Eine Kritik von iHaveCNit (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 28.06.2022, seitdem 233 Mal gelesen
iHaveCNit: Elvis (2022) – Baz Luhrmann – Warner
Deutscher Kinostart: 23.06.2022
gesehen am 28.06.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 4 – Reihe 9, Platz 18 – 17:20 Uhr
Filmische Biographien über Legenden und Ikonen der Musikgeschichte hatten in den letzten Jahren im Kino durchaus einen gewissen Einfluss. Von „Queen“ und Freddie Mercury in „Bohemian Rapsody“ über Elton John in „Rocketman“ bishin zu Aretha Franklin in „Respect“ gab es schon einige interessante Filme in den letzten Jahren. Nun gesellt sich ein weiterer filmischer Eintrag zu den bisherigen Einträgen in dieser Liste, denn Baz Luhrmann lässt Elvis Presley in seinem Film „Elvis“ auf der Leinwand wieder auferstehen und gibt ihm somit seine ganz eigene Liebeserklärung an Elvis Presley.
Durch Zufall wird der zwielichtige Manager und Colonel Tom Parker bei einer Musikveranstaltung auf den jungen Elvis Presley aufmerksam, der mit einer elektrisierenden Performance und der Kombination von Country und den Einflüssen der stark von Afroamerikanern geprägten Richtungen Blues und Gospel die Herzen der Zuschauer im Sturm erobert. Während es immer wieder zu gesellschaftlichen Konflikten innerhalb der vereinigten Staaten sowie dem Rest der Welt kommt, haben Presley und Parker immer wieder mit leichten Konflikten zu kämpfen, die das im Grunde sehr spezielle Abhängigkeitsverhältnis beider Männer auf die Probe stellen wird und auch Elvis Umfeld belasten wird – nicht zu vergessen die unterschiedlichen Vorstellungen der künftigen Karriere von Elvis.
Regisseur Baz Luhrmann hat aus „Elvis“ ein mit 160 Minuten sehr mächtiges und langes Biopic um Elvis Presley gemacht, dass durchaus mit einer gewissen Rasanz und hohem Tempo dem Leben von Elvis Presley fröhnt und dabei auch viele Genauigkeiten aufweist. Die historischen Genauigkeiten bei der Darstellung des Films wurden mir dabei von einer Person bestätigt, die sich in der Vergangenheit durchaus intensiv mit Elvis Presley beschäftigt hat. Der Film nimmt dabei vorwiegend und hauptsächlich die Perspektive von Presleys Manager Parker ein, der durchaus mit einer schmierigen, fiesen und einnehmenden Performance von Tom Hanks gespielt wird, während Austin Butler nahezu mit Elvis Presley verschmilzt und eine grandiose Performance abliefert. Klar könnte man dem Film vorwerfen, Elvis etwas zu geschönt darzustellen, da man durchaus den sehr leidlichen Gesundheitszustand nur angedeutet aber nicht vollends gezeigt hat. Ich finde diese Art des Umgangs jedoch sehr respekt- und würdevoll gegenüber Presley und auch seinem Vermächtnis. Handwerklich und visuell haben mir vor allem die großartige Kostümierung und auch die Arbeit im Bereich von Frisuren und Make-Up gefallen. Der Film ist durchaus sehr episch und virtuos inszeniert – auch in seiner optischen und visuellen Umsetzung. Jedoch haben mir die relativ schnelle Schnittfolge und der Einsatz von sowohl computergenerierten Texteinblendungen als auch die dadurch teils sterile und künstliche Atmosphäre des Films eher weniger gefallen, was den positiven Gesamteindruck nur bedingt beeinflusst hat.
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