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Zatoichi: The Festival of Fire (1970)

Eine Kritik von Lin Shao Yu (Bewertung des Films: 8 / 10)
eingetragen am 28.01.2023, seitdem 162 Mal gelesen




Inhalt:

Japan, in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, zur Zeit der Herrschaft der Samurai, jener Edo-Ära des Shogunats der Tokugawa.
Zatoichi (Shintaro Katsu), der blinde Masseur und ausgezeichnete Schwertkämpfer, ist weiter auf dem Weg durch das Land, den Schwachen beistehend, und den Yakuza-Banden die Stirn bietend.

Einem der Bosse dieser Banden ist es gelungen, durch eine Terror- und Ausbeutungsherrschaft sondergleichen, eine Vorherrschaft über alle Yakuza zu erlangen. Alle zahlen ihm Schutzgelder, und es hat sich geradezu ein Mythos um diesen Mann gebildet.
Dieser oberste Yakuza-Boss, Yamikubo (Masayuki Mori), wie Zatoichi ebenfalls blind, zieht alle Register, um ´Ichi´ töten zu lassen, nachdem seine ihm untergebenen Unter-Bosse darüber dahingehend abstimmten.

Zatoichi legt sich mit den Yakuzas an, und trotzt allen Gefahren. Er freundet sich mit einem 14-jährigen "Rookie"-Yakuza an, Umeji ("Pita") -offensichtlich homosexuell-, der zum Mann reifen und ein richtiger Yakuza werden will.
Zudem setzt Yamikubo die aparte Okiyo (Reiko Ohara) auf Zatoichi an, die diesen umgarnen und schließlich ausschalten soll.

Und da ist noch ein herrenloser Samurai, ein Ronin (Tatsuya Nakadai), der Zatoichi töten will, auf eigene Faust.
Dieser Ronin ist von seiner eigenen Vergangenheit traumatisiert und im Verhalten gestört. ´Ichi´ hatte zuvor dessen äußerst attraktive Frau (Kazuko Yoshiyuki), die bei einer "Auktion" von einem Yakuza ´gekauft´ wurde, von diesem befreit. Der Ronin geht indes davon aus, dass ´Ichi´ Sex mit ihr hatte.

Nach einigen Kämpfen stellt Yamikubo dem blinden Helden schließlich eine Falle, Okiyo wird gefangen gesetzt und geknebelt.
Es kommt zum Show-Down zwischen Zatoichi und allen Yakuzas, und schließlich zum Duell auf Leben oder Tod zwischen ihm und dem Ronin...!

Kritik:

Im Jahre 1970 drehte Meister-Regisseur und Chanbara-Spezialist Kenji Misumi diesen wieder überaus gefällig unterhaltenden, optisch bestechenden, spannenden, eisenharten und gut gespielten Streifen, als nunmehr 21. Teil des legendären Zatoichi-Filmserials.

Wie bei "Zatoichi, the Outlaw" (siehe mein Review auf dieser Webseite) hat hier wieder "Katsu Production" -offenbar das Label des Hauptdarstellers- als Produzent gewirkt.
Und so hat auch dieser Film eine rauere und düstere Atmosphäre, als die meisten anderen Streifen dieser Chanbara-Filmserie.
Auch "Zatoichi: The Festival of Fire" hat eine gelungene, atmosphärisch dichte Bildführung und -sprache, "very well shot", ist also bestechend in seiner Visualität fotographiert.

Wieder in authentisch-altjapanischer Landschaft, und in authentisch-altjapanischen Indoor-Locations, rau und düster in der Atmosphäre, erzählt Misumi eine einmal mehr recht einfache, mitunter episodische Story, in die er sogleich ohne viel Vorlauf eintaucht.
Wieder geht es um den Kulthelden, der sich mit Yakuzas in einem Ort seiner Tournee durch das Land anlegt, schöne Frauen und ein nebulös-geheimnisvoller Unbekannter als Endgegner der auf eigene Rechnung handelt.
Das ist ziemlich spannend aufgebaut, einmal mehr auch mit den typischen Zutaten des Serials gewürzt -Gamblesequenzen, feinsinnige Dialoge (hier Shintaro Katsu und Hauptdarstellerin Reiko Ohara), und natürlich knallharter Kenjutsu-Fightaction.

Kenji Misumi lässt es sich aber auch nicht nehmen, die teils episodische Storyline mit interessanten Nuancen anzureichern.
Dies sind die Darstellungen und besonderen Figuren hier.

Allen voran der diesmal sehr spezielle Ober-Villain, dargestellt von Masayuki Mori.
Geradezu mystisch-mythisch kommt dieser oberste Yakuza-Boss als Hauptgegenspieler Katsus hier rüber. Wie der Kultheld, ist auch seine Figur stockblind. Und doch gelingt es der Figur wie dem Darsteller überaus dämonisch-unheimlich, kalt-unnahbar und immer eine Aura der Angst vor ihm ausstrahlend, diesen Charakter zu verkörpern.
Sehr speziell, und alles hebend.

