Eine Kritik von Schnapskartoffel (Bewertung des Films: 3 / 10) eingetragen am 04.12.2022, seitdem 69 Mal gelesen
Nachdem er ihren Sohn Mikey in letzter Sekunde unter einer herabstürzenden Kiste weggezogen und ihm so das Leben gerettet hat, lädt Brooke Daniels den scheinbar harmlosen und freundlichen Daryl Gleeson zum Essen in ihr Restaurant ein. Was sie nicht ahnt ist, dass es sich bei Daryl um einen ehemaligen Irrenanstalt-Insassen handelt, der sich momentan immer noch in Therapie befindet. Dieser deutet die Geste der Dankbarkeit in seinem Wahn auch völlig falsch und steigert sich in der Folgezeit in eine wahre Besessenheit hinein, die schließlich darin gipfelt, dass er erbarmungslos jeden Störenfried beseitigt, der seine eingebildete Beziehung zu Brooke zu gefährden droht. Zuerst muss seine herrische Mutter dran glauben, dann räumt er einen von Brookes Angestellten aus dem Weg. Als der inszenierte Psycho-Terror, den er veranstaltet um seine Angebetete an sich zu binden, keine Früchte trägt, dreht Daryl schließlich völlig durch… Mit diesem vor abgegriffenen Klischees strotzenden B-Movie erweitert Regisseur Douglas Jackson seine Reihe mehr oder weniger identischer Psycho-Thriller, die durch die Bank als schmalspurige Variationen von „Die Hand an der Wiege“ durchgehen, um ein sehr überflüssiges Exemplar. „Welcome to Fear“ macht sich als belanglose Direct-to-Video-Produktion demnach recht gut in der Gesellschaft von „The Paperboy“ oder „Hate – Hass“, ist er doch ebenso ideenlos und oberflächlich geraten wie diese. Obwohl mit Pierre David ein erfahrener Produzent am Werk war, der auch schon ein paar frühe Cronenberg-Arbeiten gestemmt hat, lässt die Chose den Biss von „Die Brut“, „Scanners“ und „Videodrome“ vollkommen vermissen… stattdessen regieren hier standardisierte Handlungs-Abläufe und eine eindimensionale Figuren-Zeichnung. Die wenigen Möglichkeiten, die das Drehbuch dann doch noch anbietet, um die Geschichte mal in etwas anders geartete, originellere Bahnen zu lenken, werden zugunsten der üblichen Genre-Schemata konsequent ungenutzt gelassen. Relativ schmerzbefreit spult der Streifen sein Programm ab und merkt dabei vermutlich selbst nicht, wie sehr er den Zuschauer damit langweilt. Echte Spannung oder gar Thrill wollen sich ob der Vorhersehbarkeit der Ereignisse hier nämlich zu keiner Zeit einstellen, und offenbar konnte sich auch Jackson nicht wirklich dazu aufraffen, beim Inszenieren größere Sorgfalt walten zu lassen, als es für einen solchen Schnellschuss unbedingt notwendig ist. Die in lockerem Abstand eingestreuten Morde, die F/X-technisch nicht besonders spektakulär umgesetzt wurden, schaffen es dann auch nicht mehr, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Gekrönt wird das Ganze von Jay Underwoods Over-the-top-Psychopathen-Performance, die von den ständigen Selbstgesprächen bis hin zum spastischen Grimmassen schneiden so ziemlich alle Bekloppten-Manierismen in sich vereint und „Welcome to Fear“ schon fast wie eine danebengegangene Parodie wirken lässt,
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