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Kikujiros Sommer (1999)

Eine Kritik von kruchtenkaiser (Bewertung des Films: 9 / 10)
eingetragen am 26.10.2014, seitdem 379 Mal gelesen



Wenn der trübe Herbst Einzug hält, kommt die Zeit für die ruhigen Filme, die die Kälte, die draußen herrscht, durch erzählerische Wärme vertreiben können. Wenngleich „Kikujiros Sommer“ im sommerlichen Japan spielt, übermittelt er seine Wärme nicht durch sonnenüberflutete Bilder, sondern durch menschliche Wärme, die gleich einem wohligen Kaminfeuer den ganzen Raum ergreift.

Da sein Vater tot ist und seine Mutter in einer weit entfernten Stadt arbeitet, lebt der achtjährige Masao bei seiner Großmutter. Als er zu Beginn der Sommerferien merkt, dass alle seine Freunde verreist sind, fasst Masao den Entschluss, sich auf den Weg zu machen, seine Mutter zu besuchen. Eine Bekannte der Familie schickt ihren Ehemann Kikujiro (Takeshi Kitano) mit auf die Reise, damit der Junge sicher an seinem Ziel ankommt. Das ungleiche Paar aus ungehobeltem Ekel und kleinem Jungen macht sich auf eine Reise, auf der sie einigen seltsamen Gestalten begegnen und mit zunehmender Dauer entwickelt sich eine Freundschaft zwischen den beiden…

Auch wenn Takeshi Kitano eher für seine Yakuza-Filme bekannt und geliebt ist, ist „Kikujiros Sommer“ in seiner ruhigen, gesetzten, herzergreifenden Erzählweise wohl zu seinen besten Filmen zu zählen. In wundervollen Bildern erzählt er hier eine Road-Movie-Story, die dramatische und komische Elemente gekonnt miteinander vereint. Lange, ruhige Kamera-Einstellungen, eindrucksvolle Landschaftsaufnahmen, gekonnt gesetzte Schnitte erzeugen hier ein ganz besonderes Seh-Erlebnis, das die ruhige Grundstimmung des Filmes enorm verstärkt. Das Ganze wird durch einen der besten Soundtracks, der mir je zu Ohren gekommen ist, verstärkt. Joe Hiasashi hat für „Kikujiros Sommer“ einen wundervoll verträumten, ruhigen Score komponiert, dessen bestimmende Piano-Linie vom Ohr direkt ins Herz geht und dort lange Zeit verweilt. Ein Klang-Erlebnis, das auch ohne die tollen Bilder Wärme verströmt und zum Träumen einlädt.

Inmitten dieser feinfühligen Inszenierung leben die erstklassig agierenden Darsteller in ihren Charakteren so richtig auf. Kitano spielt zwar hier sicherlich nicht die Rolle seines Lebens, jedoch vermag er es, die Entwicklung Kikujiros vom eher kauzigen und unzufriedenen Verlierer hin zum fürsorglichen und herzlichen Begleiter Masaos glaubwürdig und sympathisch darzustellen. Yusuke Sekiguchi punktet in seiner Rolle des achtjährigen Masao nicht nur durch Niedlichkeits-Bonus-Punkte, sondern überzeugt mit seiner unbekümmerten Art, die er mit zunehmender Dauer der Reise an den Tag legen darf, wohl auch den extremsten Misanthropen. Die teils skurrilen Nebencharaktere, denen Kikujiro und Masao auf ihrer Reise begegnen und die tollen Spiele, die Kikujiro zur Freude von Masao gemeinsam mit ihren Zufallsbekanntschaften inszeniert, tragen dazu bei, dass „Kikujiros Sommer“ trotz der ruhigen Erzählweise und des dramaturgisch nur durch wenige Spitzen gesegneten Drehbuchs nie langweilig wird.

Takeshi Kitanos „Kikujiros Sommer“ kann man eine Vielzahl an Attributen zuschreiben: warmherzig, ruhig, bezaubernd, melancholisch, herzergreifend, sympathisch, menschlich, kindlich-verspielt, verträumt, unbekümmert, traurig, komisch, wunderschön… Sie alle sind zu einhundert Prozent zutreffend. Oder um es mit anderen Attributen zu sagen: „Kikujiros Sommer“ ist rundum sehens-, hörens-, erlebenswert!


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