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Playhouse - Spielplatz des Teufels (2020)

Eine Kritik von Moonshade (Bewertung des Films: 1 / 10)
eingetragen am 20.02.2022, seitdem 173 Mal gelesen



Oi, fragt mich bloß nicht, was mich bewogen hat, bei „Playhouse – Spielplatz des Teufels“ tatsächlich länger als 10 Minuten reinzuschauen, aber letztendlich war es wohl die Faszination des Schlechten, die mich dranbleiben ließ. Wenn auch mit großzügiger Unterstützung des schnellen Vorlaufs.

Wie schon in den seligen Videotheken sind auch die Streamingdienste mit dem Problem gegeißelt, dass sie ihr Programm notgedrungen mit absoluter Rotze füllen, wenn man nicht bereit ist, für die Extrakanäle gesondertes Geld springen zu lassen. Ggf. ist der Stoff auch wohl irgendwo gratis im Paket dabei gewesen – anders kann ich mir so einen Rohrkrepierer nicht erklären.

Das Aufregendste an „Playhouse“ ist, wie schlecht er ist – und zwar praktisch in allen Bereichen. Und wenn ich alle sage, dann meine ich alle.
Hier ist alles auf extrem unterdurchschnittlichem Niveau: Darsteller, Plot, Schnitt, Skript, Dialoge, Dramaturgie, Tricks, Spannungskurve und Horroranteil. Wenn ich gezwungen wäre, irgendwas Positives zu benennen, was ich aus diesem Schnellschuss mitgenommen habe, dann dass die schottische Küste wirklich malerisch ist, aber das war es dann auch schon.

Zum Plot: irgendein angeblich doller Stückeschreiber hat den kreativen Block für sein neuestes Shakespeare-meets-Poe-Drama und verfällt deswegen auf die grandiose Idee, in die schottische See-Einsamkeit zu ziehen, und zwar genau in das Schloss (das ist in Schottland eher ein großes, solitär stehendes, gemauertes Mehr-Etagenhaus), wo sich die Legende, auf der sein Stück basiert, angeblich zugetragen hat. Das Häusle hat er gleich käuflich erworben, hadert aber immer noch mit der Fertigstellung, was seine Teenagertochter gar dolle vergrätzt. Die ist sowieso ein düsteres Persönchen und findet sogar ihr neuen Schulbekanntschaften offensichtlich so überflüssig, dass sie sie breitflächig durchbeleidigt, was aber im Umkehrschluss ein entsprechendes Echo findet, ohne dass sich die Damen ggf. trennen.

Tochter Bee möchte also nach Hause, aber Papa Henry ist so ein versponnen, verschwurbeltes, arrogantes und affektiert vor sich hin salbaderndes Arschloch, dass die beiden zumeist aneinander vorbei reden. In der Nachbarschaft werkelt derweil noch ein Pärchen herum (was die da genau machen, hab ich nicht ganz mitbekommen, ist aber auch unwichtig): sie ist eine Nachfahrin derjenigen, die die Legende von der Einmauerung auf Geheiß des Teufels begründet haben und er ist etwas begriffsstutzig.
Tja, und dann reden sie.
Nee, wirklich, sie unterhalten sich.
Bzw. sie reden aneinander vorbei.
Dabei kann man die Motivationen kaum nachvollziehen und das blasierte Geblubber von Henry bringt auch den geduldigsten Eremiten bald auf die Palme. Nach etwa 40 Minuten verschwindet dann plötzlich die Tochter und das Gesülze von Autorenschaft und Bestimmung steigert sich in ganz neues dramatische Untiefen. Nicht, dass währenddessen irgendetwas passiert, man redet und geht durch die Gegend, trifft sich im Studierzimmer oder vor der Tür, im Auto oder daheim und dann klönt man eine Runde.

