Startseite
  Erweiterte Suche
  Neue Einträge
  Ranglisten
  Statistiken
  Kinostarts
  Disc-Area
  Web-TV
  zu den Foren
  FAQ
  Kontakt
  Das Team
  Neuerungen
  Partnerseiten








Ansicht eines Reviews

Equalizer, The (2014)

Eine Kritik von vodkamartini (Bewertung des Films: 9 / 10)
eingetragen am 21.10.2014, seitdem 2890 Mal gelesen



Als Freund von Actionfilmen die sich an ein Publikum jenseits der Akneperiode richten, ist man heutzutage nicht gerade verwöhnt. Die Zeiten als Arnie und Sly den bösen Buben beherzt einheizten und dabei die FSK regelmäßig zum Indizierungsrundumschlag nötigten sind leider lange schon Geschichte. Heute muss man schon mit billiger C-Ware in noch billigeren Ostblock-Kulissen Vorlieb nehmen, will man etwas Härte und Kaltschnäuzigkeit genießen. Aber wie in allen düsteren Zeiten gibt es zumindest einen Hoffnungsschimmer in all der Finsternis. Diese einsame, aber erstaunlich hartnäckige Lichtquelle hört auf den klangvollen Namen „Antoine Fuqua".

Das schwarze Actionloch aus dämlichen Verwandlungsrobotern, familientauglichen Superhelden-Kloppereien und diversen anderen, weichgespülten PG-13-"Krachern" beschießt Fuqua seit Jahren beherzt mit ein paar deftigen Lichtblitzen. Vor allem „Shooter" und „Olympus has fallen" überzeugten mit erfrischend unzimperlichen Helden und einem geradezu genüßlichen Pfeifen auf Political Correctness. Da durfte man sich auf „The Equalizer" mächtig freuen, zumal das Szenario an selige 80er-Zeiten erinnert:

Da mischt ein vermeintlich biederer Durchschnittstyp praktisch im Alleingang ein mächtiges Gangstersyndikat auf, einfach weil er es kann und sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn malträtiert wurde. Natürlich entpuppt sich der einsame Kämpfer nach und nach als perfekte Tötungsmaschine mit geheimdienstlicher Vergangenheit. Als die Gangster schließlich begreifen mit wem sie es eigentlich zu tun haben, ist es längst zu spät ...

Fraglos kann ein solches Szenario sehr schnell ins Lächerliche abdriften, denn unbedingter Realismus gehört hier nicht gerade zu den Primärzielen. Dass dieser 08/15-Plot aber dennoch hervorragend funktioniert, liegt zunächst und vor allem an Hauptdarsteller Denzel Washington. Der zweifache Oscar-Preisträger ist einer der wenigen Stars, dessen unglaubliche Leinwandpräsenz und Aura auch den absurdesten Charakter erdet und glaubwürdig macht. Das kann man weder erlernen, noch spielen, das hat man einfach.
So ist er als einfacher, netter Baumarktangesteller Robert McCall genauso überzeugend wie als eiskalter, skrupelloser CIA-Superagent. Glücklicherweise hat man ihm zudem mit Martin Csokas einen durchaus charismatischen Gegenspieler verpasst, der als psychopathisches Auftragskiller-As der russischen Mafia nicht minder furchterregend daherkommt. Zu den Höhepunkten des Films zählen dann auch die beiden verbalen Scharmützel, bei denen sich die hinsichtlich Effizienz, Selbstbewusstsein und Brutalität durchaus ebenbürtigen Gegner belauern und auf potentielle Schwachstellen abklopfen.

Ein überzeugender Cast steht allerdings ohne eine adäquate Inszenierung weitestgehend auf verlorenem Posten. Und hier kommt Antoine Fuqua ins Spiel. Mit seinem Hauptdarsteller hatte er  ja schon bei dem düsteren Copthriller „Training Day" überaus erfolgreich zusammen gearbeitet und Washington dabei zu seinem zweiten Oscar verholfen. Der Mann versteht aber nicht einfach nur sein Regie-Handwerk, sondern hat obendrein ein untrügliches Gespür für die Essenz des Actionkinos.

