Eine Kritik von Intergalactic Ape-Man (Bewertung des Films: 5 / 10) eingetragen am 04.09.2020, seitdem 136 Mal gelesen
Wenn Rock Hudson auf Mad Scientist macht, gibt es keine hämische Lache. Dazu ist das Thema auch viel zu ernst, wie uns schon die Texteinleitung erklärt. Wie wissenschaftlich realistisch nun die wachstumsbeschleunigte Aufzucht von Embryonen in Einmachgläsern ausfällt ist zu beurteilen nicht meine Profession. Wichtig wohl aber ist, daß auch heute noch die Entscheidung schwer wiegt, wie sehr der Mensch Eingriffe in die biologische Entwicklung vornimmt.
Scheinbar möchte Regisseur Ralph Nelson bei seiner Erzählung ein Suspense-Moment nutzen, in dem er uns Einblicke in Folgen gewährt, die dem Wissenschaftler lange nicht bewußt werden. In langer wörtlicher Rede gestaltet er Embryo gleichwohl bevorzugt als Science-Fiction-Drama, welches das Horror-Genre nur in Ansätzen streift. Wo die Entwicklung als solches noch zeitrafferartig abläuft, wechselt er zu detailverliebter Akribie, wenn es um die darstellerische Ausgestaltung des wissenschaftlichen Kauderwelsches geht, welches in langen Monologen auf Band gesprochen wird oder vom selbigem tönt.
Man könnte Embryo als von nahezu sperriger Mondänität beschreiben. Nelson erzählt dieses moderne Frankenstein-Szenario äußerst ungewöhnlich sozialfixiert, um dann wieder mit seinen Aufbauten zu brechen, als wolle er alles mögliche in seinen Film integrieren. Weder das Spannungsmoment noch die Erzählung garen so vollständig durch und am Ende entläd sich Embryo dann in einer enttäuschend spekulativen Erruption.
Dabei ist der Film doch immer so vielversprechend, so im Grunde interessant, was vor allem durch die Psychosen der Probantin (Barbara Carrera), welche zunächst autodidaktisch reift um kurz darauf ihren eigenen Verfall zu erforschen, getragen wird. Auch wenn sie Roddy McDowall in einer Gastrolle im Schach äußerst amüsant vorführt, so ist doch diese Partie insgesamt keine einfache Geburt.
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