Eine Kritik von Leimbacher-Mario (Bewertung des Films: 3 / 10) eingetragen am 28.06.2022, seitdem 438 Mal gelesen
Unwürdiges Fan-/Beteiligtenprojekt
Ja, ich bin ein „13 Fanboy“. Kein Killer, wie in dieser Hommage an die „Freitag der 13.“-Filme und ihre Sternchen, sondern ein ziemlich begeisterter Fan des wohl kultigsten und stumpfsten Slasherfranchises aller Zeiten. Bin ich also die perfekte Zielgruppe für ein solches Projekt? Definitiv. Finde ich dadurch „13 Fanboy“ automatisch gut? Definitiv nicht! In dem metamäßigen (und hier liegt die Betonung leider klar auf „mäßig“) Slasher bekommen wir etliche bekannte Gesichter und „Stars“ aus der Reihe zu sehen, wie sie mal wieder um ihr Leben bangen und flehen. Nur nun nicht „im Film“, sondern hinter den Kulissen, im Heute bzw. in der D-Klasse Hollywoods, da scheinbar ein psychopathischer Fanboy es Jason nachmachen will und einen verehrten Darsteller nach dem nächsten aus der Reihe abschlachtet…
Es ist schön Personen wie Kane Hodder, Corey Feldman (leider nicht als er selbst) oder etliche kleinere Scream Queens wie Dee Wallace (ja, auch auf die „Halloween“-Reihe wird Bezug genommen) nochmal zu sehen. Ihr Augenzwinkern, meist einigermaßen natürliches Altern und die Grundidee des Films punkten bei mir natürlich. Da bin ich hier sicher nicht allein. Und dennoch (oder vielleicht sogar gerade deshalb?) ist „13 Fanboy“ die meiste Zeit doch unwürdig bis katastrophal. Hier und da mal ein okayer Kill, der es in seinen Vorbildern aber auch nicht weit gebracht hätte. Ansonsten merkt man in jeder Minute, dass hier der Wunsch der Vater des Gedanken war. Unfassbarer mieser Schnitt trifft auf steife Darsteller, die nicht ohne Grund vielfach seit Jahrzehnten eher auf Comic Cons zuhause sind als auf der Leinwand. Der hässliche digitale Videolook. Eine lose und sprunghafte „Geschichte“ vom Bierdeckel mit Dialogen im besten Fall aus der Retorte, im schlimmsten Fall zum Fremdschämen. Es ist unübersehbar, warum fast keiner der Beteiligten je den Durchbruch in Hollywoods A- bis C-Riege schaffte. Und das als Darsteller. Hier, in eher ungewohnter und gewagter Rolle z.B. als Autoren oder Regisseure (Deborah Vorhees), wird das fehlende Talent und die völlig abwesende Kreativität nochmal schmerzlicher deutlich. Das können, ohne allzu böse klingen zu wollen, die meisten Fanfilme deutlich besser. Eher minderbemitteltes Klassentreffen als gekonnte Aufarbeitung. Super enttäuschend und viel zu wenig. Auch massig Potenzial liegen gelassen.
Fazit: zwischen nett gemeint und absolut dilettantisch - „13 Fanboy“ ist gaaanz weit weg von der Hommage und (Meta-)Würdigung, die die Reihe oder das Subgenre allgemein verdient gehabt hätten!
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