Eine Kritik von SebMoriarty (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 17.05.2022, seitdem 61 Mal gelesen
*** SPOILERWARNUNG ***
Es sieht wie Selbstmord aus, was Firmenchef Simon Carala aus dem Leben scheiden ließ. Doch war es Mord, ausgeführt von seinem Mitarbeiter Julien Taverner, angestiftet durch dessen Geliebte und Ehefrau des Opfers Florence. Eine Nachlässigkeit Juliens setzt jedoch Ereignisse in Gang, die immer weitere Kreise ziehen.
Eine Gewichtung zugunsten von Florence wäre ebenfalls interessant gewesen. Denn während alldem läuft sie gedankenverloren durch die Stadt und sucht Julien. So sie ihm zu Beginn des Films ihre Liebe versichert hat, so irrlichtert sie durch die sich verdunkelnden Straßen von Paris, sucht, zweifelt, verzweifelt. Die Nutzung des inneren Monologs ist atmosphärisch, die weitere Ergründung ihrer Figur wäre wünschenswert gewesen.
Maurice Ronet und insbesondere Jeanne Moreau spielen sehenswert. Dazu gibt es noch Lino Ventura in ein paar Auftritten als Kommissar, der diese Szenen mit seiner Präsenz gekonnt ergänzt. Die Filmmusik steuerte Jazz-Legende Miles Davis bei. Den Soundtrack improvisierte er in einer Nacht in einem Pariser Studio. Optisch ist Malles Film eher konventionell, wenn auch in manch stimmungsvollen Bildern eingefangen. Die Stadt wirkt entromantisiert.
Am Schluss kommt alles zusammen, fällt es für alle zusammen. Abseits des Subplots um die zwei jungen Leute puzzelt sich dieses Konstrukt ziemlich gut zusammen, ist gerade zum Ende hin recht spannend und durchweg dynamisch besichtigt es die außer Kontrolle geratene Tragik menschlichen Handelns.
„Man wird nicht nachsichtig mit mir sein. Weil ich dich über alles geliebt habe.“
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