Nachts im Museum - Das geheimnisvolle Grabmal (2014)
Eine Kritik von Vince (Bewertung des Films: 6 / 10) eingetragen am 23.09.2015, seitdem 255 Mal gelesen
kurz angerissen*
Weil postmoderner Zynismus und ironische Brechungen inzwischen zu Massenware verkommen sind, ist es gar nicht mehr so einfach, an unschuldiges Family Entertainment ohne doppelte Böden zu gelangen. Shawn Levy ist mit seiner „Nachts im Museum“-Reihe aber nah dran. Ben Stiller präsentiert sich in ihnen als improvisierender Komödiant, der nicht auf etwas referiert, das nicht vor Ort ist (abgesehen von den CGI-Kreaturen, die ihm am Set nur vor Green Screens begegnen, versteht sich), sondern slapstickhaft auf Situatives reagiert – ob ihn nun ein Äffchen anpinkelt oder ein Dinoskelett verfolgt.
Weil bei „Nachts im Museum“ also immer noch die Grundidee, das Erwachen vermeintlich lebloser Museumsfiguren, als fast schon altmodische Attraktion den Ton angibt, ist die Strategie des dritten Teils, die beiden Vorgänger einfach ein weiteres Mal mit neuen Schauplätzen und neuen Figuren zu variieren, nicht nur nachvollziehbar, sondern absolut verständlich. Wo nämlich keine zweite Ebene, da besteht auch kein Zwang, eine dritte zu erschaffen.
So gesehen schafft sich die Reihe durch ihre einfache Prämisse ihre Ungezwungenheit selbst. Levy nutzt sie ein weiteres Mal, um trickreich mit der Weltgeschichte und ihrer Repräsentation in Form von Statuen, Gemälden, archäologischen Funden und sonstigen Relikten zu spielen – dies zwar längst nicht immer originell (hätte man beispielsweise als Pendant zum T-Rex nichts Einfallsreicheres als einen Triceratops ausgraben können?), aber handwerklich immer sehr flüssig und spielerisch umgesetzt.
Ob es den Subplot um Stillers Sohn und dessen Zukunftspläne nun unbedingt gebraucht hätte, bleibt fraglich, zumal Stiller selbst (nicht nur wegen seiner sekundären Rolle als Steinzeitmensch) auch so alle Hände voll zu tun gehabt hätte. Als harmlose Familienkomödie hat „Nachts im Museum 3“ eine ebenso große Gültigkeit wie seine Vorgänger, auch wenn er mit seinem Untertitel und dem ägyptophilen Prolog Gedanken an den scheußlichen dritten Teil der „Mumie“ erzeugt und somit vorab die Funktion eines bösen Omens einnimmt, das sich glücklicherweise nicht unbedingt bewahrheitet.
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