Im Dunstkreis des Helden, der von Shintaro Katsu wieder typisch, diesmal auch mal lustig, doch stets hellwach und blitzartig (re)agierend gespielt wird, ist ein hier einen 14jährigen Jung-Yakuza darstellender Akteur: "Pita"
Seine Figur bringt die Handlung eigentlich nicht voran, was er da so genau sollte, erschließt sich nicht.
Dennoch ist diese Figur irgendwie interessant. Offenbar geschminkt, ein zart-weicher Softie-Typus im Dunstkreis ´Ichi´s angesiedelt, offenbart er diesem und dem Zuseher, schon 5 Mädchen beglückt zu haben. Mit 14! Wow, kann ich da nur sagen, der ich erst mit 21 von einer Prostituierten entjungfert wurde, da ich für den ´üblichen´ Weg dahin zu hässlich war.
Aber einem Yakuza werden die Frauen wohl auch zugeführt, nun ja, okay.
Aber dieser Jüngling ist homosexuell, dies ist ganz offensichtlich.
Dass ein Mann homosexuell ist -ob er nun R. Mooshammer, R. Gildo, H. Glööckler, W. Klitschko oder M. Neuer heißt-, das SEHE ich, das sieht MANN. Und so ist das auch hier. "Pita" spielt seine nebensächliche Nebenrolle indes ziemlich gut.

Reiko Ohara spielt die weibliche Hauptrolle, als so schöne wie tapfere "Okiyo" die vom Ober-Yakuza auf den Helden angesetzt wird. Doch -wie zu erwarten- hegt sie ein Gefühl des Mögens für den Helden, spielt also das Spiel nicht mit.
Reiko Ohara spielt dafür die Rolle überzeugend, und führt mit Katsu denn auch den obligatorischen, feinsinnigen Dialog in einer entsprechenden Sequenz in diesem Chanbara.

In einer speziellen Sequenz, als Frauen per Auktion zum Verkauf stehen, ist hier noch die äußerst attraktive Kazuko Yoshiyuki zu bewundern.
Die auf die Dame natürlich heißhungrigen Yakuzas versuchen hier äußerst hektisch sich gegenseitig zu überbieten, und den Preis für die rassig-heiße, junge Dame dabei immer mehr in die Höhe treibend. Natürlich eine Szene mit morbidem "Charme"!

Gaststar und nebulös-geheimnisvoller Endgegner des Helden, ist Chanbara-Legende Tatsuya Nakadai. Auch seine Figur verpasst Misumis Werk eine spezielle Nuance.
Nakadai ähnelt hier sehr stark seinem Rollenbild aus "Sword of Doom" (siehe mein Review auf dieser Webseite), einem der besten Chanbara-Movies ever.
Wieder dieses verhaltensgestörte, ins wahnhafte Abdriftende im Charakter..., und das spielt Nakadai einmal mehr glaubhaft und das Blut des Zusehers dabei fast gefrieren lassend.
Stark Nakadai.
Und er sorgt natürlich auch für den finalen, dramatischen Höhepunkt als End-Duell-Opponent des Helden.

Das bringt mich abschließend zur Kenjutsu-Fightaction.
Die ist mal wieder herausragend, und macht aus dem Film einen echten Chanbara-Actioner.
Rasante Klasse-Fights, perfekt choreographierte und intensive Action, genretypisch immer etwas hastig, doch sind die Aufschlitztreffer immer klar erkennbar, und das diesmal exzellente Dubbing unterstreicht die knallharte Brutalität der Kämpfe.

Vor dem finalen Show-Down kommt es in einem Bade-Haus zwischen Zatoichi und einigen Yakuzas zu einem fast schon skurrilen Fight. Splitternackt -die Yakuzas "tragen" nur ihre üppigen Fast-Ganzkörpertattoos- wird hier ein furios-turbulenter und blutiger Kampf geboten, der ein Höhepunkt des Films, ja des gesamten Serials, darstellt, hui!

Schön auch der zweigeteilte Show-Down, erst Katsu gegen die Yakuzas, hier sitzt jeder Schwerthieb und der Body-Count ist sehr hoch.
Dann das Swordplay-Endduell Katsu vs. Nakadai, da schnalzt der Chanbara-Fan natürlich schon von dieser Konstelation her mit der Zunge. Die Dramatik zieht hier natürlich auch entsprechend an.

"Zatoichi: The Festival of Fire" -der 21. Teil des Filmserials- kann den eingefleischten Chanbara-Fan wieder überzeugen und gefällig unterhalten.

7,5/10.

Im Folgejahr -1971- entstand der 22. Film der Reihe, "Zatoichi meets the One-Armed Swordsman" mit Wang Yu (siehe mein Review auf dieser Webseite). 1972 folgten noch "Zatoichi at Large", "Zatoichi in Desperation" sowie 1973 "Zatoichi´s Conspiracy" als die Filme 23, 24 und 25 des Serials. Dann vergingen 16 Jahre, bis Shintaro Katsu letztmals für das Kino in diese Rolle schlüpfte, in "Zatoichi: The blind Swordsman" (1989).

Damit endete das offizielle Serial für das Kino, das 26 Filme umfasste. 1997 verstarb Shintaro Katsu, der mit der Figur des ´Zatoichi´ Weltruhm erlangte und zur Legende wurde.

Die Figur blieb indes bis in die heutige Zeit lebendig: Takeshi Kitano nahm sich des Stoffes an, und spielte sowohl die Hauptrolle als auch die Regie übernehmend, im vielbeachteten New-School-Chanbara "Zatoichi - Der blinde Samurai" (2003).
Ein besonderer Ableger entstand dann 2008, als die Darstellerin Haruka Ayase als "Ichi - Die blinde Schwertkämpferin" agierte.
Bislang letztmals wurde dann 2010 mit "Zatoichi: The Last" dieser Stoff aufgegriffen.


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