Fuqua beginnt langsam und entwickelt fast schon gemächlich die Grundsituation und die darin verwickelten Figuren. Bis dann so plötzlich wie eruptiv die Gewalt Einzug hält und das Tempo immer weiter angezogen wird. Was folgt ist aber keineswegs ein sich überschlagendes Action-Dauerfeuer, sondern eher wohl dosierte Salven, die geradezu rhythmisch angeordnet sind, so dass der Film wie eine gut geölte Maschine zielstrebig auf den Höhepunkt zusteuert.

Die stilisierte und mit ungewöhnlichen Perspektiven aufwartende Kameraarbeit Mauro Fiores  (Oscar für „Avatar") macht den Film auch optisch zu einem Vergnügen und harmoniert ausgezeichnet mit Fuquas unaufgeregter Inszenierung. Die Kombination passt einfach, schließlich ist es nach „Training Day" und „Tränen der Sonne" bereits ihre dritte Zusammenarbeit.

Die größte Stärke des Films ist aber sein konsequenter Verzicht auf irgendwelche Kompromisse oder Halbheiten hinsichtlich der gezeigten Gewalt und der Motivation bzw. Bereitschaft der handelnden Figuren diese anzuwenden. Fuqua bleibt hier seiner schon mit „Shooter" und „Olympus has fallen" schnurstracks verfolgten Linie erfrischend humorlos treu. Und das bedeutet ganz simpel Unterhaltung für Erwachsene ohne wenn und aber.
Einem solchen Film Schwarz-Weiß-Malerei vorzuwerfen, wäre dann auch ähnlich sinnig wie bei einem Fantasy-Epos Realitätsferne anzuprangern. Die bösen Buben sind abgrundtief böse und werden von McCall ihrer gerechten Strafe zugeführt. Und das passiert blutig, präzise und ganz ohne Gewissensbisse oder ähnliche Hemmnisse. Gefangene werden keine gemacht. Und das ist hier auch gut so.

Fazit:
„The Equalizer" ist knallhartes Männerkino, wie man es heute auf der großen Leinwand nur noch ganz selten geboten bekommt. Mit Denzel Washington perfekt besetzt und von Antoine Fuqua gewohnt schnörkellos und souverän inszeniert, ist der Film ein einsamer Silberstreif am nachtschwarzen PG-13-Himmel Hollywoods.


Surprise me!
"Surprise me!" BETA
Lassen Sie sich überraschen! Wir führen Sie zu einem zufälligen Treffer zu einem Thema Ihrer Wahl... Wollen Sie eine andere Kritik von "vodkamartini" lesen? Oder ein anderes Review zu "Equalizer, The (2014)"?


• Zur Übersichtsseite des Films
• Liste aller lokalen Reviews von vodkamartini

• Zurück


Copyright © 1999-2022 OFDb.de - Die Online-Filmdatenbank
Alle Rechte vorbehalten.
Nutzungsbedingungen · Datenschutz · Werben · Impressum
Hosted by Net-Build



Quicksearch






User-Center

Benutzername: 
Paßwort:
Login nur für diese Sitzung:

·

521 Besucher online


SSL  SSL-gesicherte
Verbindung aktiv


Abonnement


Abonnement - Bitte erst anmelden
Melden Sie sich bitte an, um Abonnements vornehmen zu können



Neue Reviews


• Night of the Sicario (2021)
• 27. Etage, Die (1965)
• Lightyear (2022)
• Lightyear (2022)
• Keeping Room - Bis zur letzten Kugel, The (2014)




News


Unser News-Bereich wurde überarbeitet und wird in Kürze weiter ausgebaut werden, damit Sie stets aktuell über alle Neuigkeiten rund um die Welt des Films informiert sind.

» Zum neuen News-Bereich