Eine Kritik von Mr. Hankey (Bewertung des Films: 7 / 10) eingetragen am 25.01.2005, seitdem 1475 Mal gelesen
Wenn man jemanden fragt, was er mit dem Namen Brooke Shields verbindet, dann dürfte man wohl durchgängig nur eine Antwort hören "Die Blaue Lagune", der Film bei dem es 101 Minuten nur auf eines ankommt: Megakitsch. Ein Film der von der Presse durchgehend als "langweiliger Schnulzenkult" bezeichnet wird und das sicher auch nicht von ungefähr. Doch obwohl ich eigentlich kein Fan von Liebesschnulzen bin, so kann ich mich diesem Edel-Trash irgendwie einfach nicht verschließen und das obwohl der Streifen eigentlich nicht viel zu bieten hat.
"Die Blaue Lagune" - Das ist die wohl verkitschteste, schnulzigste, schmalzigste und süßlichste Liebesromanze, die es je auf Zelluloid gegeben hat und bei der es auch zu keiner Minute um etwas Anderes geht, als die Liebe (und dem dazu heranreifen). Die Story ist dabei natürlich hohler als hohl und passt locker auf eine A 5-Seite. Zwei Kinder stranden, durch ein Bootsunglück, auf einer einsamen Insel und sind fortan auf sich alleine gestellt. Sie werden älter, kommen in die Pubertät. Nach und nach entdecken sie sich gegenseitig, experimentieren miteinander, lieben, streiten und vertragen sich und das bis zum triefigen Schluss. Und das ist alles was hier geboten wird. Zwar muss man zugeben, dass beim Drehbuchschreiben aufgepasst wurde, nicht allzu viele Logiklöcher einzubauen (Die beiden Figuren agieren größtenteils schon recht glaubwürdig, sprich infantil, da sie ja eigentlich kaum etwas vom zivilen Leben wissen können!), doch was Überzeugendes ist das Ganze wirklich niemals.
Dazu ist der Streifen, wie schon erwähnt, so etwas von überdimensional verkitscht worden, dass es den meisten Cineasten wohl nur grausen kann. Liebesgesäusel reiht sich an Liebesgesäusel, unterbrochen von hauchdünner "ab 12-Erotik" und allerlei kindischem Schabernack. Also im Prinzip genau damit, was eigentlich alle anspruchsvolle Cineasten, auf den Tod nicht ausstehen können.
Ach ja: Manch böse Zunge möchte der "blauen Lagune" übrigens gerne Pädophilität vorwerfen, doch im Grunde ist diese Anschuldigung eigentlich mehr als lächerlich. Zwar stimmt es schon, dass hier, in den ersten Minuten, 9 jährige Kinder nackt durchs Bild rennen und auch die noch minderjährige Shields ist des öfteren ohne Bekleidung zu sehen, doch im Grunde kann man diesen Szenen zu keiner Sekunde irgendeinen Selbstzweck vorwerfen. Sicher hätte man auch eine ältere Darstellerin nehmen können und auch die nackten Kinder am Anfang sind nicht unbedingt notwendig, doch es steckt in diesen Szenen wirklich nichts drin, was irgendwo anstößig sein könnte und das Ganze ins Widerwärtige abrutschen lässt. Dafür ist die ganze Geschichte einfach zu harmlos und unbedeutend.
Fazit: Ja, sie ist überdimensional kitschig, ja, sie ist überdimensional schmalzig und eigentlich steckt in der Geschichte nicht viel mehr, als heiße und verbrauchte Luft. Und trotzdem hat es mir die "Blaue Lagune" angetan und wird bei jeder Ausstrahlung eingeschaltet. Vielleicht sind es die schönen Kulissen, vielleicht die wunderbaren Darsteller oder einfach die Schönheit an der hier dargestellten Liebe. Oder ich war beim ersten Anschauen einfach nur zu jung (ich war glaube 12 oder so), um zu kapieren, wie schrecklich nichtssagend hier eigentlich alles ist und will es bis heute nicht wahrhaben. Ich weiss es nicht! Aber muss man wirklich auf alles eine Antwort haben? Hier jedenfalls nicht!;)
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