Eine Kritik von filmimperator (Bewertung des Films: 5 / 10) eingetragen am 26.08.2005, seitdem 469 Mal gelesen
Nachdem uns Regisseur Antoine Fuqua mit „The Replacement Killers“ und „Training Day“ zwei gute Filme bescherte, folgte mit „Tränen der Sonne“ der Tiefpunkt. Doch allen Kritikern zum Trotz, die diesen Film als Flop oder Bruchlandung bezeichneten, ist „Tränen der Sonne“ nicht richtig schlecht, sondern plätschert ohne nennenswerte Höhepunkte gemächlich vor sich hin. Fuquas Versuch, einen moralischen Kriegsfilm zu drehen scheitert an dessen Finale, welches unglaubwürdige und brutale Endlos-Action zu bieten hat. Diese kann man unterhaltend oder –angesichts der humanistischen Motivation der Soldaten- widersprüchlich finden.
Zur Story: Ein Haufen Navy Seals um Lt. Waters (Bruce Willis) wird beauftragt, alle Ausländer aus einer Mission im vom Bürgerkrieg geschütteltem Nigeria zu evakuieren. Doch Dr. Kendricks (Monica Belucci) besteht darauf, die Kranken mitzunehmen. Nachdem Waters das Ausmaß der Gräuel gesehen hat, welches die vorrückenden Rebellen angerichtet haben, ändert er seine Meinung und führt den Trupp der Menschen zur Grenze von Kamerun. Ein schwieriges Unterfangen, denn die Rebellen sind ihnen auf der Spur…
Schade, dass die humanistisch-moralische Botschaft, dass man nicht immer Befehle befolgen sollte, so platt und letztendlich auch kitschig vorgetragen wurde. Nach kraftvollen und dynamischen Beginn dauert hier leider alles viel zu lange. Ein paar Beispiele: Nachdem Bruce Willis die Ausmaße der von den Rebellen angerichteten „ethnischen Säuberung“ vom Hubschrauber aus sichtbar wird, braucht er 50 Sekunden (!) um sich dazu durchzuringen, umkehren zu lassen. Natürlich müssen auch im Dschungel (die Rebellen sind unmittelbar hinter ihnen) noch pathetische „Ja-ich-bin-dabei“-Versprechungen abgehalten werden – mit der Logik ist es also nicht weit her. Und nun zum Hauptmanko des Films: Bruce Willis und Monica Belucci. Ersterer ist so uncharismatisch und mimisch begrenzt wie ein Kampfhund, Letztere bleibt schlicht blass – schade drum.
Auch Hans Zimmers Musikuntermalung lässt hier zu wünschen übrig. Er scheint seine eigene Musik aus „Mission: Impossible 2“ und „Black Hawk Down“ zu recyceln. Jedenfalls wirkt sein Score arg geklaut und reich an Pathos.
Fazit: Durchschnittsware. „Tränen der Sonne“ gelingt es leider nie, eine ähnliche Intensität (sowohl in den Action- als auch Dialog-Szenen) aufzubauen, wie in dem semi-dokumentarischen Vorbild „Black Hawk Down“. Der Film hat zu viele Längen und Leerlauf, Spannung ist leider Mangelware, die „Bösen“ werden als konturlose Rebellen niedergemetzelt, die Navy Seals zeichnen sich ebenfalls durch ihre Brutalität aus und das schmalzige Ende ertrinkt im Kitsch. Ein Film mit lobenswertem Ansatz, aber mit fragwürdiger und zu platter Umsetzung.
Unser News-Bereich wurde überarbeitet und wird in Kürze weiter ausgebaut werden, damit Sie stets aktuell über alle Neuigkeiten rund um die Welt des Films informiert sind.