Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 6 / 10) eingetragen am 19.08.2019, seitdem 933 Mal gelesen
Die Nummer Sieben im Conjuring-Kosmos, der vierte Auftritt der Titelgebenden im dritten Part ihres eigenen Spin-offs: Um nicht gänzlich durcheinander zu kommen, führte Autor Gary Dauberman, der die Drehbücher zu den beiden Vorgängern verfasste, erstmalig selbst Regie.
Viel mehr als ein Lückenfüller kommt nicht dabei herum.
Anfang der Siebziger in Connecticut: Judy (Mckenna Grace), die zehnjährige Tochter der Spukforscher Ed und Lorraine Warren (Patrick Wilson und Vera Farmiga) wird derzeit von Babysitterin Mary (Madison Iseman) umsorgt. Als deren Freundin Daniela (Katie Sarife) den okkulten Raum der Wilsons betritt und dabei versehentlich die Vitrine um Puppe Annabelle öffnet…
Dafür, dass Annabelle eigentlich für handfesten Puppen-Horror steht und einmal mehr auf Seelensuche ist, wirkt sie fast wie eine Begleiterscheinung, was auch auf die Wilsons zutrifft, welche nur bei der Exposition und am Ende ein wenig mitmischen.
Das Figurengefüge bleibt indes überschaubar, denn neben den drei Mädchen mischt mit Bob (Michael Cimino) lediglich ein vages Love Interest mit, das für einige Auflockerungen zuständig ist. Immerhin kommen die Figuren weitgehend sympathisch rüber, sogar das eigenmächtige Handeln Danielas wird mit dem Verlust ihres Vaters einigermaßen gerechtfertigt.
Allerdings dauert es eine Weile, bis die Maschinerie des Übersinnlichen in Gang gesetzt wird, mal abgesehen vom Erscheinen eines Geistlichen auf einem Schulgelände. Über gängige Poltergeisteinlagen kommt das Geschehen jedoch zu keiner Zeit hinaus, fast könnte man von einer Klischeesammlung der Sparte Spukhausfilm sprechen: Plötzlich auftauchende Gestalten, wie von Geisterhand bewegte Bettlaken und andere fliegende Requisiten und mit einer Braut und einem Samurai zwei neue Erscheinungen, die wahrscheinlich auch wieder Ableger spendiert bekommen dürften.
Immerhin ist das alles ordentlich inszeniert, speziell die Kamera arbeitet sehr variabel, einige Szenenübergänge sehen schick aus und auch die detailverliebte Ausstattung des Hauses ist definitiv auf der Habenseite zu verbuchen, was im Kontext mit dem effektvoll arrangierten Score für einige atmosphärische Momente sorgt. Darstellerisch spielt sich Mckenna Grace als Judy locker in den Vordergrund und lässt ihre ebenfalls jungen Kolleginnen phasenweise eher alt aussehen.
Innovativ ist das alles beileibe nicht, selbst der Showdown überrascht zu keiner Zeit und das Universum um „Conjuring“ wird kaum um nennenswerte Aspekte erweitert. Was bleibt, ist passabel inszenierter Budenzauber in hübscher Aufmachung, - übermäßig spannend oder gar mitreißend geht es jedoch nicht zu.
Knapp
6 von 10
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