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Counterforce (1988)

Eine Kritik von McClane (Bewertung des Films: 5 / 10)
eingetragen am 18.03.2023, seitdem 128 Mal gelesen



In den 1980ern boomten die Antiterror-Actionfilme über Spezialeinheiten, die Gewaltherrscher und andere Mörderbanden im Zaum hielten, siehe „Delta Force“, „Helden USA“ und Co., weshalb auch die US-mexikanisch-spanische Co-Produktion „Counterforce“ auf der Welle mitreiten wollte.
Aus „Delta Force“ übernahm man sogar den Schurken, denn erneut besetzte man Robert Forster als Übelwicht aus dem Nahen Osten, der in den Credits der Einfachheit halber auch nur „The Dictator“ genannt wird und außer Gaddafi-Aussehen und genereller Bosheit keine nennenswerten Eigenschaften mitbringt. Das fiese Stück hat die Macht in der fiktiven Arab Nation of North Africa an sich gerissen und den gewählten Präsidenten Kassar (Louis Jordan) vertrieben. Das finden die USA gar nicht gut und versuchen einzugreifen, doch der versuchte Mordanschlag via Kofferbombe (der an das Stauffenberg-Attentat erinnert) schlägt fehl. Da schäumt der Diktator natürlich erst recht und bläst zur Jagd auf den von Uncle Sam unterstützten Kassar.
Um diesen zu beschützen, hat Einsatzleiter Vince Colby (George Kennedy) glücklicherweise noch ein As im Ärmel: Die titelgebende Spezialeinheit, die sich in Zusammensetzung und Casting sehr an der Erfolgsserie „Das A-Team“ orientiert und die man – wie könnte es anders sein – natürlich im Rahmen einer Übung kennenlernt. Die vier tapferen Elitekrieger sind der Teamleader Harris (Jorge Rivero), der junge Heißsporn und Pilot Sutherland (Kevin Bernhardt), der Nahkampfexperte Nash (Andrew Stevens) und der Präzisionsschütze Ballard (Isaac Hayes). Damit die A-Team-Parallelen auf jeden Fall bemerkt werden, sagt Nash in einer Szene sogar zu Ballard: „You sometimes have a serious attitude problem.“; eine Bad Attitude sozusagen.

Jedenfalls zieht die vierköpfige Counterforce weiter, um Kassar vor Unheil zu bewahren, der weiterhin mit öffentlichen Auftritten für Demokratie kämpft. Und diese Auftritte sind Gelegenheiten, bei denen die Schurken ihn kaltmachen wollen…
Da man sich im Gegensatz zum A-Team nicht im Network-TV der Eighties befindet, darf die US-Spezialeinheit ihre Gegner auch mal ordentlich totschießen, was neben Krafttraining und meist verunfallten Onelinern (in Ballards Falle stets gereimt) zu den Lieblingsaktivitäten der Jungs gehört. Die Wachmannschaften und Terrorkommandos des Diktators auslöschen können sie ziemlich gut. Was sie nicht können: Richtig zählen (weshalb eine übersehene Wache die Helden überrumpeln kann), Alarmdrähte bemerken und so richtig auf ihre Schützlinge aufpassen. Deshalb wird Kassar bei einem Auftritt von den Bösewichten verwundet, an anderer Stelle entführt man dessen Frau und Sohn. Klar, Harris und seine Jungs sind zur Stelle und verhindern das Schlimmste, aber nach richtigen Erfolgen fühlt sich das Ganze auch nicht an. Andrerseits muss der dünne Plot ja auch am Laufen gehalten werden und neue Gefahrensituationen entstehen, damit nicht schon weit vor der 90-Minuten-Marke Schicht im Schacht ist.
Im klassischen Sinne spannend ist das nicht, denn dafür ist die Plotte des Ganzen zu holzschnittartig und die stereotypen Charaktere nicht interessant genug. Wenn es gegen Ende tatsächlich eine positive Figur erwischt, dann nimmt man das eher schulterzuckend zur Kenntnis. Eher interessant ist, dass der Diktator lebend davonkommt und lediglich diverse seiner Spießgesellen draufgehen müssen. Aber vielleicht wollte man auch nur Stoff für eine Fortsetzung haben, die jedoch nie kam. In Sachen Budget war Schmalhans der Küchenmeister, weshalb Laserzielpunkte in Form von Lichteffekten auf dem Filmmaterial dargestellt werden, manche aufwändigere Gegebenheit (etwa wenn ein Rollstuhl mit einem toten Baddie ein Fenster durchbricht) offscreen stattfindet und man nur das Davor bzw. das Danach sieht und Autos bei Verfolgungsjagden nur gelegentlich Überschläge hinlegen oder sonstige Blechschäden erleiden.

