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Jurassic World (2015)

Eine Kritik von SebMoriarty (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 23.05.2022, seitdem 70 Mal gelesen



Als John Hammond Anfang der 1990er Jahre seinen Park ein paar Wissenschaftlern zur Abnahme vorlegte und dies in einem Desaster endete, war das Projekt "Wir klonen uns einen Dino-Zoo" vorerst beendet. Nun, über 20 Jahre später, ist der Park also doch offen und die Besucher strömen in Massen, um die Urzeitviecher zu sehen. Wobei das Strömen doch langsam nachlässt und man sich daher was Neues einfallen lassen muss, um das Publikum bei der Stange zu halten. Also bastelt man sich einfach ein nie dagewesenes Monster zusammen. Das freut auch die Investoren. Dass es aus seinem Gehege ausbüchst, eher nicht.

„Jurassic Park“ von damals und nun „Jurassic World“ sind jeweils ein Kind ihrer Zeit. Der Erstling war ein Abenteuerfilm, bei dem man quasi an die Hand genommen und an das Thema herangeführt wurde, man diese neue Welt noch erklärt bekam, um in ihr zu staunen. Der inzwischen vierte Teil der Reihe gönnt sich diesen Anlauf nicht. Der Park ist in Betrieb und nach einer kurzen Einführung ist man mittendrin. Man könnte argumentieren, dass man aufgrund der Vorgänger keine große Exposition braucht, doch bringt das auch Nachteile mit sich. Und das fängt bei den Charakteren an.
Denn diese sind an sich nicht wirklich von Interesse. Das war im Erstling noch anders, weil dort die Figuren interessanter aufgebaut wurden und man sich dafür auch Zeit nahm. Hier werden sie im Vorbeigehen charakterisiert, wobei der von Chris Pratt dargestellte Owen etwas mehr Zeit bekommt. Glücklicherweise mutiert er nicht zum mit One-Linern um sich werfenden Helden, sondern wildhütert sich geerdet durch die Geschichte. Bryce Dallas Howards Claire kann als Businessfrau mit High Heels rennen, Vincent D'Onofrio hat einen bösen Plan und B. D. Wong gibt wieder den Oberkloner Dr. Wu, verliert aber durch sein Gebaren deutlich Sympathiepunkte.
Traditionell gibt es nervige Kinderrollen, die sich durch den gesamten Film ziehen. Im vorliegenden Fall sind das ein kleiner Besserwisser auf Koks und ein Teenager im Bann seiner Hormone. Immerhin taugen sie als Flipperkugel und zugegeben, im weiteren Verlauf wird es etwas besser.

Die Schauwerte sind da, wenn auch nicht mehr so überraschend wie vor 20 Jahren. Man hat inzwischen eben schon viel gesehen. Trotzdem bietet der Park genug Neues und mal ganz ehrlich: Man schaut das wegen der Dinos und von denen gibt es viele in Aktion zu sehen. Zusätzlich kredenzt man den üblichen Fanservice mit Anspielungen auf das Original (Malcolms Buch, Besucherzentrum). Überhaupt macht „Jurassic World“ nur dann richtig Spaß, wenn es Mensch vs. Dino geht. Das ist soweit schon gelungen.
Nicht gelungen ist es jedoch, einen funktionierenden Spannungsbogen zu schaffen. So bieten viele Einzelszenen in sich durchaus spannende Momente, den übergreifenden Thrill wie im Erstling gibt es hier nicht. Dabei geht es hier, im Rahmen der Freigabe, auch ruppig und etwas blutig zur Sache. Für Suspense ist das aber zu viel bunter Jahrmarkt.

Was die Raptoren angeht, auf die man hier einen relativ großen Fokus legt, so muss man das mit ihrer Akzeptanz Owens einfach schlucken. Zwar hat man sich Mühe gegeben, dies halbwegs glaubwürdig zu integrieren (von Geburt an dabei, über lange Zeit Verbindung aufgebaut), doch zumindest im ersten Moment kann man damit durchaus fremdeln. Ebenso wie mit den Sinneswandeln der Tierchen. Dass die Kinder auch mal ein seit 20 Jahren vor sich hin verwitterndes Auto reparieren ist dabei eine Sache für sich. Es gibt noch weitere solcher Momente - man arrangiert sich damit oder nicht. Grundsätzlich ist „Jurassic World“ einer dieser Filme, an denen man nicht alles hinterfragen sollte. Aber das war 1993 nicht anders. Nur mitreißender.

Was die Effekte angeht, so ist das wohl gerade ziemlich state of the art. Zumindest, was die Dinosaurier angeht, denn diese wirken dynamisch und sehr gut in ihre Umgebung integriert. Allein die Sequenzen mit dem rennenden Raptorenrudel wirken sehr kraftvoll und realistisch.
Positiv zu bewerten ist der Verzicht auf eine wackelige Kamera, John Schwartzman bietet eine übersichtliche Bildersprache und fängt auch mal die Landschaft sehenswert ein. Dazu bleibt Michael Giacchinos Soundtrack nicht wirklich im Gedächtnis hängen und punktet daher nur, wenn er John Williams zitiert. Diese Momente tragen dafür aber auch immer wieder zu einem wohligen Gefühl bei.

Die Geschichte selbst, die die bisherigen Fortsetzungen scheinbar ignoriert, ist nichts Weltbewegendes. Sie verbindet, wie in der Vergangenheit schon geschehen, die Attraktion mit redundanten Familienproblemchen. Sie ist einerseits zweckdienlich, andererseits verbirgt sich in ihr aber auch vielleicht etwas mehr. Die Erschaffung des Hybriden könnte man fast schon als eine Anspielung auf den Zustand der sogenannten Traumfabrik verstehen. Schneller, höher und weiter, was zählt ist der Profit und nicht Nachhaltigkeit oder der Anspruch, etwas Sinnvolles zu erschaffen. Das stetige Verlangen, sich und die Anderen übertrumpfen zu müssen, um die Massen anzulocken. Sequels ohne Ende, Effektfeuerwerke noch und nöcher, die nächste Comicverfilmung kommt bestimmt. Und „Jurassic World“ selbst ist ein Teil dieses Systems. Könnte man sich drüber Gedanken machen. Muss man aber nicht. Denn in der zweiten Hälfte gibt es derart viel Krawall, dass man darüber nicht mehr nachdenken kann. Habt ihr mich doch wieder erwischt, ihr Schlingel.

„Jurassic World“ führt das Konzept des Erstlings grundsätzlich stimmig fort, hätte man an der Errichtung eines solchen Parks festgehalten. Der Film macht trotz der flachen (und mitunter anstrengenden) Figuren und mancher Doofheit schon Spaß. Großes Effektkino, auf manchen Wegen den Erstling kopierend, aber doch mit einem gewissen Unterhaltungswert. Und am Ende ist der T doch wieder Rex.


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