Also macht sich das Trio auf, um den versprengten Rest der Truppe einzusammeln, der über die Welt verteilt lebt und seine Existenz mehr oder weniger geheim hält. Doch sie müssen feststellen, dass die Deviants ihrerseits Jagd nach den Eternals sind…
Man merkt „Eternals“ an, dass Zhao hier ein Ensemble-Drama im Sinn hatte, bei dem jeder sein Päckchen zu tragen hat. Die Eternals sehnen sich nach Normalität, hadern mit ihrer Unsterblichkeit, weil ihre Liebsten altern und sterben oder sie selbst auf ewig Kinder bleiben, sie verlieben sich in Menschen und untereinander. Einige dieser Subplots sind dann auch mit der sicheren Hand einer Charakterregisseurin inszeniert, etwa wenn es um die Liebe zwischen Gilgamesh und Thena geht: Der wuchtige Haudrauf-und-Schluss muss die Kriegsgöttin umsorgen, die durch ein Trauma zur Furie zu werden droht und auch ihre Freunde angreift, weshalb das Paar abgeschieden im Outback lebt. Teilweise reichen kleine Gesten, etwa um die Zuneigung zwischen Druig und Makkari zu zeigen. Am meisten Raum nimmt dabei die vergangene Beziehung von Sersi und Ikaris ein, die an einigen Stellen für großes Drama sorgt, seltsamerweise aber nicht so für sich einnimmt wie manche von den kleineren Subplots. Gleichzeitig besitzt „Eternals“ auch seine humoristischen Seiten. Druig ist ein sarkastischer bis zynischer Sprücheklopfer, während Kingo der Hallodri der Truppe ist: Dieser hat sich eine Karriere als Bollywoodstar aufgebaut und genießt das Leben in vollen Zügen. Und Sprite kann ihre Fähigkeit zur Illusionserzeugung kreativ einsetzen, etwa wenn sie Gilgamesh für einen Scherz büßen lässt.
So fällt das abschließende Urteil zu „Eternals“ etwas schwer: Die rund zweieinhalb Stunden gehen dann doch überraschend schnell rum, das Darstellerensemble und die Charakterzeichnung sind sehr stark, die Action geht in Ordnung – und doch will der Funke nicht so recht überspringen. Das liegt am etwas abgehobenen Mainplot, der die meisten seiner Geheimnisse viel zu früh ausbuchstabiert und über weite Strecken auf vernünftige Schurkenfiguren verzichten muss. Die Ambition von einer diversen wie menschelnden Superheldentruppe zu erzählen und mit Verweisen auf Gesellschaft und Geschichte zu spicken ist mehr als lobenswert, aber „Eternals“ ist wahrscheinlich so ein Fall von „auf hohem Niveau gescheitert“.
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