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Perfection, The (2018)

Eine Kritik von Sauza (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 15.01.2020, seitdem 2917 Mal gelesen



Fast 10 Jahre sind vergangen, seit Charlotte (Allison Williams) die Shanghaier Zweigstelle einer berühmten Bostoner Privatschule für Cellisten verlassen mußte - die Pflege ihrer todkranken Mutter zwang sie seinerzeit, ihre Karriere zu beenden und in die Staaten zurückzukehren. Inzwischen ist die Mutter verstorben, und Charlotte kehrt anläßlich eines Wettbewerbs noch einmal an ihre frühere Wirkungsstätte in Fernost zurück. Dort heißt der in der Stadt groß plakatierte Star nun Lizzie (Logan Browning), und auf Wunsch des in der ganzen Welt nach Talenten suchenden Schuldirektors Anton (Steven Weber) spielen das ehemalige und das aktuelle Aushängeschild der Musikschule zur Freude des Publikums ein (perfektes) Duett. Die beiden optisch äußerst unterschiedlichen Frauen kommen sich danach auch privat sehr schnell nah und verbringen eine Nacht miteinander - Lizzie, die 2 Wochen Urlaub hat, schlägt ihrer neuen Freundin einen wilden Trip in den Westen Chinas vor, dem sich Charlotte gerne anschließt. "Soweit wie möglich entfernt von der 1. Klasse" soll es sein, und schon bald sitzt das ungleiche Paar in einem schmutzigen Bus. Doch Lizzie geht es nicht gut, sie hat starke Schmerzen und fühlt sich nicht wohl - irgendwo unterwegs muß sie Magen- und Darminhalt schnellstens loswerden...

Das Beziehungsdrama The Perfection entführt den Zuschauer in der ersten Filmhälfte auf einen rasanten Achterbahn-Trip quer durch einige unerwartet konträre Szenarien: beginnend mit klassischer Musik vor einem auserlesenen Publikum über einen gemeinsamen Abend mit reichlich Alkohol in Bars und Diskotheken, eine heiße Nacht im Hotelzimmer und das hektische Treiben eines Shanghaier Schnellimbiß findet sich das lesbische Pärchen schließlich in der misslichen Situation wieder, in einem fremden Land ohne Sprach- und Ortskenntnisse in einem alten Überlandbus dringendst eine Toilette und ärztliche Hilfe zu benötigen. Spannungsverschärfend will der chinesische Busfahrer die immer hektischer werdende Lizzie und ihre verzeifelt auf sie einredende Freundin Charlotte schnellstmöglich loswerden - da ist etwa die Hälfte des Films erreicht, dann setzt der erste größere Plottwist ein, und mit Charlottes Worten "Du weißt was du zu tun hast" entwickelt sich die Story erneut in eine ganz andere Richtung. Diese spielt dann wieder in den USA und ist leider relativ vorhersehbar, und auch wenn gegen Ende des Films ein weiterer kleiner Plottwist ansteht, erreicht er nie wieder das Tempo und die Spannung der ersten Hälfte.

Lobend erwähnt seien einige unkonventionelle Einfälle der ersten Hälfte wie ein Techtelmechtel zwischen Elternteilen rivalisierender Cellisten-Nachwuchsschüler oder die Tatsache, daß ein lesbisches Pärchen die Hauptrolle spielt, auch das filmtechnische "schnell-zurückspulen" in einer spannungsgeladenen Situation wird angewendet; leider entzaubert sich die Netflix-Produktion in der zweiten Hälfte und reduziert sich auf eine matte Revenge-Story, die klar erkennbar beifallheischend auf die aktuelle, quotenbringende #MeToo-Bewegung abzielt - nach der furiosen ersten Hälfte ist dies doch sehr enttäuschend.

Von den Darstellern ist besonders Logan Browning hervorzuheben, die ganz in ihrer Rolle als ebenso gestresste wie gefeierte Cellistin, welche sich nach einem aufregenden Privatleben sehnt, aufgeht: ihre facettenreiche Rolle von der unnahbaren, verruchten Bühnensolistin bis hin zur verzweifelten Ausgestossenen ("ich schrubb´ auch Toiletten") weiß sie überzeugend glaubwürdig und natürlich auszufüllen. Auf der anderen Seite (im negativen Sinn) haben wir Steven Weber als Schulleiter, der von Anfang an schleimig, verlogen und unsympathisch rüberkommt.
Einige wenige Einschübe von (Body-)Horror (mit Maden in gelber Kotze etc.) sind zwar sauber getrickst, einige andere Anklänge (an das Torture-Porn-Genre) werden dagegen nur angesprochen und nicht einmal ansatzweise gezeigt - unverständlich, nachdem der Film sich in der ersten Hälfte doch einiges zu zeigen getraut hat: es wirkt, als hätte das Drehbuch völlig der Mut verlassen. Schwach ist als Story-Element beispielweise auch eine gewisse Tätowierung, mit der es eine besondere Bewandnis auf sich hat: Nicht etwa ein kunstvoller Drache, Tiger o.ä. sondern eine winzige musikalische Note auf Nacken bzw. Schulter, gerade eineinhalb Zentimeter groß... wtf? Aber dieses Detail und andere (wozu werden solche Pappnasen wie Geoffrey und Theis eigentlich eingeführt?) sowie sich auftuende Logiklöcher in der zweiten Filmhälfte hinterfragt man aufgrund mangelnden Interesses am Fortgang der Geschichte schon gar nicht mehr.

The Perfection: stark begonnen und dann ebenso stark nachgelassen - da passt es, daß ein Bild der Schlußeinstellung 1:1 aus Sin City geklaut (und nebenbei: hundsmiseral getrickst umgesetzt) wurde. 4,51 Punkte.


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