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Vikings [TV-Serie] (2013)

Eine Kritik von Vince (Bewertung des Films: 7 / 10)
eingetragen am 25.08.2018, seitdem 310 Mal gelesen



Staffel 4.1 + 4.2

Die Genügsamkeit der ersten Staffel war trügerisch. Sie schlug schon bald in eine unstillbare Gier nach Ausbreitung um, in der Horizontale (thematische Fächerung) ebenso wie in die Vertikale (historischer Zeitstrahl). Nicht nur mauserten sich die einfachen Bauern Ragnar Lodbrok und Lagherta in kürzester Zeit zu Anführern, auch ihr Nachwuchs strebte in Windeseile nach den großen Fußstapfen der Eltern. Der weitgehend auf mündlich überlieferten Sagen basierenden Geschichte der Wikinger, die "Vikings" mit einem Zoom-Out ausbreitet, geht es also nicht einfach nur um eine Beschreibung eines damals herrschenden Status Quo, sondern vor allem um die Dynamik, mit der sich die Grundpfeiler einer Kultur von barbarischen Kriegern und Brandschatzern mit den Jahrzehnten verändert haben - speziell im Kontakt mit höher gebildeten Kulturen aus dem angelsächsischen Raum, aber auch im Hadern mit den eigenen Dämonen.

In der diesmal 20-teiligen, auf zwei Hälften aufgeteilten vierten Staffel wird dieser Fokus auf sprunghafte Entwicklungen nun völlig auf die Spitze getrieben. Wer bereits Probleme hatte, die Umbesetzung des Björn in der zweiten Staffel mit dem bulligen, hochgewachsenen Alexander Ludwig zu akzeptieren, der wird nun endgültig kapitulieren. Während alles um sie herum rasanten Entwicklungen unterliegt, ist einer Kathryn Winnick zum Beispiel nichts von den angeblich verstrichenen Jahrzehnten anzumerken. Sie müsste laut Geschichtsverlauf irgendwo in ihren 50ern sein, doch ihr Äußeres verschweigt mindestens 20 gelebte Jahre. Ähnlich verhält es sich mit Travis Fimmel. Auch wenn man ihm nach den zermürbenden Geschehnissen der letzten Staffeln (insbesondere der bitteren Niederlage vor den Pariser Toren in Staffel 3) großzügige Augenringe verpasst hat, seine blauen Augen strahlen dennoch in jugendlichem Wahnsinn aus ihnen hervor. Der Erstgeborene Björn, inzwischen endgültig zum martialischen Hünen mutiert, ringt im Schnee mit einem Bären und legt seine Mannesprüfung ab. Und so rücken plötzlich weitere Söhne Ragnars in den Fokus, die bis dato kaum eine Rolle spielten. Kurz vor Mitte der Staffel werden die Vier mit einem harten Schnitt plötzlich zu erwachsenen Männern und bestimmen fortan maßgeblich den weiteren Ablauf der Staffel.

Ein hohes Abstraktionsvermögen in Bezug auf einzelne Rollenneubesetzungen wird also ebenso vorausgesetzt wie die Bereitschaft, mit einem einzigen Schnitt auch mal großzügige Perioden von einigen Jahren zu überspringen. Dramaturgisch setzt das die Serie erstmals vor eklatante Probleme, denn mit der ausgeweiteten Episodenanzahl geht auch eine Ausweitung von Irrwegen einher. Die Liebe der Kinder zu ihren Eltern mag in gewisser Weise das Gerüst beisammen halten, doch drumherum müssen Freundschaftskrisen überwunden (Ragnar und Floki), Blutsverrat beglichen (Ragnar und Rollo), Mythologie gepflegt und zwischendurch auch mal das ein oder andere Volk beraubt werden. Nebenher wächst das Dorf der Wikinger zu einer beachtlichen Kleinstadt an, die allerhand neue Figuren eingliedert. Sehr wichtige Figuren sterben, andere werden nie wieder die sein, die sie waren. Das ist ein wenig viel für eine einzelne Staffel. Es gibt zwar Momente, in denen plötzlich alles organisch zusammenzulaufen scheint, doch im Abgang nimmt das vierte Jahr an der Seite der Wikinger eine konfuse, fast planlose Form an, die führerlos durch die wilde See treibt. Bleibt zu hoffen, dass die neue Generation um Björn oder gar Ivar, den Knochenlosen das Heft in die Hand zu nehmen fähig ist.


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