärte Art ums Leben kommen, steht fest das Garrison der Aufklärung sehr nahe ist.
Stone versteht dabei ohne Action, Tempo oder wilden Ballereien ein verdammt hohes Maß an Spannung aufzubauen. Vor allem auf der Darstellerseite gibt nix zu meckern. Wer beim Abspann mal den Cast durchschaut wird auch bekannte Namen in Nebenrollen, wie dritter Polizist von links, irgendeinen prominenten Star entdecken. Besonders stark fand ich den Dialog Garrisons mit Mr. X, vor allem durch Donald Sutherlands tolles Spiel, während mir das Schlußplädoyer am Ende doch etwas zu schwülstig wurde. Auch die langen Familienzwistigkeiten mit seiner Frau wirken eher störend, da sie am Ende doch zu nichts führen.
Niemand wird erwarten das hier der Fall schlüssig aufgeklärt wird, aber der Weg dahin wirkt absolut fesselnd. Die drei Stunden Laufzeit merkt man am Ende überhaupt nicht. Fragen nach den Tätern oder Hintermännern werden zwar angerissen, bleiben aber ebenso offen. Besonders interessant fand ich sogar die Fakten die im Abspann noch ergänzt wurden, bei denen jeder Zuschauer zum weiteren mitdenken angeregt wird. Bleibt bei JFK ein rundum solides Paket, das auch Leute mal antesten sollten, die mit Politik so gar nichts am Hut haben.
8/10
Unser News-Bereich wurde überarbeitet und wird in Kürze weiter ausgebaut werden, damit Sie stets aktuell über alle Neuigkeiten rund um die Welt des Films informiert sind.