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Beirut (2018)

Eine Kritik von Sauza (Bewertung des Films: 7 / 10)
eingetragen am 18.05.2022, seitdem 224 Mal gelesen



Beirut, 1972: in der libanesischen Hauptstadt ist es noch relativ ruhig und man genießt das Flair der Vielvölkermetropole, so auch US-Diplomat Mason Skiles (John Hamm), der mit einer Libanesin verheiratet ist und die örtlichen Verhältnisse sehr genau kennt. Das Paar hat sich auch eines minderjährigen palästinensischen Waisenjungen angenommen, der in deren Wohnung ein- und ausgeht, daher ist die Verwunderung groß, als Skiles bei einem Empfang vom befreundeten CIA-Mann Cal Riley (Mark Pellegrino) erfährt, daß dieser Karim einen Bruder hat, der mit dem Olympia-Attentat von München zu tun haben könnte. Noch bevor der Junge dazu befragt werden kann, greift ein bewaffnetes Kommando ein, entführt Karim und erschießt u.a. Skiles Ehefrau. Von diesem Schock erholt sich der Diplomat nie wieder, bricht seine Zelte im Libanon ab und geht zurück in die Staaten.
10 Jahre später hält er sich, inzwischen zum Alkoholiker geworden, als Mediator bei Tarifstreitigkeiten mehr schlecht als recht über Wasser, als ihn ein Angebot aus Regierungskreisen erreicht: er soll einen Vortrag im Libanon halten, Spesen und Ticket werden bereitgestellt. Skiles willigt schließlich ein und kommt somit wieder nach Beirut, das in den vergangenen Jahren durch den Bürgerkrieg schwer gelitten hat. Doch viel Zeit für Erinnerungen bleibt ihm nicht, denn der Hintergrund seiner Einladung ist der Umstand, daß sein alter Bekannter Cal Riley entführt wurde und er, Skiles, explizit als Verhandlungsführer von den Geiselnehmern benannt wurde. Deren Anführer ist kein anderer als der mittlerweile erwachsene Karim (Idir Chender), der damit seinen Bruder Rami freibekommen will, den er in der Haft der Amerikaner vermutet. Doch die CIA hat Rami gar nicht, was Skiles glaubhaft versichert wird, und so muß sich der ehemalige Diplomat auf die Suche machen. Neben diversen Ränkespielchen US-amerikanischer Geheimdienstler und Regierungsabgesandter, die jeweils eigene Interessen verfolgen, muß Skiles dabei auch den Entführer Karim bei Laune halten...

Mit seinem im Look & Feel der 1980er Jahre in Marokko abgedrehten Politthriller Beirut ist Regisseur Brad Anderson und Drehbuchautor Tony Gilroy ein kurzweiliger Krimi gelungen, der ohne strahlende Helden auskommt und seine Spannung vor allem aus den vielen unvorhersehbaren Wendungen bezieht, die die Suche nach dem Entführten sowie dem angeblich festgenommenen Terroristenbruder begleiten. Ein Interesse an Letzterem lässt sich vor allem bei den Israelis verorten, und so reist die Delegation zunächst dorthin, doch der israelische Geheimdienst hat ihn auch nicht oder aber "weiss noch nicht, daß er ihn hat". Wer also käme sonst noch in Frage? Diverse Parteien des libanesischen Bürgerkriegs vielleicht, die PLO oder gar am Ende doch die CIA selbst, bei der gewisse Ungereimtheiten ans Tageslicht gekommen waren kurz vor Rileys Entführung?
 
Dem pragmatisch vorgehenden Skiles bleibt nicht viel Zeit, dem Rätsel auf die Spur zu kommen, und der Umstand, daß er niemandem trauen kann macht die Sache auch nicht leichter: zwischen Bombenanschlägen und Verfolgungsjagden durch enge Gassen und zerstörte Häuser ergeben sich auch für den mitratenden Zuschauer immer wieder neue Aspekte, die allerdings meist schon bald, manchmal direkt in der nächsten Szene, ad absurdum geführt werden. Als es am Schluß dann doch zu einem Austausch kommt - dank kräftiger Mithilfe von CIA-Officer Sandy Crowder (Rosamunde Pike in einer für sie ungewohnten Nebenrolle), die mit einer illegalen Aktion zugunsten von Skiles interveniert - lösen sich zwar einige, die Handlung überdeckende Nebelschwaden auf, doch kann dieses relativ zahme Finale dann nicht mehr überzeugen. Zu sehr läßt sich die Regie hier auf ein hollywood-artiges Ende aus US-amerikanischer Perspektive ein: die Guten kommen durch, die Bösen werden bestraft und somit ist alles wieder in Ordnung. Der dem ganzen bisherigen Film innewohnende Aspekt der Vielschichtigkeit des libanesischen Konflikts als Rahmenhandlung (ganz am Anfang treffend umrissen durch Skiles Rede vor den Partygästen) wird hier leider nicht mehr Rechnung getragen.
Sei´s drum, eine unterhaltsame Geschichte ist Beirut in jedem Fall: 7 Punkte.


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