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Music (2021)

Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 4 / 10)
eingetragen am 28.04.2021, seitdem 208 Mal gelesen



Drei Goldene Himbeeren sind die Quittung für das Regiedebüt der australischen Sängerin Sia, die bereits vor Drehbeginn mit der Kritik kämpfte, eine Autistin nicht von einer Autistin verkörpern zu lassen. Stattdessen wurde Maddie Ziegler für die Rolle besetzt, die zufällig das Patenkind von Sia ist und als Tänzerin im Musikvideo zu „Chandelier“ bekannt wurde. Tatsächlich krankt die Mixtur aus Drama und Musical an entscheidenden Stellen, einige gelungene Songs kann man der Regisseurin jedoch nicht absprechen.

Music (Maddie Ziegler) ist Autistin und auf feste Tagesstrukturen angewiesen. Als ihre Oma stirbt, wird ihre Halbschwester Zu (Kate Hudson) als Vormund bestellt. Doch diese ist zunächst maßlos überfordert, zumal sie noch mit Drogen und Alkohol zu kämpfen hat. Ab und an steht ihr Nachbar Ebo (Leslie Odom Jr.) hilfreich zur Seite, in dem Zu bald mehr sieht als nur einen Freund…

Eine Autistin nicht von einer Autistin verkörpern zu lassen, ist nicht das Kernproblem, - Dustin Hoffmann ist auch keiner und dennoch trug er maßgeblich zum Erfolg von „Rain Man“ bei. Es ist eher die eindimensionale Verkörperung von Autismus, welcher viele Merkmale, viele Erscheinungsformen aufweisen kann. Der Zugang zur Titelgebenden fällt von vornherein schwer, da die junge Frau nur wenige Worte verwenden kann, bei Reizüberflutung nur schwer zu bändigen ist (hier auf die fragwürdige Weise, sie auf den Boden zu pressen, um sie durch „Körpernähe“ zu beruhigen) und nur leidlich Emotionen preisgibt. Zusätzliche Hintergrundinformationen gibt es nicht, was die Empathie nicht gerade erleichtert.

Stattdessen driftet Music in regelmäßigen Abständen in musikalische Welten ab, was Sia in Form von Musikvideos einbettet, meistens in greller Umgebung mit arg theatralisch grimassierenden Figuren. Das ist in einigen Fällen thematisch gelungen, da Text und Musik als Ausdruck der Gedankenwelt von Music fungieren, an anderer Stelle haben sie rein gar nichts mit dem Wissen der Hauptfigur gemein und dienen offensichtlich ausschließlich als Promomaterial.

Derweil plätschert die Geschichte ohne dramaturgische Höhepunkte vor sich hin, während sich die Entwicklung der ungleichen Schwestern recht früh abzeichnet, - genauso wie die Beziehung zwischen Zu und Ebo, welche im letzten Drittel enorm viel Raum einnimmt und die Autistin zur Randfigur mutieren lässt. Phasenweise wirkt sie wie ein Anhängsel, mit dem die Geschichte ab einem bestimmten Zeitpunkt nichts mehr mit anzufangen weiß. Um die Krankheit selbst ging es zu keiner Zeit, was sich speziell auf der Zielgeraden herauskristallisiert.

Das ist der Darstellung von Maddie Ziegler jedoch nicht anzukreiden. Wahrscheinlich hatte sie nicht viele detaillierte Regieanweisungen und musste über weite Teile improvisieren, wonach einige willkürlich anmutende Gesichtsverrenkungen auszumachen sind. Sobald merkliche Reaktionen gefordert sind, offenbart Ziegler durchaus Talent für glaubwürdige Emotionen und auch in Sachen Körpersprache sind Nuancen auszumachen. Kate Hudson mit recht kurz rasierten Haaren wird selten gefordert, sie performt okay, allerdings nicht so ausdrucksstark wie ihr Filmpartner Odom Jr., welcher dem Treiben immer wieder eine gewisse Bodenhaftung verleit.

Entsprechend entstehen zwischenzeitlich einige sympathische Momente, nur Spannung will bei alledem nicht aufkommen, weil das Drehbuch jeglichen Konflikten aus dem Weg geht oder bei Schicksalsschlägen sogleich den doppelten Weichspüler beimengt. Das auffälligste Manko ist hingegen der sträfliche Umgang mit der Hauptfigur, die irgendwann zum Beiwerk verkommt und für die Entwicklung der ohnehin schon dünnen Story nahezu irrelevant wird, wodurch dem Gesamteindruck eine unsensible Note anhaftet.
4 von 10


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