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Schnelles Geld [Webserie] (2021)

Eine Kritik von Sauza (Bewertung des Films: 6 / 10)
eingetragen am 04.06.2021, seitdem 1272 Mal gelesen



Die alleinerziehende Leya (Evin Ahmad) ist eine Powerfrau: Mit einer Geschäftsidee für ihr Start-up wirbt sie um Investoren und muß dabei teilweise hoch pokern und gewisse Intrigen meistern - daneben führt sie noch einen Schnellimbiss in Stockholm. Doch neben der Welt der Anzugträger und Finanzgenies kennt die Schwedin mit libanesischen Wurzeln auch eine andere Szene nur allzugut: diejenige der arabischen Drogendealer. Der Vater ihres Kindes, ein afro-amerikanischer Dealer, wurde erschossen und da dessen Bruder Ravy (Dada Fungula Bozela) nun die Geschäfte führt und viel vom Begriff Familie hält,  schafft es Leya kaum, dessen Dunstkreis, mit dem sie an sich nichts zu tun haben will, zu entkommen.
Zu Ravys Crew, die in einem großen Einkaufszentrum unter der Patronanz des Schweden Marko ihre "Ware" vertickt, gehört auch der junge Kurde Salim (Alexander Abdallah), der schon mal einen Mordauftrag ausführt, ansonsten aber auf arabischen Hochzeiten als Sänger auftritt. Bei einem diesbezüglichen Catering trifft Leya auf eben diesen Salim, und da beiderseitige Sympathie vorhanden und die Gelegenheit günstig scheint, ziehen sich die beiden zu einem Schnellfick zurück, der allerdings dank Leyas klingelndem Handy dann aber doch nicht zustande kommt. Immerhin: aufgeschoben ist nicht aufgehoben, und man verspricht, sich wiederzusehen. In der Folge verliebt sich der ihr gegenüber fast melancholisch auftretende Salim Hals über Kopf in die toughe Leya, die dies nicht wirklich erwidert, da sie eigentlich keine Zeit für Dates hat, vor allem aber nichts von Salims hauptberuflicher Tätigkeit als Auftragskiller ahnt...

Eine lebensnahe Serie über Drogenkriminalität unter Migranten in Schweden sollte die Netflix-Produktion Schnelles Geld werden - tatsächlich handelt diese in 6 Episoden à etwa 50 Minuten abgedrehte Serie zum Großteil über Bandenkriminalität, wobei hier ganz ausschließlich die Perspektive der Dealer und ihrer Helfer geschildert wird, Polizeiarbeit oder auch nur einen Kommissar sucht man vergebens. Zwischen diesen meist aufgesetzt cool agierenden Testosteron-gesteuerten Männern (die ihren Status übrigens zu keiner Zeit thematisieren, Ausnahme Salim) muß Hauptdarstellerin Leya mit allerlei verschlagenen Wirtschafts-Tycoons jonglieren, die sie nur allzugerne ausbooten wollen.

Das Problem der Serie ist, daß nahezu alle Beteiligten einfach grotten-unsympathisch sind und man mit keinem einzigen Darsteller mitfiebern kann. Dazu kommt der - der Kürze der ganzen Staffel geschuldete - Aspekt mangelnder Charakterentwicklung gepaart mit einigen doch sattsam bekannten Stereotypen: So wirkt der schwarze Ravy wie ein Snoop-Abklatsch, und das melodramatische Auftreten der Gang-Mitglieder, die in der deutschen Synchro zudem ein schauderhaftes, mit allerlei möchtergern-coolen Ausdrücken versetztes Pidgin-Deutsch vermengt mit Arabisch ("Yalla. Hey Mann, yalla. Los jetz, yalla. Yalla, mach schon") sprechen, entspricht auch jedem Klischee. Woher die überwiegend jungen Burschen ihre Luxusschlitten (fast ausschließlich Mercedes) und die reichlich vorhandenen automatischen Waffen haben, ist dabei ebensowenig Thema wie der Alltag dieser Kriminellen. Das Gastland Schweden ist außer als Kulisse für das schnelles Geld versprechende Business immerhin noch gut genug für Nachwuchs, der in Form des auf die schiefe Bahn geratenden 15-jährigen Tim (Ali Alarik) in einer Nebenrolle eine kriminelle Laufbahn einschlägt und sich als "Läufer" bei Ravy verdingt.

So laufen die beiden Erzählstränge über Gang-Wars und Leyas zunächst erfolgreiche Investorensuche parallel nebeneinander, ab und zu sehen sich die beiden Protagonisten sogar (ohne wirklich Zeit füreinander zu haben), um sich am Ende dann doch näher kennenlernen zu müssen (vor allem aus Leyas Sicht), aber da ist es für jegliche Romantik schon zu spät, denn - und das treibt die Geschichte voran - mittels einer gescheiterten Drogenübergabe (inklusive etwas durcheinander geratenem Shoot-out im 5. Teil) spitzen sich die Ereignisse um die Suche nach einem Verräter dramatisch zu. Dieses, die letzten beiden Teile dominierende Thriller-Thema sorgt dann auch für eine gewisse Spannung, die man zuvor schon vermißt hatte - soviel sei verraten, daß Leya - als Hauptdarstellerin - natürlich überlebt, es darüber hinaus jedoch keinerlei Happy-End gibt, was wohl der gewünschten Realistik entspricht, die die Serie transportieren will.

Schnelles Geld ist zwar weit von skandinavischem Neo-Noir wie The Girl With the Dragon Tattoo, Wallander oder Die Brücke entfernt, vermag aber dennoch zumindest streckenweise ganz gut zu unterhalten, wenngleich die Serie neben der weiblichen Heroin eigentlich nichts Unverwechselbares enthält: 6 Punkte.


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