Die Inszenierung ist dann auch eher auf Eighties-Fernsehniveau, weshalb man von der Action keine neuen Maßstäbe in Sachen Schauwerte erwarten sollte. Allerdings hat „Counterforce“ ein brauchbares Tempo und legt in regelmäßigem Abstand Set-Pieces vor, die eine ordentliche Länge aufweisen. Herzstück dürfte jene Passage sein, in der ein Trupp Meuchelmörder den verwundeten Kassar im Krankenhaus killen wollen, was zu einem Katz-und-Maus-Spiel zwischen Terroristen und der Counterforce führt. Neben kleineren Scharmützeln steht außerdem noch eine Verfolgungsjagd auf dem Plan, bei die US-Spezialisten mehrere Lockvogelwagen einsetzen, um die Schurken im Unklaren zu lassen, in welchem Auto sich die Zielperson befindet. Und dann ist da noch der Showdown, in dem sich die Counterforce aufteilen muss, um gleichzeitig auf einer Yacht und einem Anwesen Geiseln zu befreien. Dabei beißen natürlich einige Übelwichte (bevorzugt schnauzbärtige Drecksäue) ins Gras, gelegentlich auch mal mit leicht blutigen Einschüssen. Oft fallen die Getroffenen zudem irgendwo runter, damit das Stuntteam keinen Leerlauf hat. Hin und wieder gibt es eine nette Idee wie den Attentäter, der sich als Patient im Rollstuhl verkleidet und später von seinem Kameraden als Schutzschild und rollendes Hindernis benutzt wird. Insgesamt ist das aber eher solide Action für den Hausgebrauch, handwerkermäßig inszeniert vom einschlägig erfahrenen Spanier José Antonio de la Loma.
In den Hauptrollen hat man mit Jorge Harris, Isaac Hayes, Kevin Bernhardt und Andrew Stevens vier kernige Kerle aus der zweiten bis dritten Liga engagiert, von denen letzterer später noch eine Zweitkarriere als B-Filmproduzent startete. Hier machen sie mit limitierter Mimik und vorgezeigten Muckis einen solide-durchschnittlichen Job, der auch nicht schlechter als die Chuck-Norris-Güteklasse des Actionschauspiels ist. Akzente setzen Robert Forster als herrlich fiese Kanalratte und Kabir Bedi als schmieriger Korrumpel-Chef der Polizei. George Kennedy sitzt meist nur rum und verteilt Befehle, Louis Jordan ist okay bis vernachlässigbar als zu schützende Person, während Hugo Stiglitz als Anführer des Killerkommandos schurkisches Charisma beweist.

Für mehr als soliden B-Actiondurchschnitt ist „Counterforce“ dann doch zu niedrig budgetiert, zu unspektakulär inszeniert und zu reißbretthaft geplottet, doch für einen okayen Ballersnack reicht das Ganze aus. Denn eine ganze Ladung mehr oder minder bekannte B-Film-Fressen, ein gutes Tempo und brauchbare Action gibt es schon. Nichts, was aus dem B-Action-Einerlei herausragt, weder in positiver noch in negativer Hinsicht.


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