Eine Kritik von floair (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 20.07.2009, seitdem 695 Mal gelesen
"Die Unbestechlichen" basiert auf wahren Begebenheiten. All Wolff gehörte dieser kleinen Gruppe damals an und half Regisseur Brian De Palma (Scarface, Mission: Impossible) bei der Umsetzung. Dabei nahm man ein paar Veränderungen vor, was die Figuren betrifft, zum Beispiel verpasste man Eliot Ness eine kleine Tochter und machte Frank Nitti zu einem eiskalten Profikiller. Doch Drehbuchautor David Mamet (Spartan) hielt sich sonst ziemlich strikt an die Buchvorlage vom echten Eliot Ness und Oscar Fraley. 1959 wurde schon eine Serie von "Die Unbestechlichen" in Szene gesetzt.
In Chicago zur Zeit der Prohibition, versucht der Beamte vom Schatzamt Eliot Ness (Kevin Costner), den Alkoholschmuggler Al Capone (Robert De Niro) dingfest zu machen. Er bekommt einen Tipp, doch der entpuppt sich als Finte, weil Capone selbst die Polizei in der Hand hat durch Schmiergelder. Doch er findet Hilfe bei Streifenpolizist Jim Malone (Sean Connery). Zusammen mit dem Anfänger George Stone (Andy Garcia) und dem Buchhalter Oscar Wallace (Charles Martin Smith) machen sie sich auf, die Organisation von Capone zu zerstören.
Was hat man sich hier Mühe mit der Kulisse und den Kostümen gegeben. Die altmodischen und authentischen Klamotten wurden extra von Giorgio Armani angefertigt und für die Sets wurden Teile von Chicago nachgebaut. Und es hat sich gelohnt, denn solch eine detailgetreue Kulisse hat kaum ein Film zu bieten. Für den Score konnte man Ennio Morricone Gewinnen, der dafür gleich einen Grammy abräumte. Sein Score ist rein instrumental, wieder kommt eine Mundharmonika zum Einsatz. Besonders in den ruhigen und spannenden Momenten, kommt Morricones Score zur Geltung. Er harmoniert wunderbar mit dem Geschehen und man fühlt sich in die 20er Jahre zurückversetzt.
Ein weiterer Pluspunkt sind die brillanten Darsteller, allen voran Sean Connery, der für seine Nebenrolle als Jim Malone den heiß begehrten Oscar erhielt. Aber auch Robert De Niro als Al Capone ist eine perfekte Verkörperung, sowie Andy Garcia als junger Cop und Charles Martin Smith als übermotivierter Buchhalter. Wäre da noch Billy Drago als skrupelloser Auftragskiller Frank Nitti. Eine durchweg gelungene Besetzung, die auch in den dramatischen Momenten für eine glaubwürdige Umsetzung sorgt.
Man könnte höchstens kleine Kritikpunkte an der Story anbringen, die zu wenige Haken schlägt. Doch Brian De Palma setzt das ganze temporeich und sehr spannend um. Besonders die Ruhe vor dem Sturm, damit meine ich die sehr ruhigen Sequenzen vor den Shootouts, bauen kontinuirlich Spannung auf. Man nehme nur mal die Szene im Bahnhof mit dem Kinderwagen.
Auch sonst hat "Die Unbestechlichen" einige Shootouts zu bieten, bei denen De Palma mit einigen graphischen Einschüssen aufwartet. Meist sind die Shootouts recht kurz gehalten, aber wirklich knackig inszeniert. Richtig spannend wird es auch, wenn Frank Nitti zur Tat schreitet und sogar in Verkleidungen schlüpft, um seine Ziele zu töten.
Auch Al Capone darf nicht zu kurz kommen. Er erzählt gerne mal über Baseball, ist stets ein Optimist und schlägt einem Verräter mit dem Baseballschläger den Schädel ein. Wie der Prozess um ihn ausgeht, wissen wir natürlich schon, so kann die Story leider kaum irgendwelche Überraschungen bieten.
Leider ist "Die Unbestechlichen" viel zu schnell vorbei, man hätte ein wenig mehr ins Detail gehen dürfen. Aber Kulisse, Score und Darsteller sind großartig und De Palmas Inszenierung lässt keine Wünsche offen. Actionreich, spannend und brutal, wie es während der Prohibition wirklich war.
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