Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 5 / 10) eingetragen am 02.06.2020, seitdem 537 Mal gelesen
Inzwischen mag man von zombieähnlichen Kreaturen nicht mehr allzu viel halten, doch wohl dosiert in Erscheinung tretend und mit einem ordentlichen Timing versehen, taugen sie für einen rund 90minütigen Schrecken. Die Mischung aus „Primal“, „Cabin in the Woods“ und „The Descent“ gewinnt anderweitig jedoch keinen Innovationspreis.
Sechs angehende Medizinstudenten um Alice (Scout Taylor-Compton) wollen im Wald campen. Doch in der ersten Nacht wird jemand von einer todbringenden Kreatur angegriffen, eine weitere Person überlebt verletzt. Der in der Nähe wohnende Einsiedler Talbot (Lew Temple) bietet kurzerhand seine Hilfe an, doch auch ihm scheint man nicht trauen zu können…
Der angehende Urologe stirbt ausgerechnet beim Wasserlassen, - mal gut, dass keine zukünftige Gynäkologin an Bord ist. Ansonsten stellen sich die Mediziner in spe oftmals nicht sonderlich geschickt an, sei es, um Zusammenhänge zu durchleuchten oder beim taktischen Vorgehen, um irgendwie Hilfe zu holen. Und wie man eine Spritze mit dem dazugehörigen Präparat füllt, muss auch noch erklärt werden. Immerhin lernen Helden schon als Kleinkind den richtigen Umgang mit Schusswaffen.
Die Bedrohung, ein weitgehend haarloser, meistens auf vier Beinen huschender Ex-Mensch taucht zwar recht früh auf, meistens ist jedoch nur das tiefe Gurren zu vernehmen. Regisseur Mark H. Young spielt an einigen Stellen recht gekonnt mit der Gefahr, obgleich einige Begebenheiten eher vorhersehbar ablaufen und Twists insgesamt nicht erwartet werden sollten.
Zudem ist die isolierte Situation glaubhaft in Szene gesetzt, während Kamera und Schnitt solide arbeiten und auch der Score brauchbar antreibt.
Allerdings ereignet sich auf Dauer nicht allzu viel, da sich Muster wiederholen und die Riege der zumeist weiblichen Überlebenden überschaubar bleibt. Hier und da wird im Keller operiert, durch ein Loch in der Tür sollte man grundlegend nicht blicken und dass es schwer fällt, ehemals beste Freunde zu erlösen, versteht sich von selbst.
Bei alledem sind die Mimen bemüht unterwegs, Taylor-Compton performt in einigen Szenen deutlich überdurchschnittlich und verleiht dem Treiben eine gewisse Entschlossenheit.
Dennoch begeistert das humorlose Unterfangen nicht übermäßig, da zu keiner Zeit ein notwendiges Maß an Hochspannung erreicht wird, die Gewalteinlagen mit Einschüssen, heraushängendem Gekröse und offener Kehle nicht allzu derb ausfallen und pfiffige Ideen komplett ausbleiben. Folgerichtig ein handwerklich routinierter Beitrag, dessen Geschichte sich wie der xte Neuaufguss sattsam bekannter Vorbilder anfühlt.
5,5 von 10
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