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Vier im rasenden Sarg (1975)

Eine Kritik von buxtebrawler (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 15.11.2012, seitdem 403 Mal gelesen



„Urlaub in der Hölle“, auch bekannt unter unglaublichen deutschen Titel „Vier im rasenden Sarg“, ist ein Action-Thriller/Horrorfilm, der im Jahre 1975 unter der Regie des US-Amerikaners Jack Starrett („Schreit, wenn wir verrecken“) umgesetzt wurde. Zwei Paare treten einen gemeinsamen Urlaub an, einen USA-Trip im Wohnmobil. Während einer Rast werden sie zufällig Zeugen eines satanistischen Rituals, im Zuge dessen eine junge Frau ermordet wird. Die Sektenmitglieder bemerken die ungebetenen Beobachter und blasen zur Jagd auf selbige...

Den durch satanisch gesinnte Ex-Hippies hervorgerufenen Satanismus-Wahn der damaligen Zeit macht sich „Urlaub in der Hölle“ zu Eigen, indem er ein Opferritual zum Aufhänger für einen Genre-Mix aus Backwood-Thriller mit Horrorelementen und reinrassiger Action macht. Stilprägende Elemente des Films sind dabei die Backwood-typische Verfolgungsparanoia und rasante Verfolgungsjagden per Automobil inklusive hoher Blechschäden. Man lässt die vier Protagonisten die schmerzhafte Erfahrung machen, dass die Satansjünger eine ganze Region infiltriert und sich hinter der bürgerlichen Fassade breite Akzeptanz und Unterstützung gesichert haben, was verhindert, dass sich unsere Urlauber von Außerhalb jemals sicher fühlen können. Je mehr sie erkennen, dass sie niemandem trauen können und man ihnen gar nach dem Leben trachtet, desto mehr verfallen sie in Panik und verständliche Angst um ihr Leben. Das ist grundsätzlich der Stoff, aus dem Kultur-Clash-/Backwood-Thriller sind, deren Aushängeschild nach wie vor „The Texas Chainsaw Massacre“ sein dürfte. Das Problem jedoch ist, dass „Urlaub in der Hölle“ die Hintergründe lediglich höchst unzureichend beleuchtet und außer einer haarsträubenden Aztekenmumpitz-Geschichte mit keinerlei brauchbaren Informationen herausrückt, die die Vorgänge in irgendeiner Weise nachvollziehbar und glaubwürdig machen würden, so dass die angepeilte Wirkung rasch verpufft. Stattdessen ergeht man sich in ausgedehnten Verfolgungsjagden, die Freunde von „On the road“-Action sicherlich erfreuen dürfte, sich mir jedoch nicht als adäquater Ersatz für eine ausgetüftelte, mit Überraschungen gespickte Handlung darstellt.

Das ist schade, denn gerade die Momente der, wie sich leider allzu schnell herausstellen wird, vollkommen angebrachten Paranoia sind es, die die größte Stärke des Films ausmachen. Doch das ist zu wenig und vor allem zu geradlinig, zumal auch die Viererkonstellation der Verfolgten, bestehend aus Peter Fonda („Easy Rider“), Warren Oates („The Wild Bunch“), Loretta Swit („M*A*S*H - Mach's gut, leb' wohl und Amen“) und Lara Parker („Das Schloss der verlorenen Seelen“), kaum eine charakterliche Entwicklung durchläuft und in Anbetracht der bekannten Namen enttäuschend blass bleibt. Sie sollen unübersehbar Durchschnittstypen darstellen – und leider tun sie auch genau das. Die Rollenverteilung ist klassisch, in Bezug auf die weiblichen Hauptrollen sogar klischeebehaftet und rückwärtsgewandt, nehmen sie doch in erster Linie Opferpositionen ein. Grafisch bleibt „Urlaub in der Hölle“ wenig explizit, was in Ordnung geht – denn Blut und Innereien sind es nicht, woran es dem Film mangelt. Eher im Gegenteil: So sehr man sich in Einzelszenen auf die Erzeugung der paranoiden Stimmung verstand, so wenig macht man aus ihr, so wenig dockt man sie an möglicherweise weitere interessante Aspekte menschlicher Emotionen und Verhaltensmuster an. Statt auf einen Aha-Effekt, beispielsweise in Form eines gewitzten Plottwists, steuert man auf ein Action-Finale zu, das wie der gesamte Film zwar durchaus passabel zu unterhalten weiß, letztlich aber lediglich an der Oberfläche kratzt und mich mit dem unguten Gefühl zurücklässt, dass es dem Film an irgendetwas ganz deutlich fehlt: An Substanz nämlich. Schade um das vergebene Potential, das die Filmcrew offensichtlich nicht erkannt hat, sich stattdessen in Stereotypen wälzt und wichtige Fragen un- oder nur halbherzig beantwortet lässt sowie sich einer kleinbürgerlich-spießigen Sichtweise verdächtig macht, die jegliches Gespür für Ambivalenz, stimmungsvolle Mystik oder pointierten Grusel vermissen lässt. Aber Hauptsache, es scheppert ordentlich...


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