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Messer, Das (1971)

Eine Kritik von bobfrost (Bewertung des Films: 9 / 10)
eingetragen am 14.05.2009, seitdem 1307 Mal gelesen



Duccio Tessari ist einer jener italienischen Regisseure, die sich Anfang der 70er Jahre wenige Male im Bereich des Giallo versuchten. Und dies im wahrsten Sinne-drehte er doch zuvor meist Italowestern (ein paar Ringo-Filme mit Giuliano Gemma) und schließlich nur zwei oder drei Filme in diesem Genre.

Allerdings handelt es sich bei Bloodstained Butterfly (Das Messer) nicht um ein bloßes nacheinander Abmetzeln schöner Frauen, bis man zum Schluss den überraschenden Mörder zu Gesicht bekommt, sondern um ein ausgefeiltes psychologisches Drama, das sich jedoch erst im Verlauf der Handlung zu einem solchen entwickelt, da er wie ein normaler Giallo beginnt.

Sehr hervorzuheben ist die Leistung des jungen exzentrischen Österreichers Helmut Berger, der kurz zuvor mit seinem zeitweiligen Lebensgefährten Luchino Visconti für seine Golden-Globe-nominierte Darstellung in The Damned (Die Verdammten) seinen Durchbruch feierte und auch nach diesem Film mit ihm für Ludwig (Ludwig II.) zusammenarbeitete, bevor er nach dessen Tod 1976 in eine persönliche Krise fiel und immer mehr mit Nebensächlichkeiten Schlagzeilen machte.
Im vorliegenden Film wundert man sich über das Verhalten der von Berger verkörperten Figur, der hier in seiner exaltierten Art wunderbar besetzt ist und ständig Anlass zum Rätseln gibt.
Weiter erwähnenswert bleibt Lorella De Luca, die bereits 14jährig in Federico Fellini's Il Bidone (Die Schwindler) debütierte und danach ab Mitte der 60er Jahre zumeist unter der Regie ihres Mannes in ein paar Italowestern auftrat und schließlich auch in diesem Film-mit Tessari war sie bis zu dessem Tod 1994 verheiratet.
Ida Galli kennt man ebenfalls aus rund einem Dutzend Italowestern. Ihre beiden bekanntesten Darstellungen waren jedoch zwei Nebenrollen-einmal in Fellini's La Dolce Vita (Das Süße Leben) und in Visconti's Il GAttopardo (Der Leopard). In den 70er Jahren sah man sie meist in weiteren Gialli, von denen wahrscheinlich keiner an diesen etwas tiefgründigeren Thriller heranreicht, der sich nicht mit einer billigen "Küchenpsychologie" von einer schrecklichen Kindheit zufrieden gibt, was in anderen Werken dieses Genres auch durchaus funktioniert, da dort aufgrund des Plots viele Regeln außer Kraft gesetzt sind-siehe Dario Argento-und vielmehr optische und strukturelle Qualitäten zählen.

Tessari legt hier jedoch auf ganz andere Komponenten wert und überrascht so letzen Endes mit einem waghalsigen Schluss, der aber aufgrund der dargestellten Figuren sich als durchaus logisch erweist und wegen der seelisch nicht mehr intakten Charaktere auch denkbar scheint.

Der Regisseur, vor dieser Tätigkeit als Produzent und Kameramann für Dokumentationen und als Kulissenmaler von sogenannten "Sandalenfilmen" tätig, drehte ein paar Jahre später mit L'Uomo Senza Memoria (Der Mann Ohne Gedächtnis) noch einen weiteren interessanten Giallo; ab Mitte der 80er arbeitete er größtenteils für's italienische Fernsehen.
Mit Bloodstained Butterfly schuf er nicht nur seinen vielleicht besten Film, sondern auch einen der interessantesten und auf jeden Fall etwas anderen Giallo.

Unbedingt empfehlenswert! Genau wie das Titelthema von Tschaikowski!

9 / 10 Punkten


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