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Titane (2021)

Eine Kritik von SebMoriarty (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 19.05.2022, seitdem 191 Mal gelesen



*** SPOILERWARNUNG ***


Seit einem Autounfall in der Kindheit trägt Alexia eine Titanplatte im Kopf. Und das ist nicht ihre einzige Besonderheit. So entwickelt sie eine erotische Beziehung zu Autos, die eine Schwangerschaft mündet und eine Reihe von Morden zwingt sie zum Untertauchen.

Recht früh wird klar, dass das hier kein geerdetes Drama ist. Nicht übertrieben explizit, aber auch nicht gerade zimperlich wird hier vorgegangen und man wildert auch mal im Cronenberg'schen Body Horror. Dabei setzt sich der zweite Spielfilm von Regisseurin Ducournau aus so manchem Genre zusammen und schlingert dabei so hin und her wie dieser Text.
Durch das schwierige Verhältnis zum eigenen Vater fungiert der im Laufe der Geschichte auftauchende Feuerwehrkommandant Vincent, der sie ob ihrer „Modifikationen“ für seinen vermissten Sohn hält. Wobei das so ein Punkt ist, der schwammig ausformuliert bleibt. Ebenso könnte er einfach das Spiel mitspielen, von einer Einsamkeit getrieben oder doch nur verblendet. So ist „Titane“ neben seinen Horroraspekten ein Drama um Identität, Erwartung und Bindung. Vermutlich, denn so richtig viel investiert wird in die Charaktere nicht. Motivationen müssen nicht unbedingt nachvollziehbar sein, aber man sollte sie erkennen können. Das gilt auch für die Inszenierung. Einiges lässt Docournau offen und man muss auch nicht alles logisch erklären. Die versuchte Abtreibung mit der Haarnadel erinnert vielleicht an das Ablesen des Ölstands. Schwarzer Humor oder Missverständnis? Vielleicht suche ich aber auch etwas, was nicht vorhanden ist.

Agathe Rousselle in der Hauptrolle spielt mutig und intensiv, ihre Darstellung macht viele Szenen körperlich erfahrbar. Der manchmal bemühte Ausdruck „Tour de Force“ ist hier mal passend und sie ist es letztlich auch, die in Erinnerung bleibt. Ansonsten ist da noch Vincent Lindon als Protagonist und mitunter scheint es eher sein Film zu sein, zwischendurch lenkt Docournau das Zentrum auf ihn, seine Verarbeitung eines Verlusts und dieses Festhalten an der auf obskure Weise neu erschaffenen Vergangenheit. In die sich Alexia dann letztendlich (nur zwangsweise?) ergibt. So kommt es zusammen, so geht es zu Ende.

Trotz all der Eindrücklichkeit bleibt ein zwiespältiges Verhältnis. Natürlich muss man hier Surreales schlucken und das ist ok. So hab ich kein Problem mit der Autoszene oder den daraus entstehenden Folgen. Aber ich nehme dem Skript zum Beispiel einfach nicht ab, dass Vincent sie für Adrian hält (es stellt sich für mich so dar). Und auch (fast) keiner sonst sie erkennt. Vielleicht ein Kommentar auf maskuline Blindheit, denn Abschnittsweise umgibt Alexia ein rein männliches Umfeld. Und mit Geschlechterrollen wird hier generell mal gespielt.
Emotional konnte ich mich da nicht recht binden. Zwar spürte ich manche Szene schmerzhaft mit, voll abholen konnte er mich aber nicht. Die Neugier wurde aufrecht erhalten, audiovisuell ist das auch gelungen, ein Ausbruch aus der Beobachterrolle fand aber nicht statt.

Lynch und Cronenberg lassen grüßen, wobei der Vergleich mit solchen Meistern zu hoch greift. Aber der Kompass schlägt in die Richtung aus. Die Körperlichkeit der Geschichte und Rousselles Spiel sind intensiv, bleiben aber ohne die Gegenliebe, nach der sich bis zum Schluss auf der Leinwand gesehnt wird. Hat mich nicht so abgeholt.
Interpretationsfreudig, metaphorisch, streitbar.


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