Eine Kritik von JahRose (Bewertung des Films: 10 / 10) eingetragen am 17.12.2006, seitdem 736 Mal gelesen
Bud White (Russell Crowe), Jack Vincennes (Kevin Spacey) und Edmund Exley (Guy Pearce) sind drei Detectives, die jeweils eine verschiedene Definition von der AusĂŒbung ihres Berufes haben. Bud White ist ein Cop, der auf die Aussagekraft seiner FĂ€uste setzt. Jack Vincennes ein Cop, der sein Gehalt aufbessert in dem er als Informant fĂŒr den findigen Sid Hudgens (Danny De Vito) tĂ€tig ist. AuĂerdem ist Vincennes technischer Berater fĂŒr die berĂŒhmte Cop Serie Badge Of Honour. Exley ist ein karrieregeiler Cop, der genaue Vorstellungen von seiner beruflichen Laufbahn hat.
Als in der Polizeistation einige HĂ€ftlinge von Polizisten brutal zusammengeschlagen werden und dieses Thema von der Presse ausschlachtet wird, ist es einzig Exley zu verdanken, dass die Polizei ihr Gesicht wahren kann. FĂŒr die Beförderung zum Detective Lieutenant zuckt Exley nicht einmal mit der Wimper und verpfeift seine Kollegen. Die Reaktion ist, dass unter anderem Bud White und sein Partner Stensland (Graham Beckel) suspendiert werden. Captain Dudley Smith (James Cromwell) kann sich fĂŒr Bud White einsetzen und verhilft ihm in seine alte Position zurĂŒck. Doch fĂŒr Stensland ist der Zug abgefahren. Fortan ist Exley bei seinen Kollegen unten durch und seine AutoritĂ€t wird nur missbilligend akzeptiert.
Mit der Zeit kommt fĂŒr Exley der Sinneswandel: Er stellt sich selber in Frage und besinnt sich darauf warum er Polizist geworden ist. Speziell der Nite Owl Fall bereitet ihm Bauchschmerzen, da er Zweifel an der Schuld der drei Schwarzen hat. UnabhĂ€ngig von einander ist auch Bud White der Auffassung, dass die wahren Verbrecher des Nite Owl Massakers nie gefasst wurden. Bud White ist Exley jedoch einen Schritt voraus. Exley bittet daraufhin Jack Vincennes um seine Hilfe.
Ins Visier der Ermittlungen gerĂ€t Pierce Pratchett (David Strathairn), ein spitzfindiger ZuhĂ€lter, dessen Prostituierte Ăhnlichkeiten mit bekannten Schauspielerinnen haben. Einer seiner Prostituierten ist das Veronika-Lake-Double Lynn Bracken (Kim Basinger), in die sich Bud White verliebt.
Die drei Detectives sind zweifellos auf der richtigen FĂ€hrte, doch was sie jetzt raus gefunden haben ist nur die Spitze des Eisberges.
Kritik:
Kameramann Dante Spinotti hat hier ein wunderbares Timing was die Halbtotale, Nah- und GroĂaufnahme angeht. Spinottis Farbkontrast ist fĂŒr L.A. Confidentialsâ AtmosphĂ€re wunderbar abgestimmt. FĂŒr die Filmmusik war, die im Jahre 2004 verstorbene Legende, Jerry Goldsmith zustĂ€ndig.
Es ist nicht nur die gewaltige AtmosphĂ€re die einen umgehend fesselt, sondern die fabelhafte Story und die ausgezeichnete Darstellerriege. Unter anderem sieht man einen James Cromwell in eine fĂŒr ihn ĂŒberraschende Rolle. Und eine Kim Basinger als die verletzliche Prostituierte Lynn Bracken, die zurecht mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Guy Pearce und Russell Crowe waren damals nicht ganz so bekannt wie heute, ĂŒberzeugen aber in ganzer Linie. Und ĂŒber Kevin Spacey kann ich nur sagen: brillant und beeindruckend.
In einer bestimmten Szene fragt Exley Detective Vincennes warum er sich entschieden hat Polizist zu werden. Vincennes hĂ€lt kurz ein, nach ca. 15 Sekunden kommt die Antwort: âich weiĂ es nicht mehrâ. Dabei scheint Vincennes mehr erstaunt ĂŒber seine eigene Antwort, als ĂŒber Exleys Frage. Man sieht förmlich die EnttĂ€uschung in Vincennes Gesicht. Eine groĂartige Szene wie ich finde.
Curtis Hansons Film wurde mit zwei Oscars ausgezeichnet (best adaptiertes Drehbuch, beste Nebendarstellerin).
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