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Summer of 84 (2018)

Eine Kritik von Moonshade (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 04.06.2019, seitdem 853 Mal gelesen



Wie zu erwarten war!
Spätestens als eine kleine, nostalgische, auf die 80er fixierte Serie wie „Stranger Things“ plötzlich als Riesenerfolg einmal rund um den Erdball schwappte, war klar, dass dieses mehr als geschundene Jahrzehnt eine weitere Wiedererweckungswelle vor sich haben würde. Und so geschah es auch.

Einer dieser Epigonen, die alles genauso und gaaaaanz anders machen würde, heizt dann auch schon bald durch die angesagtesten Streamingdienste, die kanadisch-amerikanische Produktion „Summer of 84“.
Die einschlägigen Genremagazine überschlugen sich vor Lobeshymnen für den stilsicheren Ansatz und…jaaa…und das ach so böse Finale, welches mal so ganz anders sein sollte, als man es von den Feelgood-Stories der gloriosen Dekade gewöhnt war.

Tja…öhm…kann man sicher drüber diskutieren.

Zunächst mal: stilsicher sind die Macher schon vorgegangen und das, ohne jetzt mit dem Feuerwehrschlauch 80er-Devotionalien überall zu verteilen. Das Feeling stimmt, die Jungs stimmen rein optisch auch, wenn ich aber auch den ganzen Film damit gehadert habe, dass man drei 16jährigen Kumpels unbedingt einen (sichtlich) 25jährigen an die Seite als Klassenkamerad stellen musste.

Dann aber lässt das Sensationsgefühl schon bald nach, denn bei „Summer“ handelt es sich im Wesentlichen um die x-te Variante von „Disturbia“ oder dem „Fenster zum Hof“, bei dem man unter dem ewig freundlichen Polizisten mit Gartentick von nebenan einen regionsweit operierenden Serienkiller vermutet, weil man ein vermisstes Kind in dessen Haus gesehen haben will.

So weit, so schön, so bekannt, nur: ein wenig Spannung darf bei der Mörderermittlung schon aufkommen. Mal abgesehen davon, dass der Film praktisch nur einen Verdächtigen überhaupt präsentiert, der so glatt rüberkommt, dass er der Täter sein MUSS, schleppt sich die Chose um ein Freundesquartett mühsam durch die ersten zwei Drittel, größtenteils suspensefrei und aufregungsarm. Auffällig unangenehm ist zudem, dass die vier Protagonisten eigentlich nur Vögeln im Sinn haben (was sie aber alle noch vor sich haben) und der Proto-Protagonist darf dann noch ein platonisches Techtelmechtel mit der hübschen Nachbarstochter anfangen, die ihn früher mal gebabysittet hat.
Glaubt mir, wenn jede neue Szene, in der Davey zu seinem Walkie-Talkie greift, von den Kumpels mit „Sind da Titten zu sehen?“ beantwortet wird, kann man zur Filmmitte schon genervt sein.

So schleppt sich der „Ermittlungsfall“ dahin, bis die Jungs tatsächlich ihre Eltern einweihen, ohne dass sie einen stichhaltigen Beweis haben, was zu der hochnotpeinlichen Vorführung der Jungs durch die Eltern vor dem Täter und den Behörden führt, eine höchst unangenehme Sequenz. Anschließend heizt der Film dann bemüht in die eigentliche Decouvrierung des Täters, jedoch ohne wirklich Dramatik aufzubauen, weil man das alles dann noch für die „legendäre“ Schlussviertelstunde braucht, in der final jedes 80er-Heile-Welt-Klischee auf den Kopf gestellt wird.

Also…ja, das Ende ist schon etwas untypisch!
Der Showdown ist so mittelklasse, es gibt ein paar Magenschwinger und die finale Kamerafahrt schickt einen schon leicht geknickt heimwärts, aber angesichts des gesamten Films fragt man sich, ob man den Film nicht nur um diese Idee gebaut hat bzw. ob diese Wendung einfach nur aus reinem Selbstzweck wegen des Novitätsbonus eingebaut wurde.
Generell machen die vier Protagonisten nämlich im Film eigentlich alles richtig, um dann dafür endlos abgestraft zu werden. Wenn hier so eine Art „Childhoods End“-Stimmung provoziert werden soll, so schaffen es die Macher nicht, sie etwa bittersüß zu präsentieren, sondern als Schlag in die Fresse. Da hilft dann maximal nur noch, dass einem die vier Charaktere sowieso mit ihrem Hormonüberschuss und ihren Tittensprüchen nie so recht ans Herz wachsen und einem das egal sein kann. Als Payoff funktioniert es jedenfalls nicht.

Wie auch mir der Film und die Figuren relativ schnell egal waren, weil er eben nicht sonderlich spannend konstruiert ist und wohl eher von dem „Stranger Things“-Wellental-Faktor lebt. Stark erinnert hat mich das alles an „Sleepaway Camp“, wo ich auch zu 98 Prozent einen total ausgelutschten Langweiler sehen musste, um dann eine rasende Pointe serviert zu bekommen. So funktioniert aber kein gutes Geschichtenerzählen, das ist effekthascherische Manipulation.

Natürlich wird der Film seine Verehrer finden, wobei ich mir nicht sicher bin, ob der Tonfall nicht eher bewirkt, dass sich das sogar Fans nicht endlos mehrfach ansehen werden. Als Erfahrungswert und Gegenentwurf empfiehlt sich „Summer of 84“ bedingt aber schon.
Wie gesagt, als Entwurf.
Einmalig.
(5/10)


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