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Thelma & Louise (1991)

Eine Kritik von McClane (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 12.07.2007, seitdem 1013 Mal gelesen



Als feministischer Frauenpowerfilm wurde „Thelma & Louise“ seinerzeit abgefeiert, doch an die Qualität anderer Ridley Scott Klassiker kommt er nicht heran.
Bei den beiden Frauen handelt es sich um die naive Thelma Dickinson (Geena Davis) und die resolute Louise Sawyer (Susan Sarandon), die „Thelma & Louise“ von Anfang an kontrastiert: Louise packt ihre Koffer mit akribischer Genauigkeit, Thelma kippt ganze Schubladen ungeordnet in ihre Koffer usw. Die Freundinnen planen nämlich einen Wochenendausflug, um mal von den Männern wegzukommen: Thelma von ihrem eitel-dummen Ehemann Darryl (Christopher McDonald), Louise ist etwas sauer auf ihren Freund Jimmy Lennox (Michael Madsen).
Doch schon beim ersten Stop kommt es zur Katastrophe: Vom Feiern aufgekratzt flirtet die naive Thelma mit dem schmierigen Harlan (Timothy Carhart), der später versucht sie auf dem Parkplatz zu vergewaltigen. Louise schreitet mit einem Revolver ein, doch selbst im Angesicht der Bedrohung beleidigt und schmäht Harlan sie solange, bis Louise ihn in einer Kurzschlusshandlung erschießt. Eine vernünftige Begründung dafür wird „Thelma & Louise“ noch nachreichen, auf angenehm subtile Weise.

Von Panik getrieben entfernt sich das Duo sich vom Ort des Geschehens. Louise entschließt sich dazu nach Mexiko zu fliehen, Thelma ist unentschlossen. Derweil nimmt der freundliche Polizist Hal Slocumb (Harvey Keitel) die Spur der beiden auf...
„Thelma & Louise“ ist wirklich hochkarätig besetzt, gerade Susan Sarandon als resolute Powerfrau überzeugt von Anfang bis Ende. Geena Davis läuft erst nach einer Weile zu Hochform auf, was aber auch daran liegt, dass ihre Rolle anfangs so extrem naiv angelegt ist, dass es gar nicht geht. Harvey Keitel als Cop ist Edelsupport, noch besser Michael Madsen als fürsorglicher bemühter Freund. Brad Pitt spielt hier noch recht flach den Posterboy, der unterschätzte Christopher McDonald holt aus seiner etwas klischeehaften Rolle noch das Beste heraus.
„Thelma & Louise“ entpuppt sich als dialoglastiges Roadmovie, das aber über seine zweistündige Laufzeit nur gelegentlich Hänger hat. Allerdings läuft die Flucht etwas zu wenig aufregend ab, gerade wenn Thelma mit ihrer Naivität zum x-ten Mal etwas verbockt, dann ruft das eher Ärger als Überraschung beim Zuschauer vor, da sich Thelma durch diese Stellen erst spät zum wirklich glaubhaften Charakter entwickeln kann. Gerade ihr Wandel vom naiven Heimchen zur Powerfrau mit ’Drink life away’-Shirt wirkt dadurch etwas unglaubwürdig.

Zudem ist die feministische Message teilweise zu dick aufgetragen, zu plakativ. Hat die Überwältigung eines männlichen Cops durch die Frauen noch Charme, so wirkt jene Szene, in der sie einen sexistischen Truckfahrer erst mit Waffen bedrohen und dann sein Vehikel sprengen im sonst eher realistischen Kontext hemmungslos überzogen. Auch der unsensible Ehemann Thelmas ist zu sehr wandelndes Klischee, um wirklich ernstgenommen zu werden, dabei gibt es genug stille Momente, in denen „Thelma & Louise“ seine Heldinnen trotzdem als stark etabliert.
So sind es dann gerade diverse Momentaufnahmen des Films, die wirklich hängen bleiben, was vor allem Ridley Scotts sicherer Regie zu verdanken ist. Das Treffen von Jimmy und Hal im Regen oder jene Szene, in der die beiden Paare Louise/Jimmy und Thelma/J.D. in benachbarten Motelzimmern auf ganz unterschiedliche Weise miteinander umgehen, sind unglaublich einprägsam – ebenso das beeindruckende, dramatische Ende. Nur gelegentlich schlägt der Actionregisseur in Scott durch, zum einen in der etwas unpassenden, bereits erwähnten Truckexplosion sowie einer schick gemachten, im realistischen Kontext gerade noch akzeptablen Verfolgungsjagd gegen Ende. Schön ist die Tatsache, dass „Thelma & Louise“ auch nicht krampfhaft alles ausspricht: Die Natur von Louise’ Trauma oder die Tatsache, dass Thelmas Ehemann sie betrügt, werden aufgezeigt, ohne dass es wirklich direkt gesagt werden muss.

So hinterlässt „Thelma & Louise“ einen zwiespältigen Eindruck: Oft ist die Message zu plakativ und dass eine der beiden Hauptfiguren in der ersten Hälfte als recht flacher Charakter rüberkommt, ist auch nicht gerade hilfreich. Dank Ridley Scotts famoser Regie und toller Darsteller immer noch recht sehenswert, aber doch mit einigen Hängern und Schwächen.


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