Eine Kritik von iHaveCNit (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 06.08.2022, seitdem 53 Mal gelesen
iHaveCNit: Warten auf Bojangles (2022) – Regis Roinsard – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 04.08.2022
gesehen am 05.08.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Petit – Reihe 1, Platz 6 – 20:30 Uhr
Eigentlich wäre im filmischen Bahnhof dieser Kinowoche für mich nur ein Ticket für die „Bullet Train“ fällig gewesen. Da ich mich aber noch in die wichtigen Reiseunterlagen reinlesen möchte und der Zug nicht nur einmal an einem für mich erreichbaren Bahnhof startet, habe ich hier zum einen nicht den ganz großen Druck und zum anderen Zeit für andere filmische Züge. Bei meiner Film- und Kinoplanung konnte ich erst überhaupt nichts mit dem Filmtitel „Warten auf Bojangles“ anfangen, auch wenn natürlich die Besetzung interessant geklungen hat – bis ich den Trailer hierzu mal gesehen habe und dieser durchaus mein Interesse wecken konnte.
George – der Leiter einer KFZ-Werkstatt – hat sich im Südfrankreich der 50er Jahre auf eine Party der Reichen und Schönen geschlichen. Inmitten der Mythen, die er über sich aufbaut, lernt er die geheimnissvolle und ebenfalls fantasievolle Camille kennen und lieben. Entgegen ihrem Rat, dass sie ein schwankendes Gemüt hat, geht er letztendlich eine Beziehung und Ehe mit ihr ein und beide bekommen mit Gary einen Sohn. Einige Jahre später hat sich die Familie eine fantasievolle und geheimnisvolle Umgebung geschaffen und Partys, auf die sich George früher geschlichen hat, werden nun direkt im eigenen Zuhause veranstaltet. Das Leben für die Familie könnte so schön sein, wäre da nicht das schwankende Gemüt Camilles, dass sich zunehmend verschlechtert und die Familie vor extreme Herausforderungen stellt und viele Opfer mit sich bringen wird.
„Warten auf Bojangles“ versetzt einen durch seine Inszenierung und Erzählung sowohl in die Gedankenwelt des Liebespaars George und Camille sowie der kleinen Familie als auch in die schwankende Gemütslage der von Virginie Efira großartig gespielten Camille, die hier mit immer stärker werdenden manisch-depressiven Schüben zu kämpfen hat. Dabei wechselt der Film immer wieder von Momenten großer Freude mit fantasievoll überhöhten und überzeichneten Ideen und einer zuckersüßen Romanze hin zu Momenten niederschmetternder Trauer, bei denen der Film mich durchaus auch emotional berühren konnte. Jedoch hat der Film mich nicht vollständig emotional bekommen, so dass ich nicht ganz mitgerissen werden konnte von diesem durchaus gleichermaßen zarten und harten Liebesdrama. Und ich weiß nicht, ob sich das geändert hätte, hätte ich vorher auch die Reiseunterlagen (bzw. die Buchvorlage) gekannt.
„Warten auf Bojangles“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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