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Lucy (2014)

Eine Kritik von Vince (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 08.09.2014, seitdem 577 Mal gelesen



Wenn man Luc Besson heißt und sich in Sachen Urknall, Entwicklung der Menschheitsgeschichte und 1.000.000-Jahre-Match-Cuts mit Kubricks "2001" und Malicks "The Tree Of Life" anlegt, muss man schon ein gesundes Selbstbewusstsein haben, ganz zu schweigen von einem gehörigen Knall. Es hat dann auch erwartungsgemäß einen sehr üblen Beigeschmack, wenn über Bilder von Menschenaffen und Dinosauriern Metablickwinkel auf das menschliche Dasein mit einem banalen Fußsoldaten-Actionfilm verknüpft werden, wie er typisch für so viele Besson-Produktionen ist.

Eine solche Unverfrorenheit hat allerdings auch unleugbar seinen Reiz. Am meisten vorwerfen sollte man einem Filmemacher schließlich, und hier muss sich eben gerade Besson normalerweise angesprochen fühlen, wenn er nichts wagt, wenn er langweilige Routinen abspult und sein Publikum anödet, wie es in vielen seiner jüngeren Produktionen der Fall war. "Lucy" muss sich diesen Vorwurf nicht gefallen lassen. Öde ist hier nichts, aufregend fast alles - für den Fan von schneller, unverbindlicher Action ebenso wie für den Kritiker, der seine eigene Art der Aufregung empfindet, wenn er sich (natürlich nicht ganz zu Unrecht) über die schrecklich dummen Jäger-und-Gejagten-Symbole aufregt, die mit erhöhtem Kunstanspruch und einer ebensolchen Jämmerlichkeit in die verdruggte Optik eingeflochten werden, während das hilflose Stöckeltier langsam von Anzugträgern eingekreist wird.

Aber hat man sich einmal darauf geeinigt, den Nonsens zu akzeptieren, erfüllt "Lucy" seinen Zweck, wenngleich die Omnipotenz der Hauptfigur spannungskillend wirkt, je länger der Film andauert. Scarlett Johansson, die derzeit nicht einmal von einer hässlichen Vogelnestfrisur entstellt werden kann, beginnt gewöhnungsbedürftig als naives Dummchen, um schließlich als emotionslose Hülse endgültiger Erkenntnis eine durchaus starke Leistung abzuliefern. Um sie herum wuseln ständig partikelreiche CGI-Effekte, denen an Perfektionismus bzw. Naturalismus weniger gelegen ist als an flüchtiger Pop-Up-Dynamik, die auch vom sehr präsenten Elektro-Soundtrack unterstützt wird. Ein Countdown, der die ansteigende Nutzung der zerebralen Fähigkeiten in Prozentzahlen anzeigt, fungiert weiterhin als Spannungsersatz. Eine fast schon klassische Autoverfolgungsjagd im Gegenverkehr mit finaler Verbeugung vor den "Taxi"-Filmen macht auch nur in diesem adrenalinsteigernden Kontext Sinn; inhaltlich erweist sie sich wie irgendwann alles, was nicht gerade in Lucys Kopf vor sich geht, als überflüssig und vermeidbar wie das Ausweichen vor der Kugel in "Matrix".

Der Actionthriller beginnt interessanterweise wie aus dem Stegreif und endet ebenso unverbindlich mit einer per Zeigefinger initiierten moralischen Konsequenz des Gesehenen, womit beim Abspann ein Gefühl der Leere zurückbleibt, als habe man keinen richtigen Film gesehen, sondern nur zusammenhangslose Clip Art. Weil Filme jedoch alles sein dürfen, darf es auch so etwas wie "Lucy" geben.

Die FSK12 und auch gerade das "pädagogisch wertvoll"-Gütesiegel können übrigens als krasse Fehleinstufung verstanden werden; zwar schließt der Film mit einer positiven "Macht etwas aus euch und erweitert euren Horizont"-Botschaft, legt jedoch dafür Maßstäbe zugrunde, die lediglich durch externe Effekte erreicht werden können. Der Film bietet kaum Ansätze dafür, dass höherer Erkenntnisgewinn mit den hauseigenen 10 Prozent zu erreichen ist, sondern legt die katalysatorische Wirkung von Drogen als hauptsächlichen Lösungsansatz vor. Dies ist jedoch kein Problem des Films, sondern lediglich seiner Rezeption.


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