After the Pandemic - Jage oder du wirst gejagt! (2022)
Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 3 / 10) eingetragen am 27.05.2022, seitdem 154 Mal gelesen
Endzeitfilme haben gegebenenfalls den Vorteil, dass sich die Chose auch minimalistisch gestalten lässt und wenn eine Bedrohung durch Zombies erst gar nicht gegeben ist, spart man den Aufwand mit Komparsen, Make-up und Gekröse. Nach Sichtung vorliegenden Streifens wird man sich jedoch unweigerlich fragen, warum Autor und Regisseur Richard Lowry ein ganzes Jahr benötigte, um das simple Material in den Kasten zu bekommen.
Fünf Jahre sind seit einer verheerenden Pandemie vergangen, welche die große Mehrheit der Menschen dahinraffte. Die junge Ellie gehört zu den wenigen Überlebenden. Doch als Stalker, Regierungsbeamte mit Gasmasken und Parabol-Mikrophonen ausgestattet ihre Spur aufnehmen, flüchtet sie in den nächsten Ort und trifft dort auf Quinn, eine Einzelgängerin, die alles andere als gesellschaftsfähig scheint…
Die Idee mit dem möglichst stillen Verhalten ist offensichtlich von „A Quiet Place“ abgekupfert und liefert einen der wenigen Gründe, dass überhaupt so etwas wie ein Hauch von Spannung aufkommt. Insofern gibt es nicht viele Dialoge, sondern eher das Bestreben auf leisen Sohlen zu wandeln. Da sich innerhalb der ersten 50 Minuten allerdings recht wenig ereignet, fallen eklatante Pannen umso mehr ins Auge.
Die menschenleeren Szenarien sind so weit recht gut gewählt und wüstenartige Gegenden fügen sich überdies recht gut in Dystopien. Allerdings müssten nach fünf Jahren Tod und Verderben die Innenräume einiger Häuser relativ staubig sein und die Pandemie schien einen negativen Einfluss aufs Rasenwachstum zu haben, denn Wildwuchs sucht man hier vergebens.
Ein Swimmingpool sieht aus wie frisch aufgefüllt und obgleich kaum noch essbare Nahrungsvorräte vorhanden sind, bleibt definitiv Zeit für eine kleine Balletteinheit.
Nicht ganz so schlimm steht es um die Entwicklung der beiden Hauptfiguren, die sich zwangsläufig ein wenig arrangieren müssen, um den Stalkern zu entkommen. Das ist zwar in nur sehr wenigen Momenten mit kurzen Temposzenen verbunden, doch die beiden unerfahrenen Darstellerinnen (ein Debüt und ein zweiter Einsatz) erledigen einen ordentlichen Job. Ein paar wenige Gewalteinlagen wie Messer im Hals und blutige Einschüsse sind ebenfalls auszumachen, wobei die dazugehörige FSK18 maßlos übertrieben scheint.
Das wenig ergiebige Treiben hält zwar nur 83 Minuten an, doch es steckt voller Durchhänger und Nichtigkeiten, während die minimalistische Inszenierung quasi frei von Schauwerten ist.
Das Finale ist zudem erneut mit einigen Unwahrscheinlichkeiten angereichert, die eigentlich nur einem kindlichen Gemüt entsprungen sein können. Das ist fast so, als versuche man ein Auto mit in Reihe verbundener AA-Batterien zu starten…
3 von 10
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