Mississippi Burning - Die Wurzel des Hasses (1988)
Eine Kritik von McClane (Bewertung des Films: 8 / 10) eingetragen am 04.03.2005, seitdem 1388 Mal gelesen
Gene Hackman und Willem Dafoe als aufrechte Ermittler gegen den Klu Klux Klan in Mississippi.
Mississippi 1964: Schwarze und Weiße sind nicht gleichberechtigt, sie müssen in Restaurants in separaten Bereich sitzen usw. Man hat den Schwarzen aber gerade das Wahlrecht zugebilligt, weshalb drei junge Bürgerrechtler nach Mississippi fahren, um der schwarzen Bevölkerung bei der Wahl zu helfen. Doch auf dem Rückweg werden die drei verfolgt, zum Anhalten gezwungen und ermordet. Erschreckend die Tatsache, dass „Mississippi Burning“ auf Tatsachen beruht (1963 wurden tatsächlich drei Bürgerrechtler ermordet), auch wenn der Film die Ereignisse etwas anders darstellt, um die ermittelnden Agenten heroischer wirken zu lassen.
Besagte Agenten sind die FBI Männer Anderson (Gene Hackman) und Ward (Willem Dafoe), die sich aber nicht so besonders leiden können, denn Anderson ist ein ehemaliger Sheriff aus Mississippi, abgeklärt und sehr erfahren im Umgang mit Menschen, während Ward ein Idealist ist, der für hehre Ziele keine Umstände scheut und viel Staub aufwirbelt. Ein ungleiches Duo, bei dem Reibereien vorprogrammiert sind.
Diese folgen auch bald, als die beiden merken, dass die örtliche Polizei die Mörder deckt und einige von ihnen vielleicht sogar dazugehören. Während Anderson subtile Methoden versucht, geht Ward auf Konfrontationskurs. Bald kommt es zwischen den Agenten und dem Klu Klux Klan, der hinter den Morden steckt, zur offenen Auseinandersetzung, unter der auch die Zivilbevölkerung leiden muss...
„Mississippi Burning“ ist ein packendes, aber auch ziemlich hartes Drama, dass trotz der leichten Tatsachenverfälschung ziemlich direkt den mehr oder minder offenen Rassismus in den Südstaaten (nicht nur) zur damaligen Zeit anklagt. Dabei schreckt Alan Parkers packender Film auch vor teilweise ziemlich krassen Szenen, vor allem was die Gewaltakte des Klu Klux Klans angeht, nicht zurück und zeigt, was passiert, wenn man angesichts derartiger Ereignisse schweigt und nicht die Initiative ergreift.
Zudem gestaltet sich der Film auf eine ganze besondere Weise spannend, denn der Zuschauer weiß ja bereits durch die Anfangsszene, dass die drei Bürgerrechtler tot sind und auch die Ermittler haben bald keine Zweifel daran. Auch der Kreis der Schuldigen ist nicht schwer zu ermitteln, doch die Story von „Mississippi Burning“ kreist darum, wie man eine Schuld nachweisen kann, wenn der KKK und die mit ihm verbündeten Behörden nahezu die komplette Bevölkerung kontrollieren. So brauchen die Agenten auch lange bis sie zum Ergebnis kommen: Dabei müssen sie selbst diverse Gesetze brechen und noch nicht mal so können sie alle Schuldigen wirklich der Gerechtigkeit zuführen.
Die beiden Ermittler sind zudem ein Buddy Duo und gleichzeitig doch keins. Die beiden streiten sich und es gibt einige Reibereien, aber wirklich zum Lachen ist dem Zuschauer nicht dabei zumute. Lediglich die rabiaten, illegalen Methoden der Ermittler gegen Ende können ab und zu ein grimmiges Lächeln hervorrufen. Eine kleine Schwäche hat „Mississippi Burning“ allerdings: Man hätte den Film doch etwas kürzer fassen können, denn wenn die Ermittler zum x-ten Mal auf eine Mauer des Schweigens treffen, dann hat man die Intention längst kapiert.
Schauspielerisch überzeugt Alan Parkers Werk ebenfalls auf ganzer Linie, wobei allerdings der charismatische Gene Hackman allen die Show stiehlt, was vor allem zulasten seines doch ziemlich guten Partners Willem Dafoe geht. In der Riege der Nebendarsteller tummeln sich noch bekannte Gesichter wie R. Lee Ermey, Michael Rooker, Brad Dourif und Frances McDormand, die ebenfalls alle sehr überzeugend agieren.
So bleibt unterm Strich ein packendes und spannendes Rassismusdrama, wenn auch mit ein paar Längen.
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