Eine Kritik von iHaveCNit (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 27.01.2023, seitdem 114 Mal gelesen
iHaveCNit: Return To Seoul (2023) – Davy Chou – Rapid Eye Movies
Deutscher Kinostart: 26.01.2023
gesehen am 11.01.2023 in OmU Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 27.01.2023 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 18:00 Uhr
Einer der Filme, die sich in der Shortlist für die Vorauswahl bei den möglichen Nominierungen für die Kategorie „Best International Film“ der kommenden Oscar-Verleihung befunden hat, hatte ich erst zu Beginn des Januars nicht auf dem Schirm und dank der Arthouse-Kinos meines Vertrauens dann doch auf meine Liste gesetzt. Die Rede ist vom für Kambodscha ins Rennen geschickte „Return To Seoul“, der durchaus eine sehr interessante multinationale Produktion für Kambodscha, Südkorea und Frankreich geworden ist.
Die Koreanerin Frederique Benoit, kurz Freddie, ist in jungem Kindesalter von einem französischen Ehepaar adoptiert worden und ab dann in Frankreich aufgewachsen ist. Mit 25 reist sie nach Seoul um ihrer Vergangenheit auf die Spur zu gehen. Eine Reise, in der sie sich gleichermaßen verlieren als auch finden wird.
„Return To Seoul“ vom aus Kambodscha stammenden Regisseur Davy Chou ist vom Leben und den Erfahrungen eines Betroffenen inspiriert. In einer episodenhaften Struktur werfen wir einen Blick auf Schlüsselmomente im Rahmen der Spurensuche von Freddie, die hier durchaus von Park Ji-Min großartig gespielt wird. Ihr Charakter ist auch der Dreh- und Angelpunkt des gesamten Films. Ihr Charakter ist fesselnd und faszinierend, aber wenn man sich ihren Umgang mit ihrem Umfeld ansieht, so sind die Sympathien nicht unbedingt auf ihrer Seite. Im Rahmen der Reise ihrer Selbstfindung werden jedoch einige dieser Sympathien aufgebaut. Die Reise, auf die uns der Film mitnimmt, schafft es mit kleinsten Gesten viel zu erzählen über kulturelle Unterschiede und sprachliche Barrieren, über Heimat, Herkunft, eigener Identität und wie komplex das alles sein kann, wenn es hier zu einer multinationalen Identität wie im Fall von Freddie kommt. Ganz interessant ist hier auch in der Betrachtung die Thematik, dass historisch als Folge des Koreakriegs viele ärmere südkoreanische Familien für ein besseres Leben der eigenen Kinder diese zur Adoption freigegeben haben, womit in den Jahrzehnten über 200.000 Kinder zur Adoption freigegeben worden sind und mit welchen bürokratischen Hürden und Eigenarten die Suche nach den ursprünglichen Eltern verbunden sind, was ich im dokumentarischen Sinne bei diesem Film sehr positiv finde. Die jedoch etwas sprunghafte und holprige Dramaturgie sorgt für ein immersives Gefühl, sich ähnlich wie Freddie auf dieser Reise zu verlieren, was gleichermaßen gut als auch weniger gut gewertet werden kann.
„Return To Seoul“ - My Second Look – 8/10 Punkte.
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