Eine Kritik von Maichklang (Bewertung des Films: 3 / 10) eingetragen am 01.07.2022, seitdem 448 Mal gelesen
Der Stadtstaat Singapur ist ein recht beliebtes Touristenziel und verfügt über einen vergleichsweise hohen Lebensstandard. Umso erstaunlicher, dass es um die Filmindustrie nicht so doll bestellt ist und es offenbar einigen Nachholbedarf gibt. Folgerichtig löste der Erotikthriller von Regisseur Sam Loh einen kleinen Run aus, - mit einer Freizügigkeit, die hierzulande in jedem dritten Fernsehfilm vorzufinden ist.
Mia arbeitete einst als Prostituierte, bis sie vom Imbissbesitzer Quan freigekauft wurde. Doch während der Ehe neigt der jähzornige und eifersüchtige Quan zu Gewaltausbrüchen. Mia flüchtet zu dem Bestatter Wu und beginnt eine Affäre mit ihm, was Quans Kumpel mitbekommt. Eine Eskalation scheint unausweichlich…
Wenn man nicht auf Softsex und Beziehungsdrama steht, gestalten sich die ersten 45 Minuten als komplett langweilig. Eine attraktive Dame nützt herzlich wenig, wenn es am darstellerischen Talent mangelt und die stocksteifen Dialoge das Niveau einer Daily-Soap um Längen unterbieten. Die ausgedehnten Erotikszenen prickeln rein gar nicht, da es der Inszenierung an Finesse mangelt und keine Leidenschaft transportiert wird. Abgesehen von entblößter Oberweite ist natürlich nichts explizites auszumachen, denn sonst hätte sich der darauf folgende Skandal bis hierher herumgesprochen.
Immerhin kommt es schließlich doch zu einigen Gewalteinlagen, denn die Benutzung eines Hackebeils in einem Imbiss mit Schwerpunkt gegrillter Rippchen liegt einfach nahe. Da wird auch schon mal ein zerlegter Körper ersichtlich, doch ein Splatterfest sollten Horrorfans beileibe nicht erwarten. Dennoch kommt zwischenzeitlich fast so etwas wie Spannung auf und das Tempo wird ab dem Mittelteil ein wenig angezogen, was dann allerdings erneut durch Softsex komplett ausgebremst wird.
Regisseur Sam Loh hatte ursprünglich so etwas wie eine Femme-Fatale-Trilogie geplant, doch fatal ist hier allenfalls das löchrige Drehbuch mit zahlreichen Unwahrscheinlichkeiten.
Gibt man sich gerade einem aktiven Seitensprung hin, lässt man natürlich alle Türen für etwaige Voyeure offen stehen, es gibt Leute, die mit einem Hackebeil im Hinterkopf noch ein paar Minuten Gegenwehr leisten und junge, todkranke Menschen können durchaus wie frisch aus dem Ei gepellte Popstars aussehen.
Was bleibt, sind nahezu durch die Bank hölzerne Performances, ein billig anmutender Tingeltangel-Score und ein Handwerk, welches unauffälliger kaum hätte aussehen können.
Die wenigen Gewaltspitzen reißen nichts, denn weder die vorhersehbare Geschichte, noch die über Gebühr strapazierten Fummeleinlagen vermögen ausreichend in Beschlag zu nehmen.
3,5 von 10
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