Eine Kritik von zeckpetzki (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 25.07.2020, seitdem 306 Mal gelesen
Alien in großer Tiefe…14.07.2020
Unwirtliche Lebensumstände, unbekannte Lebewesen, keine Möglichkeit zu Atmen ohne Maske – nein, das ist nicht der Sommer 2020 in Bayern unter der Knute von Corona und Söder ( obwohl der eine oder andere Mitmensch sich als wahrlich sehr merkwürdig entpuppt ), auch nicht irgendein Raumschiff auf Reise zu fremden Welten, sondern eine Forschungsstation am Marianengraben. Dunkel, einsam, kein schneller Ausweg – das kennt man seit Alien als Standard für dergleichen. Und natürlich muß etwas schiefgehen, damit die Chose ins Rollen kommt. Das geschieht hier gleich zu Beginn, und der Rest vom Fest ein rasches Hasten und Flüchten vor neuartiger Bedrohung.
Kaum fängt der Streifen an und stellt uns die magere Hauptfigur vor ( auch so ein Trend in aktuellen Filmen, die Damen werden immer noch dünner…Verzeihung, drahtiger heißt das wohl ), Norah, die als Ingenieurin der Station arbeitet. Zack, ein Rumpeln, und schon bricht Wasser ein. Ein paar anderen macht sich Norah auf die beschwerliche Reise zur Erdoberfläche, die an sich schon aufgrund der Rahmenbedingungen ( Druck, Sauerstoffprobleme usw. ) nahezu aussichtslos ist, doch man hat es auch noch mit Tiefseekreaturen zu tun, die in den Menschlein einen Happen sehen. Und so beginnt das Spiel der zehn kleinen Negerlein ( darf man das eigentlich noch sagen, so politisch unkorrekt?), welches natürlich die erwartbaren Auswirkungen auf die lustig zusammengemischte Gendertruppe hat. ( Auch sowas, worauf man immer mehr Wert in Hollywood legt.)
Schon ein paar Tage her, seitdem ich den Film gesehen habe, und in der Tat: das meiste habe ich schon wieder vergessen. Woran ich mich aber erinnere, ist die saubere Machart des Streifens und die durchgehende Spannung. Nur zu Beginn gibt es, nach dem ersten Wassereinbruch, ein paar ruhige Minuten, in denen uns das Personal kurz vorgestellt wird. Doch gerade dieser Teil bleibt unausgegoren, die Leute sind dem Betrachter herzlich egal, jeder hat eine kurze Hintergrundstory aus dem Baukasten, da kann man die Figuren danach leicht abräumen, ohne daß es weiter wichtig ist. Irgendjemand überlebt bestimmt, wahrscheinlich die übliche Verdächtige – also Augenmerkt auf die Effekte. Die sind in der Tat sehr ordentlich, es wird auch rabiat gestorben, wie das halt so ist, unter hohem Druck ( „der Druck! Dieser ständige Druck !“ (Oliver Kahn )), und dann ist der Film vorbei. Die Kreaturen der Tiefe sind ordentlich hingetrickst und auch reichlich unerfreulich anzusehen, doch in Summe ist der Film nur ein Happen zwischendurch, der wahrlich schnell gegessen und noch schneller vergessen ist – ein bißchen mehr Story und Rast hätte durchaus geholfen, so nur 7/10.
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