Nach über einer Stunde hat Henry dann irgendwann das Gefühl, dass im eine übernatürliche Macht Streiche spielt. Seine Exfrau taucht auf und verschwindet wieder, macht danach wieder als Leiche von sich reden und irgendwo im Hintergrund bewegt sich manchmal eine schwarze Dämonengestalt (also irgendein dunkel geschminkter Fuzzi, der in die Kamera grinst, wenn man mal gegen den Schlaf gewinnt). Zwischendurch stehen die Damen und Herren dann immer gern mal vor der gemauerten Wand, hinter der sich besagte Einmauerung zugetragen haben soll und sondern ominöse Eindrücke ab, ohne das etwas sonst passiert. Dass sie das Ding irgendwann einkloppen müssen, damit wir die Tochter wiedersehen, ist da schon klar, aber offenbar ist der Bau denkmalgeschützt und deswegen wird die Aktion immer nur angetäuscht.

Wenn dann der Teufel gegen Ende doch noch in Aktion tritt (prust), geschieht das mit enorm schlechtem CGI (nimm einen Darsteller und leg drei Schichten virtuell schwartzen Qualm auf seine Figur und morphe etwas mit seinem Mund) und einem absolut antiklimatischen Showdown, den mir das nächste Opfer, das diesen Film von vorne bis hinten sieht, bitte mal erklären könnte.

Zusätzlich zu dem nicht wirklich vorhandenen Plot und den endlosen sinnlosen Gesprächen, die sich auch um Autorenschaft und Familien drehen (oder auch nicht), ist das alles ohne jede Finesse, ohne Atmosphäre und ohne Drive inszeniert. Mangels anderer Alternativen oder eines Drehbuchs ließen Fion und Toby Watts (die Regisseure, die auch, surprise, die Autoren und Produzenten dieser Posse waren) ihrem nominellen Hauptdarsteller William Holstead absolut freie Hand bei der dramaturgischen Selbstinzenierung, die dieser hauptsächlich mit affigen Grimassen und sülzigen Herumstolziere füllte. Dazu passt Grace Courtney als perma-angepisste Tochter prima (sie fühlt sich so wie der Zuschauer bei Sichtung des Films), allerdings nehme ich der Guten weder die Teenagerin ab, noch passt sie alterstechnisch als Tochter zu Holstead, der wiederum jünger zu sein scheint, als die Figur, die er spielt. Auch Helen Mackay als Nachbarin Jenny passt in diesen etwas wirren Alterskanon: sie ist offenbar selbst erst Ende Zwanzig (so wie Courtney vermutlich), soll aber eine wesentlich erwachsenere Respektsperson darstellen. Leider erhält man von niemandem dieses Casts ein Geburtsdatum, aber verstörend ist diese Diskprepanz zwischen Absicht und Umsetzung schon.

Als Zuckerguß gibt es obendrauf noch eine deutsche Synchro der absoluten F-Klasse, bei der die Sprecher in Timbre, Modulation oder Ausdruck nicht mal ansatzweise zu den Figuren oder ihrem angedeuteten Alter passen wollen, was das alles noch unerträglicher macht.

Die Chance, dass sich jemand durch diesen Murks komplett durcharbeitet, ist aber minimal, denn im Gegensatz zu den anderen Schrottfilmen die ich zuletzt gesehen habe, bietet „Playhouse“ nicht einmal unfreiwilligen Humor aufgrund der universellen gebotenen Inkompetenz, sondern nimmt sich in seinem globalen Dilletantismus toternst bis zur Selbstaufgabe.
Spätestens nach einer guten halben Stunde wird es vollends unerträglich und ich bedaure alle, die diesen Scheiß auf dem Frightfest in den Staaten wirklich komplett durchgehalten haben.

Für alle Amateurfilmer mag dieses Werk ja noch Erfüllung ihrer heimlichen Wünsche herhalten müssen (ein Langfilm! In Originallocations!), aber wer irgendwelche Bedürfnisse oder Erwartungen an einen Gruselfilm oder einen Film an sich generell hat, die ihn zur Ansicht bewegen: es gibt sie hier nicht. (1/10)


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