Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 5 / 10) eingetragen am 25.05.2020, seitdem 1016 Mal gelesen
Einige unken, dass Kristen Stewart häufig mit nur einem leicht depressiv anmutenden Gesichtsausdruck unterwegs ist. Teils stimmt das, weil die Frau recht launisch sein soll und das am Set erst gar nicht zu kaschieren versucht. Für vorliegenden Tiefsee-Horror hat sie sich im Frühjahr 2017 hingegen die Haare raspelkurz geschnippelt und blondiert und ist mit sichtlicher Entschlossenheit am Start.
Die Forschungen in einer Unterwasserstation nehmen ein jähes Ende als ein Erdbeben die Anlage erschüttert. Technikerin Norah (Stewart), der Kapitän (Vincent Cassel) und einige andere Überlebende müssen einen Weg zu den Rettungskapseln finden, während eine bis dato unbekannte Bedrohung auf sie lauert…
Regisseur William Eubank benötigt keine zehn Minuten, um erste Wassermassen zu bemühen und die Action einzuleiten. Von der versteckten Bedrohung ist lange Zeit nichts zu sehen, denn auch ohne diese haben die Überlebenden Probleme mit Sauerstoffknappheit, versperrten Fluchtwegen und zu engen Schächten. Leider versäumt das Drehbuch, die Crew einigermaßen zu charakterisieren, - die Figuren bleiben substanzlos und oberflächlich, lediglich ein paar Einzelaktionen lassen Rückschlüsse im vagen Ausmaß zu.
Der Enthusiasmus der Hauptfigur kurbelt derweil die Dynamik an, während sich die Monster nur langsam ankündigen, was in der diffusen Ausleuchtung für kurze Spannungsmomente sorgt. Das starke Sounddesign beflügelt die düstere Atmosphäre ebenfalls und so erscheinen die tentakelartigen Angreifer erst im letzten Drittel. Die entsprechenden CGI gehen in Ordnung, allerdings kommt es kaum zu nennenswerten Gewalteinlagen.
Während fleißig den deutlichen Vorbildern von „Alien“, über „Deep Star Six“, bis zu „The Abyss“ und „Poseidon Inferno“ gehuldigt wird, kommen eigene Impulse merklich zu kurz, wodurch sich das Geschehen speziell im Mittelteil ein wenig im Kreis dreht und eklatante Logiklöcher umso deutlicher zutage treten. Es mangelt an erinnerungswürdigen Highlights, - trotz Verweis auf Lovecraft und ordentlichem Getöse gegen Finale.
Klaustrophobiker dürften eh vorzeitig abwinken und wer mit Unterwasserdramen aufgrund eindimensionaler Aussichten nicht viel anzufangen weiß, wird auch hiermit kaum glücklich. Obgleich ordentlicher Ausstattung (allein die wahnsinnig schwer aussehenden Taucheranzüge) und grundsolider Performances (Stewart stemmt die Anstrengungen nahezu im Alleingang), bleiben auf Dauer spannende Höhepunkte und denkwürdige Überraschungen aus.
5 von 10
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