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Mädchen aus Oslo, Das [TV-Serie] (2021)

Eine Kritik von Sauza (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 23.01.2022, seitdem 672 Mal gelesen



Als weitgereiste Diplomatin hat die Norwegerin Alex Bakke (Anneke von der Lippe) ein bewegtes Leben hinter sich, doch inzwischen hat die Mittfünfzigerin, die mit dem Anwalt Karl Bakke (Anders T. Andersen) verheiratet ist, ein eher ruhiges Leben. So macht sie sich auch keine großen Gedanken, als ihre junge Tochter Pia (Andrea Berntzen) sich zu ihrem Geburtstag eine Fernreise nach Ägypten gönnt, ohne die Eltern zu informieren. Mit einem befreundeten israelischen Geschwisterpaar, Nadav (Daniel Litman) und seiner Schwester Noa, beide ebenfalls Mitte Zwanzig, verbringt sie dort einige sonnige Tage am Strand, doch dann schlägt die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) zu und entführt die drei jungen Touristen.
Der schnell erhobenen Forderung nach einem Austausch der Geiseln gegen ein Dutzend Gefangene erteilt die israelische Regierung, die grundsätzlich nicht mit Terroristen verhandelt, eine Absage, weswegen Pias Mutter Alex sofort nach Israel reist. Als Verhandlungsführerin der Osloer Friedensgespräche 1993 verbindet sie nämlich mit dem damaligen israelischen Teilnehmer Arik (Amos Tamam), inzwischen Regierungsmitglied, eine ganz besondere Geschichte: Arik ist der leibliche Vater von Pia, was Alex bisher sowohl vor Arik wie auch ihrem jetzigen Ehemann geheim gehalten hatte. Mit diesem "Trumpf" will sie Arik dazu bewegen, seine Regierung zu überzeugen, doch noch in Verhandlungen einzuwilligen.
Der solchermaßen in der Zwickmühle sitzende Arik aber hat einen scheinbar besseren Plan: er beauftragt einen Veteranen seiner Spezialeinheit damit, die Geiseln heimlich aus Ägypten zu befreien. Dummerweise geht dieses Kommandounternehmen jedoch schief und der IS ermordet als Rache dafür das israelische Mädchen - womit Arik jetzt erst recht in der Tinte sitzt, denn neben diesem, die Lage der Geiseln keineswegs verbessernden Fiasko stellt auch der israelische Geheimdienst bohrende Fragen nach dem Auftraggeber des mißglückten Einsatzes...

Diplomatische Winkelzüge und politisches Kalkül sind die durchaus spannenden Themen dieser norwegisch-israelischen Produktion mit dem Titel Das Mädchen aus Oslo, die sich im Lauf von 10 Episoden leider zunehmend in diversen Subplots verfranst, dabei immer größere Logiklöcher aufreißt und am Ende in einem erwartbaren Finale gerade noch die Kurve bekommt, bevor die Handlung völlig im Chaos versinkt.

Dabei beginnt Bortført einigermaßen vielversprechend mit der authentisch wirkenden Geiselnahme und der tief betroffenen Mutter Alex, die alleine nach Nahost reist und sich dort mutig für ihre Tochter einsetzt. Später mutiert diese in den ersten Episoden stark im Vordergrund stehende Hauptfigur jedoch zu einem durchaus ambivalent zu beurteilenden Charakter, denn kaum ist sie bei Arik abgeblitzt, reaktiviert sie eine weitere ehemalige Connection, diesmal zu einer als Ärztin tätigen Witwe eines palästinensischen Aktivisten, Layla (Raida Adon), die ihrerseits den örtlichen Hamas-Führer überzeugen soll, mit den Israelis Kontakt aufzunehmen. Um deren Interesse an den vom IS gekidnapten israelisch-europäischen Geiseln in Ägypten zu wecken, gibt die Norwegerin das Geheimnis der Vaterschaft ihrer Tochter preis - ein sehr riskanter Versuch (und wenig glaubwürdiger Drehbucheinfall), desavouiert sie damit nämlich nicht nur den grundsätzlich hilfswilligen Arik, sondern beschwört damit weitere diplomatische Verwicklungen mit den über die mißlungene inoffizielle Geiselbefreiung auf ihrem Territorium ohnehin vergrätzten Ägypter hinauf. Jetzt also soll die Hamas aus dem isolierten Gazastreifen heraus dem konkurrierenden IS die verbliebenen beiden Geiseln in der ägyptischen Wüste abjagen, um sie als Druckmittel gegen Israel zu verwenden - hier wirkt der Plot dann doch zu offensichtlich konstruiert.
Auch die Involvierung von Annes Ehemann Karl, der - vollkommen gegen seine Überzeugung - die Verfahrenswiederaufnahme des in Norwegen inhaftierten Terroristen Abu Salim erreichen soll, wirkt wenig überzeugend. Daß sich darüberhinaus ausgerechnet Laylas palästinensischer(!) Sohn Yusuf dem IS angeschlossen hatte, nun die Geiseln bewacht und dabei Gewissensbisse(!) erkennen läßt, ist dann einfach ein "Zufall" zuviel - spätestens ab hier wird die ganze Story schlicht unglaubwürdig.

Trotz solider darstellerischer Leistungen (Anneke von der Lippe als eine jede noch so kleine Chance nutzende Mutter wie auch Amos Tamam in der Rolle des stets smarten Arik machen das Beste aus ihren Filmcharaktären, auch bei den Nebenrollen - einige Schauspieler wirkten schon in der Serie Fauda mit - gibt es keine Ausfälle) ist Das Mädchen aus Oslo eher ein mit vielen Ungereimtheiten vor dem Hintergrund des Nahostkonflikts spielendes Drama auf TV-Niveau denn ein fesselnder Thriller. Aufgrund des thematisch viel zu viel auf einmal wollenden und daran letztendlich scheiternden, schwachen Drehbuchs nur 5 Punkte.


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