Eine Kritik von Chriz Mecklenburg (Bewertung des Films: 4 / 10) eingetragen am 23.12.2015, seitdem 586 Mal gelesen
Keanu Reeves und Eli Roth? Ein ehemaliger Actionheld und ein drastischer Horror-Regisseur geht das? Erste Regel im Kommerzkino: alles geht, noch mehr muß. Doch weit gefehlt. Von wegen rote Bluttat und großer Spannungsbogen. Mister Roth möchte es sanft angehen und tut es auch. So stellt er seine eigene Ehefrau als bösartiges Miststück ein und macht so auf jugendlichen Sexismus. Oberflächlichen Charme hat das sicherlich, aber aus
filmperspektiven Gründen kann man sagen: das es Niemanden beim Zuschauen im Zeitalter der ewigen und allgegenwärtigen Erotik einen Millimeter reizt. Es gibt eine knuddelige Sexszene, der Dreier, aber der ist so
schnell geschnitten und oberflächlich, dass man es gar nicht schafft die Hose aufzubekommen. Und auch das übertriebene Spiel der beiden Psychotussen ist nicht gerade überzeugend. Schauspielerisch gleich Null. Nur Reeves bringt ein wenig Souveränität mit. Sein Spiel rettet diesen faden Spaß vor dem kompletten Untergang. Roths wirre Inszenierung gleicht der seines Vorgängers „Green Inferno": nicht sonderlich teuer in der Umsetzung, konstante Bilder, noch schlichtere Dramaturgie, unfreiwilligen Humor, also garantiert kein lang erwartetes Highlight.
Kann man sich nebenbei mal geben, sollte aber auch wirklich im Giftschrank von Hollywood verschwinden. Twist hin oder her - mir fehlt es an harten Taten und richtiger Schauspielleistung! Darauf scheißt der Macher und gibt sich lieber lahmen Spielchen hin. Roth wird dieses Werk eher im Ansehen schaden und in die B.Liga der Filmemacher befördern, als großes Interesse der Zuschauer und Genrefans an ihm und seinen Filmen aufrecht zu erhalten. Da kann er überlegen ob er lieber doch nochmal einen Schocker Marke „Hostel" oder „Cabin Fever" an den Mann bringt oder weiterhin solche plakative, vorhersehbare Grütze inszeniert anstatt originelle Ideen umzusetzen.
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