Eine Kritik von Herr Kees (Bewertung des Films: 5 / 10) eingetragen am 30.10.2020, seitdem 408 Mal gelesen
Das Ungünstigste an PENINSULA ist eigentlich vor allem der Titelbezug zu seinem Vorgängerfilm. TRAIN TO BUSAN war ein rasanter, hochspannender Zombiethriller mit ordentlichen Charakteren und sozialkritischem Unterton. PENINSULA ist ein plakativer und sehr simpel gestrickter Comic-Strip.
Das wird schon bei der Storyline klar, die sich wenig subtil bei Carpenters ESCAPE FROM NEW YORK, bzw. Neil Marshalls DOOMSDAY bedient: Eine Handvoll verzweifelter Koreaner wird auf die zombifizierte Halbinsel Incheon geschickt, um von dort die Ladung eines Geldtransporters nach Hongkong zu bringen. Aber natürlich gibt es auf der „Peninsula“ neben den Infizierten sowohl Überlebende als auch durchgeknallte Straßenbanden...
Auch wenn die Geschichte alles andere als neu ist, hätte sie durchaus für einen soliden Zombie-Actionfilm gereicht. Doch PENINSULA ist so klischeehaft, kitschig und pathetisch, dass er bisweilen schwer zu ertragen ist. Und leider ist er auf der anderen Seite nicht so over-the-top-FAST-AND-FURIOUS-bescheuert, dass man ihm das alles durchgehen ließe.
Im Gegenteil: Die Zombies verkommen hauptsächlich zu Statisten, die nur dann auftauchen, wenn man sie dramaturgisch gerade brauchen kann und stellen nicht – wie in einem „ordentlichen“ Zombiefilm – eine dauerhafte Bedrohung dar.
Die Action wird in erster Linie von zwei autofahrenden Kindern geliefert, und zwar in Form solch mittelmäßiger Computereffekte, dass man häufig das Gefühl hat, hier eigentlich ein Videospiel zu sehen und keinen Film.
Kaum zu glauben, dass beide Filme vom selben Autor/Regisseur stammen, allerdings hat dieser ja auch das im wahrsten Sinne des Wortes flache Anime-Prequel SEOUL STATION gemacht. Vielleicht war TRAIN TO BUSAN einfach eine rühmliche Ausnahme.
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