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Prey (2021)

Eine Kritik von Moonshade (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 20.10.2021, seitdem 287 Mal gelesen



Treffen sich fünf Männer und ein Scharfschütze. Viele tot.

Bevor jetzt der Erste von euch mit einem Banjo unter dem Arm auf die Veranda rauskommt und „Oink, oink!“ schreit, will ich gleich beruhigen: das hier ist nicht das deutsche „Deliverance“, aber eben doch ein neuer Versuch rund um das Thema „Gruppe Unschuldiger wird von einem unsichtbaren Angreifer“ verfolgt. Hat es schon häufig gegeben, wird es immer wieder geben, weil es so erfrischend archaisch ist.
Wo es dass vermutlich noch nicht gegeben hat: in der Sächsischen Schweiz, wo man gut durch den finsteren Tann laufen und ein wenig kraxeln kann.

Dass es sich um das beliebte sächsische Naturschutzgebiet handelt, wird zwar nicht explizit erwähnt (der Ort erfährt keine Definition oder Lokalisierung, er ist halt irgendwo in Deutschland), ist aber gut erkennbar, wenn man schon mal ein paar Bilder davon gesehen hat. Das sind jetzt keine kanadischen Urwälder oder die Mangroven von Florida, alles ein wenig zu hell und freundlich, aber grimmig ist der dünne Plot schon allein genug.

Also: Junggesellenabschied oder so. Roman will bald heiraten und deswegen landet er mit seinem Bruder und drei Kumpels in der Wildnis zum Rumlaufen und abends bestimmt noch einen saufen. Leider kracht es zwischendurch schon mal verdächtig im Wald und als man dann zum Auto zurück will, kommen die Einschläge näher, zum Beispiel in den Arm des einen unglücklichen Mitwanderers. Bald schon hetzt man gemeinsam durchs Unterholz, stets unsicher, ob der komplett unsichtbare Widersacher einen schon aufs Korn genommen hat.

Das könnte jetzt knackig werden, verläuft sich aber im sehr übersichtlichen Unterholz, wie man bald feststellt. Man hat eben nicht unglaubliche Weiten Amerikas vor sich, sondern ein Land, bei dem es nun wirklich nicht allzu weit bis zur nächsten Ortschaft oder Autobahn sein müsste.
Der Plot wird somit nur nach innen ausgebaut, aus der Tatsache gewachsen, dass das keine verschworenen Kumpels sind, sondern eben Brüder und gute Kollegen oder nette Freunde, die aber unter Druck leider keine besonders stabile Psyche aufweisen und nach und nach lieber allein für sich oder aufeinander losgehen. Von Zusammenarbeit ist keine Spur zu erkennen, stattdessen scheint schon vorher das Unternehmen eher durchgeführt worden zu sein, weil es einer so angesagt hat. Die Anderen machen eher zähneknirschend mit. Das wiederum ist für einen JGA wieder sehr realistisch.

Tiefe gewinnt der Film so aber leider nicht. Die kurzen Rückblenden aus Romans Erinnerungen, wie er seine Verlobte nun zwecks Ringetausch weichgeklopft hat (und wie sie ihn eigentlich jetzt schon mal betrogen hat), sind nicht sonderlich von Interesse, genauso wenig wie die Beziehungen der Figuren untereinander. Eine gewisse Brüderrivalität ist zu vermelden, aber wer die anderen drei sind, ist kaum von Bedeutung. Weswegen man sich auch nicht recht für sie interessiert, Namen sind Schall und Rauch, aber man kann sie definieren als „das emotionalere Opfer“, „den bemühten Wegfinder“ und „den Aggro-Individualisten“.

Der Film hat nicht mal 85 Minuten auf der Uhr, aber dennoch fällt der Plot dünne aus, die Sache gerät eigentlich nur an zwei Punkten im Mittelteil in Bewegung, nämlich immer dann, wenn die Gruppe auf einen möglichen menschlichen Kontakt treffen, was gemeinhin meistens dann in Toten endet. In diesem Momenten hat der Film Drive und Biss, aber die sind leider immer schnell wieder vorbei. Erwartungsgemäß mündet das alle dann in ein Eins-gegen-Eins-Finale, das am Anfang etwas Suspense liefert, spätestens aber mit der Motivation des Täters (die Enthüllung der Identität geschieht als Überraschung schon in der Filmmitte) sehr schwammig wird und mit dem „Showdown“ dann genug Facepalm-Sekunden provoziert, um als ärgerlich durchzugehen.

Für so einen Survival-Horror muss man Figuren haben, für der Zuschauer brennen kann und die ans Herz gehen oder zumindest eine akzeptable Entwicklung durchmachen, aber niemand drängt sich hier auf, am allerwenigsten übrigens Protagonist und Täter.
Schöne Bilder aus der Natur und technische Kompetenz können das leider nicht aufwiegen – das schon von einigen Kritikern kolportierte „mir sind die alle egal, da muss keiner zwingend überleben“ ist leider viel zu stark, um das Publikum wirklich auf seine Seite ziehen zu können. Am besten kommt bei noch Yung Ngo weg, der wenigstens etwas Charisma ausstrahlen kann, dass den sonstigen wohlproduzierten TV-Look aufwertet.

Wie gesagt: kann man schauen, tut auch nicht wirklich weh, hat aber das leichte Aroma von solider Dutzendware. Im linearen TV könnte es ein Abendevent sein, zwischen den ganzen Kronkollektionen auf Netflix ist es bestenfalls eine akzeptable deutsche Fußnote. (5/10)


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